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Entlastungsprogramm bei Demenz

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Zusammenfassung<br />

Die Gesundheitsberaterinnen und -berater selbst schätzen ihre demenzspezifi-<br />

schen und leistungsrechtlichen Kenntnisse als fachliche Grundlage für eine<br />

Schulung und Anleitung der Familien als ausgeprägt vorhanden ein. Die Diskus-<br />

sions<strong>bei</strong>träge in den Fallkonferenzen bestätigten dies regelmäßig. Zudem war<br />

eine permanente Offenheit und Bereitschaft vorhanden, das Wissen zu erwei-<br />

tern. Die Vermittlung des Wissens in den Familien wurde durch die Fallkonferen-<br />

zen unterstützt. Im Zusammenhang mit den Ergebnissen aus Kapitel 6.1 kann<br />

hier die Schlussfolgerung gezogen werden, dass die Gesundheitsberaterinnen<br />

und -berater in diesem Bereich eine hohe Professionalität erreicht und erfolgreich<br />

gehandelt haben.<br />

Als weiteres Fazit dieses Kapitels kann die klare Aussage getroffen werden, dass<br />

eine Trennung von Schulung/Anleitung und Beratung, so wie es in den leistungs-<br />

rechtlichen Bestimmungen vorgesehen ist, für die Zielgruppe der Familien mit<br />

demenzerkrankten Angehörigen nicht sinnvoll ist. Häusliche Schulungen, die auf<br />

die Unterweisung im Umgang mit Hilfsmitteln und die Anleitung zu bestimmten<br />

Pflegetechniken begrenzt sind, werden diesen Familien nicht gerecht. Für sie<br />

stehen Beratungen und Schulungen im Umgang mit den demenzbedingten Ver-<br />

haltensweisen sowie ein Verständnis der Erkrankung im Vordergrund. Das Erler-<br />

nen von Pflegetechniken, wie z. B. Mobilisationstechniken oder Maßnahmen zur<br />

Dekubitusprophylaxe, braucht in späteren Krankheitsstadien seinen Raum, ist<br />

aber nicht vordergründig für die Pflege und Betreuung eines demenzerkrankten<br />

Angehörigen.<br />

6.2.5 Emotionale Verbundenheit<br />

Die Situation von Systemen, die von zunehmendem Angewiesensein auf Hilfen<br />

geprägt sind, ist gekennzeichnet von vielen emotional hochbedeutsamen Pro-<br />

zessen. In Kapitel 6.1.4 wurde die situative Erleichterung der pflegenden Ange-<br />

hörigen als ein wesentliches Ergebnis der Beratungsbesuche beschrieben. Es<br />

handelte sich da<strong>bei</strong> nicht um ein vorher festgelegtes Ergebniskriterium, sondern<br />

um einen „Nebenbefund“, der ganz offensichtlich von hoher Bedeutung für die<br />

Beratungsprozesse war. Diese Tatsache veranlasste dazu, die Thematik theore-<br />

tisch zu unterfüttern und den Blick auch auf die entsprechenden Kompetenzen<br />

der Gesundheitsberaterinnen und -berater zu richten.<br />

Innerhalb der familiären Beziehungen gilt es, sowohl für sich als auch für den<br />

Partner oder andere Menschen sorgen zu können, „die anderen in das eigene<br />

Denken und Handeln einzubeziehen, sie also sorgend darin einzuschließen“ 215 .<br />

215 Hantel-Quitmann, W. (1997), 21<br />

194

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