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Entlastungsprogramm bei Demenz

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,Ich versteh’ das alles nicht’“ (Anmerkung der Verf.: Gemeint waren die Einsatz-<br />

möglichkeiten der Leistungen).<br />

Analyse der Fallkonferenzenprotokolle<br />

Die Thematik des Umgangs der pflegenden Angehörigen mit den Leistungen der<br />

Pflegeversicherung war Bestandteil fast jeder Fallkonferenz. Sehr deutlich wird<br />

die Problematik im folgenden Auszug aus einem Fallkonferenzenprotokoll 21/2<br />

Monate vor dem Ende der Beratungsbesuche:<br />

„Beim Thema Selbstständigkeit der Angehörigen sind sich die GB 177 einig,<br />

dass nur <strong>bei</strong> wenigen Familien ein `klarer Durchblick’ durch die Leistungen<br />

der Pflegeversicherung erreicht werden kann. Viele der Angehörigen wollen<br />

sich auch nicht damit beschäftigen und benötigen <strong>bei</strong> jeder Beratung erneut<br />

Information über das Leistungsrecht. Zunehmend werden auch weitere An-<br />

gehörige (Kinder) mit in die Beratungsgespräche einbezogen, um eine<br />

größtmögliche Selbstständigkeit der Familien auch nach Ende des Projekts<br />

zu erreichen.<br />

Dennoch wird das Ende des Projekts von vielen Angehörigen mit Besorgnis<br />

gesehen. Für viele Familien wird es nach Einschätzung der GB auch einen<br />

Rückschritt bedeuten, wenn sie die Kurzzeitpflegemittel nicht mehr in Ver-<br />

hinderungspflegemittel umwandeln können. Dies wird nur zum Teil über die<br />

Erhöhung der Mittel für die Tagespflege aufgefangen werden. Viele Familien<br />

haben Entlastung durch private Hilfen, die über Verhinderungspflege abge-<br />

rechnet werden. Dies ist dann nicht mehr in dem bisherigen Umfang mög-<br />

lich.“<br />

(Fallkonferenz am 16.07.2008)<br />

Häufig wurde in den Fallkonferenzen die Einführung des Pflegehaushaltsbuchs<br />

(Kap. 7.4.1) diskutiert. Es war u. a. eine Aufgabe der Gesundheitsberaterinnen<br />

und -berater, die Familien zu größtmöglicher Selbstständigkeit im Umgang mit<br />

den Leistungen der Pflegeversicherung und der Inanspruchnahme von Unter-<br />

stützungsangeboten anzuleiten. Im Hinblick darauf versuchten sie, in so vielen<br />

Familien wie möglich ein Pflegehaushaltsbuch einzuführen, um den Angehörigen<br />

einen Überblick über bereits in Anspruch genommene und noch zur Verfügung<br />

stehende Leistungen zu ermöglichen. Es waren jedoch nur wenige Familien wil-<br />

lens oder in der Lage, dieses Haushaltsbuch zu führen. Von den 190 Familien,<br />

<strong>bei</strong> denen ein zweites Assessment durchgeführt wurde, haben es 24 Familien<br />

177 In den Fallkonferenzenprotokollen ist GB die ständige Abkürzung für „Gesundheitsberaterin/<br />

Gesundheitsberater“.<br />

147

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