23.04.2013 Aufrufe

Entlastungsprogramm bei Demenz

Entlastungsprogramm bei Demenz

Entlastungsprogramm bei Demenz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

172<br />

Supervision<br />

Einbindung in die Methode des Case Managements<br />

Die Ergebnisse in diesem Kapitel ergeben sich aus den Auswertungen der Eva-<br />

luationsworkshops mit den Gesundheitsberaterinnen und -beratern inkl. der Fra-<br />

gebögen in Form von visuellen Analogskalen, aus der Analyse der Beratungsdo-<br />

kumentationen, der Fallkonferenzenprotokolle und der Begleitdokumentation der<br />

wissenschaftlichen Begleitung. Zusätzlich wird der Forschungsbericht einer Stu-<br />

dentin der Pflegewissenschaft zur Analyse der Fallkonferenzen herangezogen.<br />

Die Schwerpunkte der Evaluation lagen in den Bereichen „Bedarfseinschätzung<br />

und Hilfeplanung“ sowie „Beratungsintervention“. Da hierzu die umfangreichsten<br />

Evaluationsergebnisse vorliegen, werden diese Bereiche differenzierter ausge-<br />

führt als die anderen.<br />

6.2.1 Bedarfseinschätzung und Hilfeplanung<br />

Eine systematische Bedarfseinschätzung und Hilfeplanung kann nur auf der<br />

Grundlage von strukturierten Assessmentinstrumenten erfolgen. Mit deren Ein-<br />

satz ist eine Steuerung pflegerischer Diagnostik möglich, Beobachtungen und<br />

Befunde werden nicht dem Zufall überlassen, sondern können einheitlich und<br />

gezielt stattfinden. Zudem ermöglichen strukturierte Assessmentinstrumente eine<br />

Vergleichbarkeit der zu erfassenden Daten. Für einen effektiven Einsatz sind<br />

Fachwissen und Erfahrungen im betreffenden Fachgebiet notwendig sowie ent-<br />

sprechende Kenntnisse zum Umgang mit einem solchen Instrument. Sowohl die<br />

Datenerfassung mittels Assessmentinstrument als auch das Ableiten von Konse-<br />

quenzen aus den Ergebnissen erfordern Regelwissen und Fallverstehen (Kap.<br />

5.3). So lassen sich aus den Ergebnissen allein keine Interventionen ableiten.<br />

Sie müssen in den entsprechenden Fallzusammenhang eingeordnet werden, um<br />

dann in gemeinsamer Überlegung mit der betroffenen Person zu Lösungs- bzw.<br />

Interventionsmöglichkeiten zu kommen. Zudem darf auch ein strukturiertes As-<br />

sessmentinstrument nicht davon abhalten, darüber hinausgehende Informationen<br />

zu erfassen. Ziel des Einsatzes von Assessmentinstrumenten ist es, eine umfas-<br />

sende Basis für die Planung und Umsetzung erforderlicher Interventionen zu<br />

schaffen. 189 Der diagnostische Prozess ist damit jedoch nicht abgeschlossen!<br />

Das Potenzial eines Assessmentinstruments kann nur ausgeschöpft werden,<br />

wenn Pflegende geschult werden, wenn sie den Sinn und Zweck des Instruments<br />

verstehen und gezielt angeleitet werden, es effektiv in der Praxis anzuwenden.<br />

Letztendlich muss für sie der Nutzen für die praktische Ar<strong>bei</strong>t erkennbar sein.<br />

189 Bartholomeyczyk, S.; Hunstein, D. (2006), 315–317

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!