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Entlastungsprogramm bei Demenz

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tensänderungen geführt hat und damit zu einer veränderten Sichtweise auf die<br />

<strong>Demenz</strong>erkrankten und auf problematische Situationen. Viele der Angehörigen<br />

äußerten, dass sie nun mehr Geduld, Ruhe und Gelassenheit im Umgang mit<br />

den <strong>Demenz</strong>erkrankten haben, andere sprachen etwas allgemeiner von einem<br />

besseren Umgang. Ein Teil der Befragten hob auch die konkreten Ratschläge<br />

und Tipps für konkrete Situationen als besonders hilfreich hervor. Außerdem ga-<br />

ben Einzelne an, dass ihnen das Gelernte <strong>bei</strong> Entscheidungen geholfen hat,<br />

dass dadurch auch ihre bisherige eigene Ar<strong>bei</strong>t bestätigt wurde und dass sie jetzt<br />

die Situation besser akzeptieren können.<br />

Mehr Verständnis für die Erkrankung hat <strong>bei</strong> den pflegenden Angehörigen auch<br />

dazu geführt, dass sie sich insgesamt wohler fühlten. So gaben im Telefoninter-<br />

view 55 % der Befragten an, sich mit dem, was sie im Projekt an Unterstützung<br />

erfahren haben, viel wohler zu fühlen, 29 % sagten, dass sie sich etwas wohler<br />

fühlen. 24 der 41 Befragten, die so antworteten, sahen das im Zusammenhang<br />

mit einem besseren Verständnis für die Erkrankung.<br />

Zusammenfassung<br />

Die Ergebnisse der verschiedenen Evaluationslinien bezüglich der Entlastung der<br />

pflegenden Angehörigen im Umgang mit den demenzbedingten Verhaltensände-<br />

rungen ergeben ein geschlossenes Bild: Beratungen und Schulungen zum Um-<br />

gang mit Verhaltensänderungen nahmen einen großen Raum innerhalb der Be-<br />

ratungsbesuche ein. In der Auswertung der Assessments konnten für einen Teil<br />

der Angehörigen Entlastungen in Bezug auf kognitive Einschränkungen, verwirr-<br />

tes und desorientiertes Verhalten, Depressivität, Aggressivität und Widerstand<br />

sowie Beziehungsverlust festgestellt werden. Eine große Bedeutung für das Ge-<br />

samtergebnis in diesem Kapitel haben die Aussagen der Angehörigen in den<br />

Telefoninterviews. Von ihnen wurden direkte Zusammenhänge zwischen den<br />

Interventionen „pflegefachliche Beratung/häusliche Schulung und Anleitung“<br />

(„etwas dazulernen im Umgang mit der Erkrankung“) und einer dadurch beding-<br />

ten Entlastung im Alltag sowie einem erhöhten Wohlbefinden gesehen.<br />

Auch wenn die im Assessment gemessenen Entlastungen auf Grund der multi-<br />

modalen Intervention nicht eindeutig und objektiv auf die Interventionen „pflege-<br />

fachliche Beratung/häusliche Schulung und Anleitung“, und „Gruppenschulung“<br />

zurückzuführen sind, ist aus den Evaluationsergebnissen zu folgern, dass insbe-<br />

sondere individuelle häusliche Beratungen und Schulungen zum konkreten Um-<br />

gang mit den veränderten Verhaltensweisen im Alltag auch zu einer tatsächli-<br />

chen Entlastung der Angehörigen in diesem Bereich führen.<br />

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