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Entlastungsprogramm bei Demenz

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7.4 Ergebnisse der Barrierenanalyse und -bear<strong>bei</strong>tung<br />

Aus der Literatur (Kap. 7.1.2) wurden zahlreiche Barrieren erhoben, die der Nut-<br />

zung von Unterstützungsleistungen durch die teilnehmenden Familien im Modell-<br />

vorhaben hätten entgegenstehen können: materielle Barrieren und finanzielle<br />

Erwägungen, räumliche und zeitliche Barrieren, Fehlinformationen oder ein Man-<br />

gel an Informationen, strukturell-bürokratische Barrieren, Barrieren im Familien-<br />

system, mangelnde Passung, Barrieren im System der Leistungserbringer, ge-<br />

ringe Qualität von Dienstleistungen und die Sorge vor zusätzlicher Belastung.<br />

Um Informationen zu diesen Barrieren zu erheben und dann auch bear<strong>bei</strong>ten zu<br />

können, wurde eine Vielzahl von methodischen Zugängen gewählt. Wie zu er-<br />

warten war, konnten die Familien nur bedingt direkt nach den Barrieren befragt<br />

werden. 301<br />

Bislang hat sich noch keine einheitliche Systematik für die zusammenfassende<br />

Darstellung von Nutzungsbarrieren <strong>bei</strong> der Inanspruchnahme von Unterstüt-<br />

zungsleistungen durchgesetzt. Die Leitidee der hier gewählten Systematisierung<br />

ist die der Beeinflussbarkeit und Intervention zum Barrierenabbau. In der Litera-<br />

tursichtung zum Thema ist auffällig, dass Barrieren bislang zwar erfasst und be-<br />

schrieben worden sind, gezielte Interventionen zum Barrierenabbau sind daraus<br />

jedoch noch nicht abgeleitet worden. Teils finden sich Appelle an die Erbringer<br />

von Unterstützungsleistungen, sich an die Bedürfnisse der Nutzer anzupassen,<br />

teils werden monokausale Erklärungen gegeben und unrealistische Empfehlungen<br />

ausgesprochen. 302<br />

Vor dem Hintergrund der Überlegungen in Kapitel 7.1 zum Thema Nutzungsbar-<br />

rieren wurden in Kap. 7.2 Methodenfragen erörtert. An dieser Stelle werden die<br />

Ergebnisse (Kap. 7.4.1) dargestellt und abschließend erfolgt eine Zusammenfas-<br />

sung (Kap. 7.4.2) zur Thematik der Barrieren.<br />

haben jährlich ca.17 % der Versicherten Verhinderungspflege und ca. 12 % Kurzzeitpflege genutzt.<br />

301 Vgl. Haenselt, R. (1988), 39 f. Er gibt zu bedenken, dass Barrieren, die in „intergenerativen Beziehungskonstellationen“<br />

oder „der Persönlichkeit der Angehörigen“ wurzeln, „aus einer direkten<br />

Befragung der Betroffenen entweder gar nicht oder nur verzerrt hervorgehen“ dürften. So hat es<br />

sich auch bestätigt, dass diese über das Assessmentinstrument nicht direkt zu ermitteln waren.<br />

302 Vgl. Vetter, P. u. a. (1997), 182: „Die geringe Inanspruchnahme von Hilfen aufgrund von mangelhafter<br />

Information der Angehörigen über bestehende Hilfeangebote könnte durch ärztliche<br />

Beratung vermindert werden.“

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