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Entlastungsprogramm bei Demenz

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222<br />

7.3 Pflegemoratorien der EDe-Familien<br />

7.3.1 Zur Nutzung von Pflegemoratorienleistungen im Jahr<br />

2007<br />

Grundsätzlich galt es für das Jahr 2007 die Frage zu beantworten, in welchem<br />

Umfang und wie differenziert Pflegemoratorien genutzt wurden, und ob die Nut-<br />

zung der Pflegemoratorienleistungen der damaligen Projektphase, die gekenn-<br />

zeichnet war durch Bedarfserhebung und Vertrauensaufbau, angemessen war<br />

(Thema: Bedarfsorientierung vs. Mitnahmeeffekte).<br />

Leistungen zur Schaffung zeitlicher Freiräume haben die teilnehmenden Familien<br />

auch schon vor Beginn des Modellvorhabens in Anspruch genommen. Bei dieser<br />

Gruppe von Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird von Vornutzern gesprochen.<br />

Die Vornutzer haben nach Beginn der Feldphase in einigen Fällen diese Leistun-<br />

gen auch weitergenutzt. In diesem Fall wird von Weiternutzern gesprochen. Sie<br />

bilden eine eigene Gruppe. Dazu kommen dann noch die Familien, die seit Pro-<br />

jektbeginn mit der Nutzung neu begonnen haben. Es wird dann von Neunutzern<br />

gesprochen. Bei den Neunutzern kann die Nutzung auch schon auf die Interven-<br />

tion durch das Projekt zurückgeführt werden. Sie muss es aber nicht, weil es<br />

gängige Beratungsempfehlung gerade auch der Sachbear<strong>bei</strong>ter der Pflegekas-<br />

sen ist, solche Leistungen bis zum Jahresende aufzusparen („Falls mal etwas<br />

passiert, stehen dann noch Leistungen der §§ 45b, 39 und 42 SGB XI zur Verfü-<br />

gung“).<br />

Die Analyse der unterschiedlichen Nutzergruppe im Jahr 2007 hat ergeben, dass<br />

das Verhältnis von Nutzern vor Beginn des Projekts zu den Neunutzern in allen<br />

Leistungsarten nahezu ausgeglichen war. Die Gruppe der Weiternutzer war rela-<br />

tiv klein (≤ 18 %). Vom Optionsrecht zur Umwandlung von Kurzzeitpflege in Ver-<br />

hinderungspflege haben 10,9 % Gebrauch gemacht. Damit wurde deutlich, dass<br />

sich für das Jahr 2007 angemessene Interventionseffekte nachweisen lassen<br />

und sich keine Mitnahmeeffekte einstellten. Die Beratungsintervention der Ge-<br />

sundheitsberaterinnen und -berater hat sich in dieser Phase auf Assessment,<br />

Bedarfsfeststellung und Vertrauensaufbau konzentriert.<br />

Von den 285 Familien mit auswertbaren Datensätzen im Jahr 2007 hatten vor<br />

Beginn der Feldphase des Projekts 144 Familien Kontakt zu einer <strong>Demenz</strong>fach-<br />

beratungsstelle. Zur Klärung, ob zur Frage der Nutzung von Pflegemoratorien<br />

eine gleiche Ausgangslage aller Versicherten im Projekt bestand, wurden die<br />

Kontoauszugsdaten dieser Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit denen verglichen,<br />

die vorher keinen Kontakt zu den Fachberatungsstellen hatten. Es zeigte

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