23.04.2013 Aufrufe

Entlastungsprogramm bei Demenz

Entlastungsprogramm bei Demenz

Entlastungsprogramm bei Demenz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Umsetzung einer prozessorientierten systemischen Diagnostik<br />

In Kapitel 6.2.1 wurde dargestellt, dass die Diagnostik nicht mit den vorliegenden<br />

Assessmentergebnissen abgeschlossen war, sondern dass diese auch als<br />

Grundlage für eine weiterführende Diagnostik genutzt wurden. Die Dokumenta-<br />

tion der wissenschaftlichen Begleitung zeigt, dass die Einsicht in die Notwendig-<br />

keit und die Kompetenz dazu erst im Projektverlauf entwickelt wurden. Zu Beginn<br />

der Feldphase des Projekts waren sehr oft schnell Lösungsvorschläge für die<br />

Familien entwickelt und ausgesprochen. Die Erfahrung, dass diese dann oftmals<br />

nicht von den Familien umgesetzt wurden, führte schrittweise dazu, dass die Ge-<br />

sundheitsberaterinnen und -berater der Diagnostik einen angemessenen Raum<br />

gaben.<br />

Ar<strong>bei</strong>t mit Beratungsauftrag und Zielvereinbarung<br />

Der Beratungsauftrag bildet die grundlegende Legitimation für die Beraterin/den<br />

Berater, zu intervenieren und Einfluss zu nehmen, und klärt die Erwartungen der<br />

Klientin/des Klienten. 201 Zielvereinbarungen haben perspektivischen Charakter,<br />

geben Impulse in Richtung Lösung und sind Maßstab für den Beratungserfolg.<br />

Nach sechs Monaten der Feldphase wurde die Umsetzung des Beratungskon-<br />

zepts in einem Workshop mit den Gesundheitsberaterinnen und -beratern evalu-<br />

iert (VAS und Gruppendiskussion, Kap. 5.1). Da<strong>bei</strong> wurde die Ar<strong>bei</strong>t mit Bera-<br />

tungsauftrag und Zielvereinbarung tendenziell als hilfreich empfunden, die Ein-<br />

schätzungen auf der Skala zeigen jedoch, dass diese Aussage nicht für alle Ge-<br />

sundheitsberaterinnen und -berater eindeutig zutraf.<br />

Die Ar<strong>bei</strong>t mit Beratungsauftrag und Zielvereinbarungen empfinde ich als hilfreich<br />

trifft zu trifft nicht zu<br />

Unsicherheiten bezüglich des Beratungsauftrags lagen nach Einschätzung der<br />

Gesundheitsberaterinnen und -berater im zugehenden Setting der Beratungen<br />

begründet: Nicht die Familien hatten die Initiative ergriffen und um Beratung ge-<br />

beten, sondern die Gesundheitsberaterinnen und -berater hatten ihnen Beratung<br />

angeboten. Dies war für sie zunächst nur schwer mit einem aktiven Beratungs-<br />

auftrag von Seiten der Familien zu vereinbaren und deshalb aus dem Blick gera-<br />

ten.<br />

Bezüglich der Zielvereinbarungen berichteten die Gesundheitsberaterinnen und -<br />

berater über die wiederholte Erfahrung, dass diese die Effektivität der Beratung<br />

201 Bamberger, G. (2005), 66<br />

183

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!