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Entlastungsprogramm bei Demenz

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liäre Unterstützung umfasste nicht in jedem Fall auch pflegerische und betreueri-<br />

sche Aufgaben, sondern beschränkte sich in einigen Fällen auf das „Erledigen<br />

von Formalitäten“. In 14 Familien konnte mit Hilfe der Beratungsintervention der<br />

Umfang der familiären Hilfe weiter ausgebaut werden und in 18 Familien wurde<br />

sie neu hinzugewonnen. 163<br />

Auch soziale Netzwerke wurden aktiver in die Betreuung der <strong>Demenz</strong>erkrankten<br />

eingebunden. In 33 Familien wurden im Projekt erstmalig Nachbarn und Freunde<br />

an der Betreuung beteiligt, in 5 Familien konnte diese schon vor Projektbeginn<br />

bestehende Hilfe noch erweitert werden. 164 Die Erweiterung familiärer Unterstüt-<br />

zung und das Einbinden sozialer Netze zeigen, dass der ressourcenorientierte<br />

Ansatz im Projekt verstanden und umgesetzt wurde.<br />

Als wichtige professionelle Art der Unterstützung hat sich die Tagespflege he-<br />

rausgestellt. Der starke Anstieg der Inanspruchnahme im Projektverlauf steht<br />

zum Teil im Zusammenhang mit der Reform der Pflegeversicherung zum<br />

01.07.2008. Von den 86 Familien, die diese Leistung insgesamt in Anspruch ge-<br />

nommen haben, haben 60 Familien sie entweder erstmalig (29) oder in erweiter-<br />

ter Form (31) genutzt.<br />

Die Kurzzeitpflege wurde während der Projektlaufzeit (2007 und 2008) insgesamt<br />

76-mal in Anspruch genommen. Sie fehlt in der Grafik, weil anhand der ausge-<br />

werteten Dokumente die Unterscheidung ob „neu hinzugenommen“ oder „vorher<br />

schon genutzt“ nicht getroffen werden konnte. 165<br />

Betreuungsstunden durch eine Gesellschafterin oder durch Mitar<strong>bei</strong>terinnen der<br />

ambulanten Dienste wurden vor Projektbeginn nur vereinzelt in Anspruch ge-<br />

nommen. Mit Unterstützung der Gesundheitsberaterinnen und -berater – Infor-<br />

mation, Berechnung der Finanzierung und Vermittlung – haben jeweils 20 Fami-<br />

lien erstmalig auf diese Hilfen zurückgreifen können.<br />

Ein <strong>Demenz</strong>café wurde in neun Fällen erstmalig in Anspruch genommen. Den-<br />

noch ist es herauszuheben, da in einer äußerst ländlichen Region des Kreises<br />

Minden-Lübbecke während der Projektzeit auf Initiative einer Gesundheitsberate-<br />

rin und eines Pflegedienstes zwei <strong>Demenz</strong>cafés entstanden sind. Diese wurden<br />

neben den Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmern von weiteren de-<br />

menzerkrankten Menschen besucht und es sind da<strong>bei</strong> neue soziale Netzwerke<br />

entstanden.<br />

163<br />

Familiäre Hilfen können ab dem 3. Verwandtschaftsgrad über die Leistungen der Pflegeversicherung<br />

(Verhinderungspflege) abgerechnet werden.<br />

164<br />

Die Betreuung durch Nachbarn und Freunde kann über Leistungen der Verhinderungspflege<br />

abgerechnet werden.<br />

165<br />

Aus dem Erstassessment ergibt sich, dass vor dem Projekt die Kurzzeitpflege in 117 Familien<br />

schon mindestens einmal genutzt worden war.<br />

137

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