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Entlastungsprogramm bei Demenz

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Ausgestaltung der Anbieter und damit in deren Verantwortung. Hier haben sich<br />

z. B. die beteiligten ambulanten Dienste nach eigener Aussage in ihrer Ange-<br />

botsstruktur weiterentwickeln können, fühlen sich aber durch die Festlegung auf<br />

das Modulsystem in der Leistungserbringung für die Zielgruppe und die bürokra-<br />

tischen Barrieren eingeschränkt. Andererseits hat der Beratungsansatz im Mo-<br />

dellvorhaben die Barriere der mangelnden Passung wie auch die der Nutzung<br />

von Beratung in einer „Komm-Struktur“ kompensiert. Beratung war vorhanden.<br />

Der Verfügbarkeit einer qualifizierten Beratungsleistung kommt eine wichtige<br />

„Bindegliedfunktion“ zu, die leistungs- und damit entlastungserschließenden Cha-<br />

rakter hat. Durch ihre Beratungsleistung haben die Gesundheitsberaterinnen und<br />

-berater die Verbindung zwischen den Familiensystemen und dem System der<br />

Hilfsangebote hergestellt, indem sie die nötige Passung erar<strong>bei</strong>tet und eine Viel-<br />

zahl von Barrieren auf der Einzelfallebene neutralisiert haben:<br />

Die Barrierenbear<strong>bei</strong>tung auf der Einzelfallebene stellte somit eine grundlegende<br />

Leistung der Gesundheitsberaterinnen und -berater im Modellvorhaben dar. Als<br />

organisatorische und kommunikative Schnittstelle haben sie sich fortlaufend im<br />

Beratungsprozess mit bestehenden Barrieren auseinandergesetzt und mit den<br />

Familien Lösungen für die Überwindung erar<strong>bei</strong>tet. Dies ist der umfassenden Ex-<br />

ploration zum beraterischen Umgang mit den Barrieren auf der Einzelfallebene<br />

zu entnehmen. 315 Hiermit wurde unseres Wissens erstmalig der Schritt von der<br />

Barrierenerfassung zur Beschreibung des gezielten pflegeberaterischen Um-<br />

gangs mit Nutzungsbarrieren auf der Einzelfallebene getan. Im mittlerweile lau-<br />

fenden Modellvorhaben „<strong>Entlastungsprogramm</strong> <strong>bei</strong> <strong>Demenz</strong> II“ (EDe II) wird der<br />

pflegeberaterische Umgang mit Nutzungsbarrieren weitergehend erforscht wer-<br />

den.<br />

Familiensystem<br />

Pflegeberatung<br />

System der Hilfeangebote<br />

315 An dieser Stelle werden auch die Grenzen des systemisch-lösungsorientierten Beratungsansatzes<br />

deutlich. Eher existentiell und von Rollenkonflikten geprägte Themen wie „Angst vor Ersetzbarkeit“,<br />

„Angst vor Kontrollverlust“, „Empfinden von Inkompetenz angesichts professioneller<br />

Helfer“, „Angst vor Verlust der Ehegattenrolle“ scheinen nicht in den Blick der Gesundheitsberaterinnen<br />

und -berater gekommen zu sein. Hier endet die lösungsorientierte Grundberatung<br />

des SGB XI und beginnt die nachgelagerte <strong>Demenz</strong>fachberatung, die parallel genutzt worden<br />

ist.<br />

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