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Entlastungsprogramm bei Demenz

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en teilweise ein bereits offenes Bedürfnis nach Veränderungen bezüglich der<br />

Belastungen durch die Pflegesituation. Teilweise haben sie lediglich das latente<br />

Gefühl, dass Veränderungen angezeigt sind, kommunizieren dies jedoch nicht<br />

offen. Es ist die Anforderung an die Gesundheitsberaterinnen und -berater im<br />

Projekt, in diesen Fällen Veränderungsprozesse in den Familien anzustoßen und<br />

zu begleiten bzw. zunächst das Bewusstsein für die Notwendigkeit zu stärken.<br />

Konkret bedeutet das:<br />

182<br />

Mit den Familien gemeinsam auf der Grundlage der Assessmentergebnisse<br />

individuelle Unterstützungsmöglichkeiten zu deren Entlastung zu entwickeln,<br />

zu planen und sie <strong>bei</strong> der Umsetzung zu begleiten,<br />

die Annahmebereitschaft der Familien für entlastende Hilfen zu fördern und<br />

die Familien da<strong>bei</strong> zu unterstützen, das häusliche Pflegesetting so selbst-<br />

ständig wie möglich im eigenen Sinne und im Sinne der <strong>Demenz</strong>erkrankten<br />

aufzubauen und zu erhalten.<br />

Diese Aufgaben sollten auf der Grundlage einer systemischen Denkweise und<br />

einer lösungsorientierten Gesprächsführung ausgeführt werden.<br />

Die Beurteilung, inwieweit die Gesundheitsberaterinnen und -berater auf dieser<br />

Grundlage professionell handeln konnten, ist Bestandteil dieses Kapitels. Dazu<br />

werden die Kriterien des Beratungskonzepts, die in Kapitel 5.3 beschrieben wur-<br />

den, zu Grunde gelegt:<br />

Umsetzung einer prozessorientierten systemischen Diagnostik<br />

Ar<strong>bei</strong>t mit Beratungsauftrag und Zielvereinbarung<br />

Ressourcenorientierung<br />

Lösungsorientierung und Intervenieren auf Ziele hin 199<br />

Zusätzlich wird die Frage gestellt, inwiefern die Gesundheitsberaterinnen und -<br />

berater in der Lage waren, die Beratungsbeziehung professionell zu gestalten, da<br />

sie die Grundlage für Beratungsinterventionen darstellt. 200<br />

Die Beratungen im Projekt waren dadurch gekennzeichnet, dass sie ausschließ-<br />

lich zugehende Angebote waren. Dies brachte sowohl Chancen als auch erhöhte<br />

Anforderungen (Kap. 5.3) an die Gesundheitsberaterinnen und -berater mit sich.<br />

Einerseits eröffnete sich für sie die Möglichkeit, einen vertieften und umfassen-<br />

den Einblick in das häusliche und teilweise soziale Umfeld der Familien zu be-<br />

kommen, andererseits brachte es auch Schwierigkeiten bezüglich der Steuerung<br />

der Beratungsprozesse mit sich. Diese Aspekte werden im Folgenden jeweils<br />

einbezogen.<br />

199 Zwicker-Pelzer, R. (2009)<br />

200 ebd.

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