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Entlastungsprogramm bei Demenz

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verbundene Zeitaufwand die Suche nach Hilfen zu behindern. Deshalb empfiehlt<br />

sich eine auf die Angehörigen zugehende Beratung.“ 306<br />

Barrieren <strong>bei</strong> der Nutzung von Kurzzeitpflege und Gruppenschulungen<br />

Im Kontext des Modellvorhabens können Aussagen über weitere Barrieren im<br />

Hilfesystem der Leistungserbringer nur zum Angebot von Kurzzeitpflege 307 und<br />

von Gruppenschulungen „Mit Altersverwirrtheit umgehen“ gemacht werden. Nä-<br />

her ausgeführt wird hier nur die Problematik um die Schulungsreihen „Mit Alters-<br />

verwirrtheit umgehen“. 308 Zu den Schulungsreihen „Mit Altersverwirrtheit umge-<br />

hen“ gab es in den Beratungsdokumentationen 71 Nennungen von Barrieren, die<br />

höchste Zahl von Nennungen überhaupt:<br />

24 Nennungen: kein Angebot in der Nähe (16), Absage oder ausgebucht (8)<br />

21 Nennungen: zeitlich nicht zu vereinbaren<br />

5 Nennungen: mangelnde Mobilität<br />

11 Nennungen: Unbehagen der Pflegeperson<br />

9 Nennungen: keine Notwendigkeit<br />

Anhand dieser Auflistung wird exemplarisch deutlich, dass die Nutzungsbarrieren<br />

<strong>bei</strong> diesem Angebot (und für andere gilt dies analog) nicht ausschließlich auf der<br />

Seite des Anbieters liegen. Die ersten drei Nennungen sind aber sicherlich auch<br />

als Rückfrage an die Organisation des Angebots zu richten. Bei genauerem Hin-<br />

sehen wird dann allerdings deutlich, dass seitens der Pflegekassen nur ein be-<br />

stimmtes Kontingent an Veranstaltungen vertraglich zugelassen wird. Dies führt<br />

dazu, dass es längere Wartezeiten für diese Angebote gibt und/oder größere<br />

Entfernungen bis zum nächsten Angebot zu überwinden sind. Hierfür fehlt <strong>bei</strong><br />

den Versicherten entweder die Bereitschaft oder die Fähigkeit. Kosten für die An-<br />

und Abfahrt zu den Schulungen werden von den Pflegekassen nicht übernom-<br />

men. Die Kette der Ursachen greift jedoch noch weiter aus: Angebote können<br />

auch deswegen nicht in ausreichendem Umfang gemacht werden, weil die ge-<br />

setzlichen Pflegekassen sie in regionaler Konkurrenz zueinander anbieten (oder<br />

anbieten könnten) und die privaten Pflegekassen solche Angebote gar nicht vor-<br />

halten, deren Versicherte aber an den bestehenden Angeboten der gesetzlichen<br />

Pflegekassen teilnehmen.<br />

Dieses Angebot kann nur durch ein Zusammenwirken von Anbieter und Kosten-<br />

träger verbessert werden. Es wird aber nur begrenzt verbesserbar sein, solange<br />

306 Vetter, P. u. a. (1997), 182<br />

307 Zur Barrierenproblematik der Kurzzeitpflegenutzung der Zielgruppe vgl. Kap. 6.1.2 und 2.4.<br />

308 Die Vorbehalte gegenüber der Kurzzeitpflege sind dem Kapitel 6.1.2 (Persönliche Bedürfnisse<br />

und zeitliche Freiräume) und dem Kapitel 7.2 (Pflegemoratorien der EDe-Familien) zu entnehmen.

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