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Entlastungsprogramm bei Demenz

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Exkurs: Das Haushaltsbuch Pflegeauszeiten<br />

Die Datenabfrage über das Assessment, die Sonderabfrage zur Leistung nach<br />

§§ 45a/45b SGB XI und die Beratungsbesuche hatten eindeutig gezeigt, dass es<br />

<strong>bei</strong> den Versicherten kein ausreichendes Bewusstsein zu Art, Umfang und Ein-<br />

setzbarkeit der Pflegemoratorienleistungen gab. Die pflegestufenabhängige Leis-<br />

tungslogik der Grundleistung (monatlich, transparent in der Höhe und der Nutz-<br />

barkeit) ist bekannt, die ungleich differenziertere Leistungslogik der Pflegemora-<br />

torien aber nur bedingt. Insbesondere flexibel einzusetzende Leistungen, die eine<br />

höhere Differenziertheit ermöglichen und benötigen, machen jedoch auch eine<br />

höhere Transparenz erforderlich.<br />

Im Vorfeld der Feldphase wurde die Thematik des fehlenden Wissens zu Grund-<br />

und Restansprüchen und die Kompensationsmöglichkeit über regelmäßige Mit-<br />

teilungen an die Versicherten durch die Pflegekassen thematisiert. Durch den<br />

Fördergeber wie auch die einzelnen Pflegekassen wurde keine Möglichkeit ge-<br />

sehen, solche Mitteilungen zu Projektzwecken zu generieren.<br />

Um den Familien trotzdem einen Überblick und eine möglichst selbstständige<br />

Inanspruchnahme der Pflegemoratorien zu ermöglichen, wurde im Janu-<br />

ar/Februar 2008 durch die Projektkoordinatoren das „Haushaltsbuch Pflegeaus-<br />

zeiten“ entwickelt. Es sollte als Beratungsinstrument dienen, um für die Pflegen-<br />

den eine höhere Selbstständigkeit und eine höhere Transparenz zu erreichen.<br />

Das Pflegehaushaltsbuch wurde während einer Fallkonferenz <strong>bei</strong>spielhaft be-<br />

sprochen und die Gesundheitsberaterinnen und -berater führten es <strong>bei</strong> nächster<br />

Gelegenheit in den Familien ein. Der Schwerpunkt lag da<strong>bei</strong> auf der Vermittlung<br />

der selbstständigen Führung und Mittelverwaltung. Die pflegenden Angehörigen<br />

verfügten somit über eine monatliche Übersicht über die Restansprüche der Leis-<br />

tungen nach §§ 39, 42 und 45 SGB XI und die privaten Ausgaben für die Pflege<br />

und Betreuung. Dieser Überblick ermöglichte den Familien einen gezielteren Ein-<br />

satz von Pflegemoratorien. Erste Rückmeldungen zu diesem Unterstützungsins-<br />

trument waren zunächst positiv. Allerdings war das selbstständige Führen des<br />

Haushaltsbuchs nicht für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer möglich. Be-<br />

sonders mit Blick auf die älteren pflegenden Angehörigen ist deutlich geworden,<br />

dass die Haushaltsbuchführung nur in Einzelfällen selbstständig bzw. lückenlos<br />

erledigt werden konnte.<br />

Mittels Evaluationsworkshop wurden Nutzungshäufigkeit und Akzeptanz des<br />

Pflegehaushaltsbuchs seitens der pflegenden Angehörigen mit den Gesund-<br />

heitsberaterinnen und -beratern evaluiert. Folgende Aussagen wurden dazu ge-<br />

macht:<br />

240<br />

Ich habe eine Familie, die das Haushaltsbuch führt, und es gibt andere Fa-<br />

milien, die es mit Sicherheit verlegt haben

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