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Entlastungsprogramm bei Demenz

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Ich habe ein Haushaltsbuch ausgegeben, allerdings ist fraglich, ob es ge-<br />

führt wurde. Die anderen Familien wollten es nicht haben<br />

Ich habe es an mehrere Familien ausgeteilt, aber ich bin mir ziemlich sicher,<br />

dass es nur in einer Familie ausgefüllt wurde<br />

Ich habe das Gefühl, dass sich die Familien im Moment noch auf uns ver-<br />

lassen. Vielleicht wird das Buch im nächsten Jahr eher genutzt. Wenn wir<br />

<strong>bei</strong>m Abschlussgespräch im Januar noch einmal sagen, wie viel Geld zur<br />

Verfügung steht, schreiben sich die Familien das vielleicht doch auf<br />

Die Einführung des Haushaltsbuchs kam vielleicht zum falschen Zeitpunkt.<br />

Zu Beginn des Projekts wäre das besser gewesen<br />

Eine Gesundheitsberaterin berichtet, dass einige Familien sie darum bitten,<br />

jeweils zum nächsten Gesprächstermin den Kontostand mitzubringen<br />

Viele ältere pflegende Angehörige sind mit dem Haushaltsbuch überfordert,<br />

sie wissen nicht, welche Leistungen sie eintragen sollen<br />

Im Abschlussgespräch der Beraterinnen und Berater im Januar 2009 wurden die<br />

Familien auch zum Führen des Pflegehaushaltsbuchs befragt. 24 von 190 Fami-<br />

lien hatten das Haushaltsbuch geführt, 143 nicht. 28 gaben an, dass das Haus-<br />

haltsbuch Pflegeauszeiten auch in Zukunft geführt werden soll, 23 Familien hat-<br />

ten eine alternative Buchführung entwickelt.<br />

Aufgrund der übergroßen Schwierigkeiten der Versicherten mit den Grund- und<br />

Restansprüchen nach § 45b SGB XI nach der Pflegereform im Juli 2008 hat eine<br />

der Pflegekassen zu dieser Zeit ein Mitteilungsschreiben nach jedem Leistungs-<br />

fall eingeführt. Dies dürfte für viele Familien, insbesondere die hochaltrigen Pfle-<br />

genden, eine wichtige Serviceleistung sein, um sich wirklich auf die Pflegeaufga-<br />

be selbst konzentrieren zu können.<br />

Abrechnungsprobleme als Barriere<br />

Durch Abrechnungsprobleme entstehen einerseits <strong>bei</strong> den Versicherten und<br />

ihren Angehörigen eine finanzielle Unsicherheit und andererseits auch ein Mehr-<br />

aufwand an bürokratiebedingten Doppel- bzw. Mehrfachleistungen <strong>bei</strong> allen be-<br />

teiligten Akteuren. „Wenn das so kompliziert ist, dann lassen wir es eben sein“,<br />

äußerten sich einige der teilnehmenden Familien zu diesem Problemfeld, und<br />

wehrten damit die zusätzlichen Bürokratiebelastungen neben den demenzspezi-<br />

fischen Belastungen ab.<br />

Als Ergebnis der Auswertung der Fragebögen mit visueller Analogskala zum<br />

Unterpunkt „Abrechnungsprobleme“ kann festgehalten werden, dass<br />

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