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Entlastungsprogramm bei Demenz

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oder Servicesystem. 255 Denkbar ist auch eine Gliederung in direkte bzw. indirekte<br />

Barrieren.<br />

Die Barrieren im Einzelnen:<br />

1. Materielle Barrieren und finanzielle Erwägungen 256<br />

Pflegegeld selbst „verdienen“<br />

hohe Kosten von Angeboten<br />

schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

keine Kostenübernahme <strong>bei</strong>m Transport<br />

2. Räumliche und zeitliche Barrieren<br />

keine passende Verfügbarkeit<br />

kein barrierefreier Zugang<br />

große Entfernungen im ländlichen Raum und Mangel an Mobilität 257<br />

3. Mangel an Information oder Fehlinformation als Barriere 258<br />

gar keine, zu viele oder unpassende Informationen zu Unterstützungsleistungen<br />

259<br />

Übertragung schlechter Erfahrungen Dritter 260 , unkorrekte Informationen<br />

4. Strukturell-bürokratische Barrieren<br />

„im Gesetz selbst angelegte Inanspruchnahmehemmnisse” 261<br />

Bürokratie, z. B. Verfahren der Antragstellung etc. 262<br />

Probleme <strong>bei</strong>m Erstzugang zu Hilfen 263 , auch Qualität von Beratung<br />

(z. B. <strong>bei</strong> Komm-Struktur) 264 , Hausarztdiagnostik 265<br />

254 Schönberger, Ch.; von Kardorff, E. (1997), 15<br />

255 Riesner, C. (2006)<br />

256 Vgl. Mnich, E.; Döhner, H. (2005), 267; Pilgrim, K.; Tschainer, S. (1999)<br />

257 Vgl. Klingenberg, A. u. a. (2001), 151; vgl. Mnich, E.; Döhner, H. (2005), 267; Schönberger, Ch.;<br />

von Kardoff, E. (1997), 15<br />

258 Lamura, G. u. a. (2006), 438: 7 % der EUROFAMCARE-Teilnehmer klagten über Informationsdefizite<br />

als Hindernis; vgl. Schönberger, Ch.; von Kardoff, E. (1997), 15. Aber schon Pöhlmann,<br />

K.; Hofer, J. (1997), 387: „Die Nichtinanspruchnahme professioneller Hilfsdienste ist aber offenbar<br />

nicht nur auf einen Mangel an Information zurückzuführen.“ Zur Komplexität des Problems<br />

vgl. auch Kap. 7.3.2.4 (Umgang mit informationstechnischen Barrieren).<br />

259 Vgl. Mnich, E.; Döhner, H. (2005), 267<br />

260 Pilgrim, K.; Tschainer, S. (1999 2 ), 33<br />

261 So Blinkert, B.; Klie, Th. (2004), 174 zum Rechtsanspruch auf Tagespflege<br />

262 Mnich, E.; Döhner, H. (2005), 267: Als Schwierigkeit <strong>bei</strong>m Zugang zu Diensten werden bürokratische<br />

Prozeduren genannt, „und dies überproportional häufig“, wenn „die kognitiven Probleme<br />

des gepflegten Angehörigen im Vordergrund stehen“; ebenso nennt diese Barriere EUROFAM-<br />

CARE (2006), 12: „the bureaucratic (i.e. complex) procedures to get access to them (mean<br />

13 %, from 28 % in Italy and 19 % in DE, to 4–7 % only in PL, UK and SE); vgl. deutschsprachig:<br />

Lamura, G. u. a. (2006), 438.<br />

263 Riesner, Ch. (2006), 11–14<br />

264 Pilgrim, K.; Tschainer, S. (1999 2 ), 29–31: Verfügbarkeit und Anzahl von Beratungsstellen, Ausrichtung<br />

auf Zielgruppe, Beratungsverständnis, Komm-Struktur bzw. Mangel an Mobilität, begrenzte<br />

Zuständigkeit. Vgl. Gunzelmann, Th. (1997), 355: In klassischer Komm-Struktur muss<br />

zum einen das vorliegende Problem erkannt worden sein und Schwellenängste müs sen überwunden<br />

werden.<br />

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