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Entlastungsprogramm bei Demenz

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und/oder zu vermitteln, kennzeichnet individuelle Fallar<strong>bei</strong>t, die im Zentrum pro-<br />

fessionellen Handelns steht.<br />

Die für das Projekt entwickelten Konzepte sollten professionelles Handeln unter-<br />

stützen. Dies gelingt jedoch nicht ohne Akteure, die in der Lage sind, die Konzep-<br />

te entsprechend anzuwenden und auf ihrer Grundlage professionell zu ar<strong>bei</strong>ten.<br />

Das Instrument zur Bedarfseinschätzung BIZA-D-M initiierte schon im Assess-<br />

mentgespräch ein vertieftes Fallverstehen der Gesundheitsberaterinnen und -<br />

berater. Sie haben die Möglichkeiten des Instruments genutzt, um Problemlagen<br />

der Familien strukturiert benennen zu können und um selbst im Beratungspro-<br />

zess die Orientierung zu behalten. Sie haben auch die Grenzen strukturierter Ins-<br />

trumente erkannt und das BIZA-D-M als Ausgangspunkt für eine vertiefte Dia-<br />

gnostik eingesetzt.<br />

Die Komplexität der häuslichen Pflegesituation ergab ein breites Spektrum an<br />

Beratungsthemen, in dem die Gesundheitsberaterinnen und -berater fundierte<br />

fachliche Kenntnisse haben bzw. sich aneignen mussten. Dies betraf insbeson-<br />

dere die Bereiche Pflege einschließlich des medizinischen Hintergrunds und So-<br />

zialrecht (Schwerpunkt SGB XI), die miteinander verknüpft werden mussten, um<br />

die passenden Hilfen zu finden.<br />

Der systemisch-lösungsorientierte Beratungsansatz hat sich als hilfreich und ef-<br />

fektiv erwiesen. Die Gesundheitsberaterinnen und -berater konnten durch die<br />

begleitenden Fallkonferenzen sowie die Supervisionen, die ebenfalls systemisch-<br />

lösungsorientiert ausgerichtet waren, im Laufe des Projekts eine entsprechende<br />

Grundhaltung entwickeln und auf dieser Basis ihre Professionalität im Bera-<br />

tungshandeln ausbauen. Da<strong>bei</strong> bedeutete vor allem das Beibehalten einer analy-<br />

tischen Distanz eine große Herausforderung.<br />

Schulungen und Anleitungen fanden in den Familien in großem Umfang statt und<br />

trugen nachweisbar zu deren Entlastung im Alltag <strong>bei</strong>. Die Schulungen und Anlei-<br />

tungen bezogen sich sowohl auf den Umgang mit der Erkrankung als auch auf<br />

mehr Selbstständigkeit im Umgang mit den Leistungen der Pflegeversicherung<br />

und der Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten.<br />

Der Aspekt der emotionalen Verbundenheit mit den pflegenden Angehörigen hat-<br />

te einen hohen Stellenwert in den Beratungen und eine hohe Bedeutung für die<br />

Angehörigen. Beratungstheoretischen Grundlagen zufolge konnte dadurch ein<br />

Zugang für die pflegenden Angehörigen geschaffen werden, ihr Wissen zu erwei-<br />

tern, Hilfen zuzulassen und Veränderungen zu initiieren.<br />

In der Gesamtschau waren die Gesundheitsberaterinnen und -berater in der La-<br />

ge, Kompetenzen in den verschiedenen Handlungsfeldern auszubilden und eine<br />

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