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Entlastungsprogramm bei Demenz

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Das im Projekt verwendete Instrument BIZA-D-M 190 wurde in Kapitel 5.2 vorge-<br />

stellt und u. a. in seiner Funktion als Beratungsgrundlage bewertet. Die Beurtei-<br />

lung, inwieweit die Gesundheitsberaterinnen und -berater es professionell an-<br />

wenden konnten, um Bedarfe einzuschätzen und Hilfen zu planen, ist Bestandteil<br />

dieses Unterkapitels. Dazu werden die oben beschriebenen Voraussetzungen<br />

zur effektiven Anwendung von strukturierten und evidenzbasierten Assessment-<br />

instrumenten zu Grunde gelegt:<br />

Fachwissen und Erfahrungen im betreffenden Fachgebiet<br />

Kenntnisse zum Umgang mit dem Instrument<br />

Sicherheit in der direkten Anwendung<br />

Einordnen der Ergebnisse in den Fallzusammenhang<br />

Verstehen der Möglichkeiten und Grenzen von strukturierten Assessmentins-<br />

trumenten<br />

Fachwissen und Erfahrungen im betreffenden Fachgebiet<br />

Von Seiten der Projektleitung und der wissenschaftlichen Begleitung wurden eine<br />

pflegefachliche Qualifikation sowie Kenntnisse und Erfahrungen in der ambulan-<br />

ten Pflege als elementar für die Tätigkeit im Projekt angesehen. Die Kooperation<br />

mit dem Netzwerk ambulanter Dienste NADel e. V., aus dem die Gesundheitsbe-<br />

raterinnen und -berater stammen, macht das deutlich und ermöglichte auch den<br />

Zugang zu den Familien. Die Notwendigkeit eines grundlegenden Fachwissens<br />

um die Thematik <strong>Demenz</strong> und entsprechender Erfahrungen wurde ebenfalls als<br />

wesentlich erachtet. Hier waren die Voraussetzungen der Gesundheitsberaterin-<br />

nen und -berater unterschiedlich, fundierte demenzspezifische Kenntnisse und<br />

Erfahrungen bestanden nur vereinzelt. Die intensive Schulung zum Umgang mit<br />

dem Assessmentinstrument brachte eine Auseinandersetzung mit der Thematik<br />

mit sich. Darüber hinaus konnten zunächst fehlendes Fachwissen durch ein<br />

grundsätzliches Verstehen der Problematiken häuslicher Pflegesituationen und<br />

eine Offenheit für bisher unbekannte Aspekte der <strong>Demenz</strong> kompensiert werden.<br />

Bei multidimensionalen Assessmentinstrumenten und großer Bandbreite der Be-<br />

ratungsthemen besteht grundsätzlich die Gefahr, dass Themen vermieden wer-<br />

den, <strong>bei</strong> denen sich die Beraterin/der Berater nicht sicher fühlt. 191 Auch die Ge-<br />

sundheitsberaterinnen und -berater im Projekt gaben im ersten Evaluationswork-<br />

shop zum Assessment an, dass die Auswahl der Beratungsthemen manchmal<br />

abhängig ist vom Fachwissen der Beraterin/des Beraters zu dem Thema. Im Ver-<br />

190<br />

Berliner Inventar zur Angehörigenbelastung <strong>bei</strong> <strong>Demenz</strong> (Zank/Schacke) in der Version<br />

Minden<br />

191<br />

Diese Gefahr besteht allerdings noch mehr, wenn ohne Assessment als Beratungsgrundlage<br />

beraten wird.<br />

173

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