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Entlastungsprogramm bei Demenz

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problems in gemischten Pflegearrangements“ hingewiesen. Genauer betrachtet<br />

handelt es sich <strong>bei</strong> der nötigen Passung natürlich um eine doppelte Problemstel-<br />

lung: die begrenzte Lebensweltlichkeit und demenzspezifische Ausrichtung von<br />

Angeboten auf der einen Seite. Auf der anderen Seite kann aber auch von einer<br />

begrenzten Anpassungsfähigkeit und/oder -bereitschaft im Familiensystem ge-<br />

sprochen werden. Optimale Lösungen, ideale Passungen wird es selten geben,<br />

aber sie können in vielen Fällen im Dialog entwickelt werden.<br />

Mangelnde Passung als Barriere<br />

Als Ergebnis der Auswertung der Fragebögen mit visueller Analogskala zum<br />

Unterpunkt „Herstellen von Passgenauigkeit“ kann festgehalten werden, dass<br />

244<br />

die Fähigkeit passgenaue Leistungen auszuwählen sowohl <strong>bei</strong> den Familien<br />

als auch <strong>bei</strong> den Gesundheitsberaterinnen und -beratern eindeutig gesteigert<br />

worden ist. Dies trifft auch für die Leistungserbringer zu, <strong>bei</strong> denen die Fähig-<br />

keit, sich im Rahmen der Kundenorientierung vereinzelt auch schon zu Be-<br />

ginn des Projekts bestand<br />

es <strong>bei</strong> den Pflegekassen hier nur wenige Verbesserungen gibt. Das war je-<br />

doch erwartbar und ist verständlich, da sie die Familiensituationen nicht<br />

selbst kennen. Zwei von neun Pflegekassen gaben an, dass sie ihre eigenen<br />

Fähigkeiten zur Herstellung von Passgenauigkeit auch zum Projektende eher<br />

mittelmäßig bis gering einschätzen<br />

in diesem Bereich sich die Gesundheitsberaterinnen und -berater selbst als<br />

zuständig ansehen. Es gab vereinzelt aber auch Fälle, <strong>bei</strong> denen sich die<br />

Pflegekassen sehr intensiv mit einzelnen Fällen auseinandersetzten und da-<br />

zu auch die Einschätzung der Gesundheitsberaterinnen und -berater einbe-<br />

zogen<br />

die Leistungserbringer davon profitiert haben, dass sie durch die Kolleginnen<br />

und Kollegen auf Probleme und Lösungsansätze in diesem Bereich aufmerk-<br />

sam gemacht wurden und dadurch die Kundenzufriedenheit verbessern<br />

konnten<br />

Im Modellvorhaben ist der dialogisch angelegte Entwicklungsprozess von sol-<br />

chen Passungen in vielen individuellen <strong>Entlastungsprogramm</strong>en gelungen. Die<br />

Herstellung von Passung kann aber nicht von den Familien geleistet werden, sie<br />

kann auch nur bedingt direkte Aufgabe der unterschiedlichen Leistungserbringer<br />

sein. Die Leistungserbringer haben allerdings indirekt eine Mitwirkungspflicht,<br />

indem sie sich organisatorisch und inhaltlich-qualitativ (insbesondere auch durch<br />

die Qualifikation der Mitar<strong>bei</strong>ter) auf die Bedürfnislage der <strong>Demenz</strong>pflegefamilien<br />

einstellen.

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