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Entlastungsprogramm bei Demenz

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Inhalte der ersten <strong>bei</strong>den Beratungskategorien standen in den meisten Bera-<br />

tungsgesprächen am Anfang, entweder initiiert durch Einstiegsfragen der Ge-<br />

sundheitsberaterinnen und -berater wie z. B.: „Wie geht es Ihnen heute?“, „Was<br />

hat sich seit dem letzten Beratungsgespräch verändert?“ oder durch die/den An-<br />

gehörige/n selbst. Diese Beratungskategorien hatten zudem für die Gesund-<br />

heitsberaterinnen und -berater die Funktion einer vertieften Situationsanalyse<br />

und gaben einen Überblick über die aktuelle Situation und aktuelle Beratungsbe-<br />

darfe.<br />

Die Analyse der Beratungsdokumentation und der Fallkonferenzenprotokolle<br />

zeigte, dass sich aus den geschilderten Problemen in vielen Fällen aktuelle Bera-<br />

tungs- und Schulungsbedarfe zu demenzspezifischen Pflegethemen ergaben 196 .<br />

Diesen Bedarfen konnte entweder geplant oder oft auch direkt durch die Ge-<br />

sundheitsberaterinnen und -berater entsprochen werden. In Kapitel 6.1.1 wurde<br />

bereits erläutert, dass Beratungen zum Umgang mit der Erkrankung und dem<br />

veränderten Verhalten insgesamt 357-mal stattfanden. Sehr viele Familien wur-<br />

den dazu drei- bis viermal beraten, auch wenn sie parallel an einer Gruppen-<br />

schulung teilgenommen hatten.<br />

An dieser Stelle soll herausgestellt werden, dass für die Beratung von Familien<br />

mit demenzerkrankten Angehörigen pflegefachliche und demenzspezifische<br />

Kenntnisse sowie Erfahrungen in häuslichen Pflegesituationen für notwendig ge-<br />

halten werden!<br />

Die pflegefachlichen und demenzspezifischen Kenntnisse haben sich im Projekt<br />

ebenfalls als grundlegend für die Auswahl und Beratung zu passenden Unter-<br />

stützungsangeboten herausgestellt, was immer wieder deutlich wurde, wenn in<br />

den Fallbesprechungen über individuelle Hilfsmöglichkeiten diskutiert wurde.<br />

Unterstützungsmöglichkeiten und deren Finanzierung waren ebenfalls Thema <strong>bei</strong><br />

jedem Beratungsbesuch und erforderten nicht nur ein Wissen der Gesundheits-<br />

beraterinnen und -berater um Grundansprüche und die Einsetzbarkeit der Leis-<br />

tungen, sondern auch ein Wissen um Abrechnungsmodalitäten und mögliche<br />

Fehlerquellen sowie pflegekassenspezifische Regelungen. In den Fallkonferen-<br />

zen wurde berichtet, dass häufig auch direkt in der Beratungssituation Klärungen<br />

mit den Sachbear<strong>bei</strong>terinnen und Sachbear<strong>bei</strong>tern der Pflegekassen her<strong>bei</strong>ge-<br />

führt wurden.<br />

Viele pflegende Angehörige hatten Vorbehalte gegen verschiedene Unterstüt-<br />

zungsangebote und lehnten Hilfen wiederholt ab. Diese Barrieren der Inan-<br />

196 Die Bedarfsanalyse mittels Assessmentinstrument bildete hier grundlegende Bedarfe ab. Dem<br />

Verlauf und Fortschreiten der Erkrankung entsprechend änderten und erweiterten sich die Bedarfe<br />

in vielen Fällen.<br />

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