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Entlastungsprogramm bei Demenz

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7.3.4 Zusammenfassung<br />

Das Projektziel „Förderung der Nutzung von Pflegemoratorien“ zur Pflegeentlas-<br />

tung der Zielgruppe wurde erreicht, weil in Abhängigkeit von der Leistungsart<br />

(Verhinderungspflege +27 % und zusätzliche Betreuungsleistungen +25 %) deut-<br />

lich mehr Versicherte von diesen Leistungen Gebrauch gemacht haben. In be-<br />

sonderem Maße haben die Familien von der Nutzung des Optionsrechts auf am-<br />

bulante Nutzung der Kurzzeitpflegemittel Gebrauch gemacht (+40 %).<br />

Die Nutzung der Pflegemoratorienleistungen erfolgte in einem hohen Differenzie-<br />

rungsgrad und nur abgestuft unter Ausnutzung der maximalen Ansprüche. Mögli-<br />

chen Mitnahmeeffekten zu Projektbeginn konnte durch die strenge Bedarfsaus-<br />

richtung des Beratungs- und Interventionsansatzes begegnet werden. Wenn<br />

Pflegemoratorien im Laufe des Modells maximal genutzt wurden, so lag vermehrt<br />

eine erhöhte Beeinträchtigung im Bereich der Pflegestufe oder der Alltagskompe-<br />

tenz vor. Zudem waren viele dieser Versicherten (36 %) bereit, auch zusätzliche<br />

private Leistungen aufzuwenden.<br />

Die Verhinderungspflege ist besonders universell einzusetzen und wurde von<br />

den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bevorzugt gewählt, um sich persönliche<br />

Auszeiten zu verschaffen. Fast 60 % der Versicherten haben diese Leistung in<br />

vollem Umfang genutzt. Beachtlich ist, dass sich 40 % der Verhinderungspflege-<br />

nutzer aus privaten Mitteln weitere Freiräume ermöglicht haben, nachdem ihnen<br />

der Nutzen deutlich wurde.<br />

Die leistungsrechtlich speziell für die <strong>Demenz</strong>pflege eingeführten zusätzlichen<br />

Betreuungsleistungen konnten durch die Gesundheitsberaterinnen und -berater<br />

nur mit einem erheblichen Beratungsaufwand bezüglich Anspruchsklärung und<br />

weiteren Barrierenabbaus (Kap. 7.4) für die Familien nutzbar gemacht werden.<br />

Wenn zusätzliche Betreuungsleistungen genutzt wurden, dann vermehrt der er-<br />

höhte Betrag, auf den 61 % einen Anspruch hatten. 29 % (36 TN) haben ihren<br />

Anspruch in vollem Umfang ausgenutzt. Diese Gruppe zeichnet sich zudem da-<br />

durch aus, dass sie auf alle zur Verfügung stehenden SGB-XI-Leistungen (Bera-<br />

tung, Schulung, zumeist Sachleistung Pflegestufe II und Pflegemoratorien) in ho-<br />

hem Umfang zugegriffen hat.<br />

Von der Kurzzeitpflege wurde verstärkt Gebrauch gemacht, weil sie auch ambu-<br />

lant genutzt werden konnte. Unter normalen leistungsrechtlichen Bedingungen<br />

hätte sich nur ein gutes Drittel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer Entlastung<br />

über diesen Weg verschaffen können. Durch das Optionsrecht wurde diese Leis-<br />

tung für die ambulante Entlastung genutzt, obwohl die Leistung auch für die entlastende<br />

Heimpflege zur Verfügung gestanden hätte. Im Vergleich mit der Ver-<br />

hinderungspflege fällt auf, dass die Zahl der nutzenden Teilnehmerinnen und<br />

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