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Entlastungsprogramm bei Demenz

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den pflegenden Angehörigen ausschließlich positiv und entlastend wahrgenom-<br />

men. Die freie Zeit wurde individuell sehr unterschiedlich genutzt, z. B. für Besor-<br />

gungen und wichtige Termine, Hobbys, Arztbesuche, Friseurbesuche, Familien-<br />

unternehmungen und -feiern, Teilnahme an Seniorentreffs und am Vereinsleben.<br />

Auch durch diese Art der Unterstützung wurde in einigen Fällen eine weitere Be-<br />

rufstätigkeit ermöglicht.<br />

In einigen Fällen, in denen die stundenweise Unterstützung durch einen ambu-<br />

lanten Pflegedienst geleistet wurde, stellten die Angehörigen besonders das be-<br />

ruhigende Gefühl heraus, zu wissen, dass die/der <strong>Demenz</strong>erkrankte zuverlässig<br />

versorgt sei. In diesem Zusammenhang wurde auch in den Fallkonferenzen der<br />

Gesundheitsberaterinnen und -berater häufig berichtet, dass die Angehörigen für<br />

die stundenweise Unterstützung lieber auf den vertrauten ambulanten Pflege-<br />

dienst zurückgreifen würden und dort das Gefühl hätten, dass die/der <strong>Demenz</strong>er-<br />

krankte sicher versorgt sei.<br />

In zwei Fällen wurde von den pflegenden Angehörigen auch geäußert, dass<br />

durch diese Unterstützung eine häusliche Pflege erst möglich sei und eine Heim-<br />

einweisung vermieden würde.<br />

Die Versorgung der/des <strong>Demenz</strong>erkrankten in einer Einrichtung der Kurzzeitpfle-<br />

ge ermöglichte den Familien in vielen Fällen eine Urlaubsreise. Sie bezeichneten<br />

diese Zeit als dringend notwendige Auszeit und empfanden sie als effektive Ent-<br />

lastung, die erholsam für die ganze Familie war. Mit Blick auf die Pflegebedürfti-<br />

gen wurde die Kurzzeitpflege aber von den Angehörigen nicht immer positiv be-<br />

trachtet. Der Zufriedenheit eines großen Teils der Angehörigen standen auch<br />

gegenteilige Äußerungen gegenüber. So wurde angemerkt, dass die/der Pflege-<br />

bedürftige in der Kurzzeitpflegeeinrichtung nicht ausreichend versorgt worden<br />

sei, während des Aufenthalts abgebaut oder vieles verlernt habe und dass im<br />

Anschluss viel Geduld von den Angehörigen aufgewendet werden musste.<br />

Analyse der Fallkonferenzenprotokolle<br />

Im Rahmen der Fallkonferenzen wurde von den Gesundheitsberaterinnen und -<br />

beratern wiederholt die Nutzbarkeit verschiedener Unterstützungsmöglichkeiten<br />

thematisiert. Unter anderem wurde der Frage nachgegangen, warum eine Unter-<br />

stützung durch Gesellschafterinnen von den Familien nicht häufiger in Anspruch<br />

genommen würde. Einigen Protokollen der Fallkonferenzen entsprechend wurde<br />

diese Art der Unterstützung von den Familien teilweise für nicht hilfreich gehal-<br />

ten, da die Gesellschafterinnen oftmals keine pflegerischen Aufgaben überneh-<br />

men, z. B. Hilfestellung <strong>bei</strong>m Toilettengang. In einigen anderen Fällen, in denen<br />

der Bedarf vorhanden war, standen keine Gesellschafterinnen zur Verfügung.<br />

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