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Entlastungsprogramm bei Demenz

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und die Verbindlichkeit für die Angehörigen erhöhten. Das hatte oftmals zur Fol-<br />

ge, dass die Angehörigen selbst die Initiative ergriffen und Unterstützung organi-<br />

sierten. Andererseits hatten die Gesundheitsberaterinnen und -berater häufig den<br />

Eindruck, dass Zielvereinbarungen Druck auf die pflegenden Angehörigen aus-<br />

übten und ein „Gefühl von Hausaufgaben“ erzeugten. In diesen Fällen wurden<br />

Zielvereinbarungen oftmals nicht getroffen, „um die pflegenden Angehörigen<br />

nicht zusätzlich zu belasten“, da es vielen von ihnen „sehr schwer fiel, eigene<br />

Ziele bezüglich einer Entlastung zu finden“.<br />

In einem Drittel der Erstberatungen gelang es den Gesundheitsberaterinnen und<br />

-beratern, allgemeine oder konkrete Entlastungsziele zu thematisieren und zu<br />

formulieren. Die Ziele haben unterschiedliche Konkretisierungsgrade und be-<br />

schreiben sowohl Endpunkte als auch Prozesse. Insgesamt handelt es sich je-<br />

doch durchweg um konstruktive Beratungsziele, die eine machbare Herausforde-<br />

rung darstellen. 202 Einige Beispiele aus der Analyse der Beratungsdokumentation<br />

zeigen die Vielseitigkeit der gefundenen Ziele. Diese wurden in sieben Katego-<br />

rien eingeteilt:<br />

Zielkategorie Beispiele<br />

Freiraum schaffen Freiraum durch Verhinderungspflegemittel<br />

Zeit haben für eigene Interessen<br />

Konkrete Aktivitäten durchführen/Urlaub<br />

planen<br />

184<br />

einmal in der Woche spazieren gehen<br />

Teilnahme am Heimatverein<br />

Abschalten/Entspannen Rückzugsecke in der Wohnung schaffen<br />

sich selbst mal belohnen<br />

nachts beruhigt schlafen können<br />

Absprachen und Vereinbarungen pA 203 nimmt Kontakt zur Tagespflege auf<br />

Aufsuchen des Neurologen<br />

Entlastung allgemein mehr Entlastung durch Einbeziehen der Familie<br />

Entlastung in kleinen Schritten<br />

Mehr Verständnis/besserer Umgang<br />

mit der/dem Erkrankten<br />

Sich Gedanken machen zu konkreten<br />

Maßnahmen<br />

mehr Verständnis für den Pflegebedürftigen<br />

entwickeln<br />

bessere Kommunikation mit der Mutter<br />

pA entwickelt für sich Vorstellungen, was ihm<br />

Freude machen könnte<br />

Überlegung eine Selbsthilfegruppe zu besuchen<br />

Allgemeine Vorsätze pA will nach Weihnachten eine Lösung finden<br />

Achten auf Sicherheit<br />

Abb. 41: Zielkategorien der Beratung im Projekt EDe<br />

202<br />

Bürgi, A.; Eberhart, H. (2006), 199, die Autoren formulieren dies als eine wesentliche Anforderung<br />

an Beratungsziele.<br />

203<br />

pA ist in der Beratungsdokumentation die Abkürzung für „pflegende/r Angehörige/r“.

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