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Entlastungsprogramm bei Demenz

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Schlussfolgerung<br />

Professionelles Beziehungshandeln ist immer Handeln unter Komplexität, Unein-<br />

deutigkeit, Nichtvorhersehbarkeit und Unsicherheit. Daher sind auch berufliche<br />

klientenbezogene Dienstleistungen grundsätzlich nicht standardisierbar. Umso<br />

wichtiger ist es, das berufliche Handeln vor dem Hintergrund der Komplexität und<br />

Ungewissheit zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Supervision stellt dafür<br />

einen geschützten Reflexions-, Übungs- und Lösungsraum zur Verfügung. 225<br />

In diesem Projekt war das Engagement der Mitar<strong>bei</strong>terinnen und Mitar<strong>bei</strong>ter aus<br />

der Praxis über die komplette Laufzeit hinweg ungebrochen hoch. Trotz hoher<br />

Belastungen durch die Beratungstätigkeit und hoher Anforderungen seitens der<br />

Projektleitung und wissenschaftlichen Begleitung war die Bereitschaft zur aktiven<br />

Mitar<strong>bei</strong>t jederzeit hoch; Vorschläge und Hinweise, die aus der Beratungspraxis<br />

eingebracht wurden, waren durchweg konstruktiv. Insbesondere das Zusam-<br />

menwachsen der Gesundheitsberaterinnen und -berater zu einem Team war<br />

deutlich und sehr förderlich für den Projektverlauf.<br />

Sowohl die Projektleitung als auch die wissenschaftliche Begleitung halten<br />

Supervisionen zur emotionalen Entlastung der Beratenden neben Fallkonferen-<br />

zen, die eher das Ziel konkreter Fall- und Problemlösungen haben, für einen un-<br />

erlässlichen Bestandteil effektiver Beratungsar<strong>bei</strong>t. Es liegt in der Verantwortung<br />

der Träger von Beratungsstellen, dass diejenigen, die zur Entlastung und Pro-<br />

blemlösung anderer <strong>bei</strong>tragen, selbst Entlastung und „Fürsorge“ erfahren.<br />

6.2.7 Einbindung in die Methode des Case Managements<br />

Das Case Management im Projekt EDe hatte seinen Schwerpunkt auf der Einzel-<br />

fallebene. In der direkten Projektar<strong>bei</strong>t stand die Unterstützung und Entlastung<br />

der Familien, in denen demenzerkrankte Menschen leben, im Mittelpunkt. Die<br />

Gesundheitsberaterinnen und -berater, die als „Fallmanager“ mit den Familien<br />

ar<strong>bei</strong>teten, waren an die Organisationsebene angebunden durch ihre Zugehörig-<br />

keit zu den im Netzwerk ambulanter Dienste (NADel e. V.) zusammengeschlos-<br />

senen Pflegediensten. Zudem waren sie durch den Projektträger PariSozial ver-<br />

netzt mit den regionalen <strong>Demenz</strong>fachberatungsstellen und indirekt über diese<br />

Vernetzung auch mit den weiteren regionalen Anbietern von Unterstützungsleis-<br />

tungen, <strong>bei</strong> denen sie in Person und Funktion bekannt waren. Sie konnten damit<br />

auf ein in vorangegangenen Projekten entstandenes Netzwerk zurückgreifen. Die<br />

in der Region bedingt vorhandenen Care Management Strukturen systematisch<br />

weiter zu entwickeln war nicht Bestandteil des Projekts, sie waren aber eine we-<br />

sentliche Grundlage für die Ar<strong>bei</strong>t der Gesundheitsberaterinnen und –berater.<br />

225 Baur, J. (2008), 55<br />

199

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