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Entlastungsprogramm bei Demenz

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dies haben einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Telefoninterviews auf<br />

den Punkt gebracht: Die Verantwortlichkeit für die/den <strong>Demenz</strong>erkrankten sowie<br />

die Pflege und Betreuung selbst bleiben, und dies <strong>bei</strong> progredientem Krankheits-<br />

verlauf. Pflegende Angehörige müssen, um den Alltag zu bewältigen und zu sta-<br />

bilisieren, den Umgang mit der Erkrankung erlernen. Zudem brauchen sie die<br />

Möglichkeit der emotionalen Entlastung – ihre Sorgen, Ängste und Traurigkeit<br />

loszuwerden, auch um freier zu werden für Problemlösungen.<br />

Zusammenfassung<br />

Das Projekt EDe liefert einen Beitrag zur Ausgestaltung des Case Managements<br />

auf der Einzelfallebene <strong>bei</strong> der großen Zielgruppe der <strong>Demenz</strong>erkrankten und<br />

ihrer Angehörigen und zeigt, wie es umgesetzt werden kann, dass die notwendi-<br />

gen Hilfen tatsächlich „aus einer Hand“ kommen.<br />

In den häuslichen Pflegesituationen standen Unterstützung und Beratung zur Le-<br />

bensbewältigung und Alltagsbesorgung in untrennbarem Zusammenhang mit der<br />

Pflege und Betreuung der demenzerkrankten Menschen. Die Gesundheitsberate-<br />

rinnen und -berater waren als Case Managerinnen und Case Manager auf Ein-<br />

zelfallebene in den Familien tätig und haben darüber hinaus Schulungen durch-<br />

geführt und zur emotionalen Entlastung der pflegenden Angehörigen <strong>bei</strong>getra-<br />

gen.<br />

Eine Trennung von vermittelnden, koordinierenden Aufgaben, Schulung, Anlei-<br />

tung und Beratung (emotional entlastend sowie lösungsorientiert) ist zwar analy-<br />

tisch sinnvoll, in der Praxis und Lebenswelt der Familien jedoch nicht realistisch.<br />

6.2.8 Zusammenfassung<br />

Die Konzepte des Projekts waren von Beginn an zugeschnitten auf die zentralen<br />

Akteure – die Gesundheitsberaterinnen und -berater. Es war ihre Aufgabe, die<br />

Konzepte, die zur Entlastung der pflegenden Angehörigen von demenzerkrank-<br />

ten Menschen und der Familien <strong>bei</strong>tragen sollten, umzusetzen. Bei der Entwick-<br />

lung der Konzepte waren deshalb immer zwei Aspekte im Blick: die Situation der<br />

pflegenden Angehörigen, soweit sie allgemein bekannt und erforscht ist, und die<br />

zu erwartenden Bedarfe der Gesundheitsberaterinnen und -berater unter Be-<br />

rücksichtigung pädagogischer Aspekte.<br />

Die Ar<strong>bei</strong>t der Gesundheitsberaterinnen und -berater war gekennzeichnet durch<br />

ein breites und umfassendes Aufgabenfeld und zugleich durch eine Unvorher-<br />

sehbarkeit der einzelnen Beratungsverläufe. Die Unterstützung von Familien mit<br />

dem Ziel der Entlastung und Stabilisierung der häuslichen Pflegesituation lässt<br />

sich zwar methodisch strukturieren, ist jedoch in der Ausgestaltung im Einzelfall<br />

hochindividuell. Die Fähigkeit, individuell passende Unterstützung zu leisten<br />

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