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Entlastungsprogramm bei Demenz

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Die Gesundheitsberaterinnen und -berater müssen professionell handeln als<br />

wichtige Voraussetzung für die Verknüpfung von adäquatem Regelwissen<br />

und situativ sehr unterschiedlichen Fallsituationen<br />

Für die Organisation individueller Unterstützungsprogramme muss eine ziel-<br />

gruppenspezifische Angebotsstruktur vorgehalten werden; ein systemati-<br />

sches Care Management würde die Verzahnung zur vorhandenen Fallar<strong>bei</strong>t<br />

weiter optimieren<br />

In der angestrebten Professionalität der Gesundheitsberaterinnen und -berater<br />

im Modellprojekt EDe haben sich alle weiteren Grundannahmen so verbinden<br />

lassen, dass sich entlastungsförderliche und belastungspräventive individuelle<br />

Unterstützungsprogramme haben entwickeln lassen. Die evidenzbasierte und<br />

konzeptionelle Fundierung des <strong>Entlastungsprogramm</strong>s wurde den Gesundheits-<br />

beraterinnen und -beratern derart vermittelt, dass sie als kommunikative und<br />

steuernde Verbindungsakteure in den Familien wirksam werden konnten. Durch<br />

die proaktiv-aufsuchende Ausrichtung ihres Handelns haben sie die Verbindung<br />

zwischen den Familien und den Leistungsmöglichkeiten und Angeboten der Re-<br />

gion herstellen können.<br />

Die durch das Modell angestrebte Entlastung der teilnehmenden Familien ist in<br />

vielen Fällen eingetreten und konnte durch das multimethodische Evaluationsver-<br />

fahren nachgewiesen werden. Die zugehende und proaktive Strategie der Bera-<br />

tung mit dem Ausgangspunkt der Beratungsbesuche nach § 37 Abs. 3 SGB XI<br />

und die bedarfsorientierte und mitunter kontinuierliche Begleitung der Familien<br />

haben es ermöglicht, dass instabile und belastete Lebens- und Pflegesituationen<br />

in den Familien aufgedeckt werden konnten. So konnte vielfach die häusliche<br />

Versorgung der <strong>Demenz</strong>erkrankten verbessert und gesichert sowie die Überlas-<br />

tung vieler pflegender Angehöriger reduziert werden.<br />

Die Ergebnisse des Projekts zeigen eindrucksvoll, dass die pflegenden Angehö-<br />

rigen<br />

durch die konkrete Unterstützung häufig situative Erleichterungen erlebt und<br />

sich dadurch emotional unterstützt sahen<br />

sich durch die proaktiven Interventionen besser im Stande sahen, mit de-<br />

menzbedingten Verhaltensänderungen im Alltag umzugehen<br />

einen besseren Zugang zu den Unterstützungsangeboten der Region sowie<br />

einen Wissenszuwachs über ihre leistungsrechtlichen Ansprüche hatten<br />

trotz bleibender Verantwortung „rund um die Uhr“ zeitliche Freiräume als ge-<br />

winnbringend und entlastend empfunden und für persönliche Bedürfnisse ge-<br />

nutzt haben.<br />

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