23.04.2013 Aufrufe

Entlastungsprogramm bei Demenz

Entlastungsprogramm bei Demenz

Entlastungsprogramm bei Demenz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Unterstützung zur Alltagsbewältigung der <strong>Demenz</strong>erkrankung und die psy-<br />

chosoziale Unterstützung bezogen sich auf optimierte und aufgewertete Bera-<br />

tungsbesuche nach § 37 Abs. 3 SGB XI, möglichst frühzeitige Teilnahme an<br />

einer Gruppenschulung nach § 45 SGB XI und <strong>bei</strong> Bedarf optimierte häusliche<br />

Schulung(en) nach § 45 SGB XI. Darüber hinaus wurden weitere Entlastungs-<br />

möglichkeiten angeboten, wie die Teilnahme an einer monatlich stattfindenden<br />

Selbsthilfegruppe und <strong>bei</strong> komplexen Problemlagen auch die Weitervermittlung<br />

zu anderen professionellen Hilfen (z. B. Fachberatungsstellen, Ärzte, Therapeu-<br />

ten etc.). Die personelle Unterstützung durch die Nutzung zeitlicher Freiräume<br />

(Pflegemoratorien) wurde <strong>bei</strong>spielsweise durch zugelassene Pflegedienste (nach<br />

§ 45b Abs. 1, 3 oder § 39 SGB XI), durch freiwillige, geschulte Helferinnen und<br />

Helfer (nach § 45b Abs. 1, 4 oder § 39 SGB XI) sowie durch weitere ergänzende<br />

Hilfen (familiäre/nachbarschaftliche) gewährleistet. Ferner sind Betreuungsgrup-<br />

pen bzw. Cafés (nach § 45b Abs. 1, 4 oder § 39 SGB XI), Tagespflege (nach §<br />

39, dann ab 01.07.2008 auch durchaus: § 41 SGB XI) sowie weitere ergänzende<br />

Hilfen (familiäre/nachbarschaftliche) in die Programme eingebunden worden.<br />

Überwindung von Barrieren<br />

Im Vorfeld war durch eine ausführliche Literaturanalyse bekannt, dass Unterstüt-<br />

zungsleistungen zur praktischen Entlastung und Nutzung eigener zeitlicher Frei-<br />

räume bislang von den Versicherten und Pflegepersonen vielfach nicht ange-<br />

nommen werden können. Unterschiedliche Nutzungsbarrieren werden dafür ver-<br />

antwortlich gemacht. Im Einzelnen können die Barrieren bezogen werden auf fi-<br />

nanzielle, räumliche und zeitliche, informationsabhängige, bürokratische, familiär<br />

bedingte, leistungsbezogene und weitere persönliche Aspekte, um die wesentli-<br />

chen zu nennen. Im Modellvorhaben wurden die Barrieren, die auf der System-<br />

ebene zu bear<strong>bei</strong>ten sind, von denen unterschieden, die auf der Einzelfallebene<br />

bear<strong>bei</strong>tet werden können. Zu einer negativen Verkettung von Barrieren kann<br />

gesagt werden: Je frühzeitiger sich eine Barriere auswirkt und je zentraler sie<br />

angesiedelt ist, desto folgenreicher kann ihre Wirkung sein, das heißt, eine früh-<br />

zeitige Informationsbarriere kann eine Nichtinanspruchnahme von Leistungen auf<br />

Grund von nachfolgenden bürokratischen Barrieren nach sich ziehen.<br />

Die Leitideen der Auseinandersetzung mit den Nutzungsbarrieren sind die des<br />

Wissens um selbige, ihre Beeinflussbarkeit und die Möglichkeiten einer erfolgrei-<br />

chen Intervention zum Barrierenabbau. Hier<strong>bei</strong> haben die Gesundheitsberaterin-<br />

nen und -berater positiv auf das Nutzungsverhalten der Familien eingewirkt. Nut-<br />

zungsbarrieren waren aber nicht nur auf der Einzelfallebene, sondern auch auf<br />

der Systemebene und im Hilfesystem der Leistungserbringer angesiedelt.<br />

271

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!