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Entlastungsprogramm bei Demenz

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Wirkungen des Supervisionsprozesses auf die eigene Person in der Rolle<br />

als Gesundheitsberaterin/Gesundheitsberater<br />

Die Supervisionen boten den Gesundheitsberaterinnen und -beratern einen ge-<br />

schützten Raum, in dem sie ihre Sorgen und Probleme in der Ar<strong>bei</strong>t mit den Fa-<br />

milien ansprechen konnten. Während sie in den Beratungsgesprächen sehr viele<br />

Sorgen und Nöte der Familien gehört hatten, bestand hier die Möglichkeit, eigene<br />

Sorgen und Nöte „abzuladen“ und dadurch selbst Erleichterung zu erfahren. Ein-<br />

drücke und eigenes Erleben in den Familien konnten geordnet werden, in der<br />

Gruppe konnten verschiedene Lösungsmöglichkeiten abgewogen werden, was<br />

als gute Basis für die Problemlösung allgemein angesehen wurde. Die Gesund-<br />

heitsberaterinnen und -berater haben gelernt, eigene Grenzen zu erkennen und<br />

sie zu akzeptieren. Sie äußerten auch, dass sie in den Supervisionen viel Wert-<br />

schätzung ihrer Ar<strong>bei</strong>t erfahren haben, ihr Selbstbewusstsein gestärkt wurde und<br />

dass sie mehr Sicherheit in der Beratungsar<strong>bei</strong>t bekommen haben. Allein das<br />

Wissen um einen Ort, an dem sie frei sprechen konnten, hat Rückhalt und Si-<br />

cherheit gegeben.<br />

Indirekte Wirkungen des Supervisionsprozesses auf die Familien<br />

Die Gesundheitsberaterinnen und -berater waren der Meinung, mit Hilfe der<br />

Supervisionen ein größeres Einfühlungsvermögen in die Probleme der Familien<br />

erreicht zu haben, und konnten Erfahrungen aus den Supervisionen in die Bera-<br />

tungen einbinden. In Ergänzung zu den Fallbesprechungen wurde hier die sys-<br />

temische Perspektive auf „den Fall“ vertieft und sie konnten mit einem erweiter-<br />

ten Blick in das nächste Beratungsgespräch gehen.<br />

Das Vertrauen in die eigene Kompetenz wurde gestärkt, so dass sie ein sichere-<br />

res Auftreten in den Familien hatten und diesen ebenfalls mehr Sicherheit vermit-<br />

teln konnten. Die Familien erlebten dadurch eine/n ausgeglichenere/n, „sortierte-<br />

re/n“ Gesundheitsberaterin/ Gesundheitsberater. Durch das Ordnen der vielfälti-<br />

gen Erlebnisse und Eindrücke in den Familien konnten die nachfolgenden Bera-<br />

tungen zielgerichteter und effektiver stattfinden. Die Gesundheitsberaterinnen<br />

und -berater haben in den Supervisionen auch gelernt, Schweigen und Stille<br />

auszuhalten und Grenzen der Familien zu akzeptieren.<br />

Indirekte Wirkungen des Supervisionsprozesses auf die Projektar<strong>bei</strong>t<br />

In den Supervisionen fand eine Form von Krisenmanagement statt, das dazu<br />

<strong>bei</strong>getragen hat, den Projektverlauf zu stabilisieren. Die Supervisionen trugen<br />

dazu <strong>bei</strong>, dass sich die Gesundheitsberaterinnen und -berater als Team gefühlt<br />

haben, in dem sie sich gegenseitig stützen konnten, und dazu weniger Hilfe<br />

durch die Projektleitung benötigten. Zudem konnten sich die Gesundheitsberate-<br />

rinnen und -berater deutlicher bezüglich getroffener Entscheidungen positionie-<br />

ren und sie waren in der Lage, Probleme offen anzusprechen.<br />

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