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Entlastungsprogramm bei Demenz

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von Versterben oder Heimeinweisung des <strong>Demenz</strong>erkrankten ausgeschieden<br />

sind. Andernfalls wären zu viele Informationen verloren gegangen.<br />

Eine hohe Wertigkeit wird der subjektiven Bedeutung der Beratungen und indivi-<br />

duellen Unterstützungsprogramme für die pflegenden Angehörigen <strong>bei</strong>gemes-<br />

sen. Deshalb wurden 49 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem abschlie-<br />

ßenden Telefoninterview befragt und diese Ergebnisse zentral mit in die Auswer-<br />

tung aufgenommen.<br />

6.1.1 Umgang mit Verhaltensänderungen<br />

<strong>Demenz</strong>bedingte Verhaltensänderungen haben maßgeblichen Einfluss auf den<br />

Alltag der Familien, in denen demenzerkrankte Menschen leben, und stellen für<br />

die pflegenden Angehörigen einen erheblichen Belastungsfaktor dar. Psychische<br />

Stresssymptome und Depressivität pflegender Angehöriger demenzerkrankter<br />

Menschen sind insbesondere durch die Verhaltensprobleme bedingt. 143 Das All-<br />

tagsverhalten der <strong>Demenz</strong>erkrankten, beurteilt aus der Sicht der Angehörigen,<br />

steht in einem engen Zusammenhang mit den subjektiven Belastungen der An-<br />

gehörigen: je beeinträchtigter das Alltagsverhalten, desto ausgeprägter Angst,<br />

Depression und subjektive Belastung. 144 Signifikante Zusammenhänge zwischen<br />

Verhaltensänderungen, die durch Aggressivität und Widerstand, durch kognitive<br />

Einbußen, durch verwirrtes und desorientiertes Verhalten und durch Spätsymp-<br />

tomatik bedingt sind und der Belastung der Angehörigen wurden auch für die<br />

EDe-Teilnehmerinnen und Teilnehmer festgestellt. Die alleinige Vermittlung von<br />

Wissen über die Erkrankung und Umgangsstrategien führte in den meisten bis-<br />

herigen Studien zwar zu einem erhöhten Wissen, aber nicht zu einer Entlastung<br />

der pflegenden Angehörigen. Eine entlastende Wirkung zeigte sich erst <strong>bei</strong> aktivem<br />

Einbinden der Angehörigen. 145<br />

Im Projekt EDe war die Entwicklung oder Erweiterung von Fähigkeiten für den<br />

Umgang mit demenzbedingten Verhaltensänderungen einer der Schwerpunkte,<br />

auf den die Interventionen ausgerichtet waren. Dazu zählten die Beratungsbesuche,<br />

die häusliche Schulungen einschlossen, sowie die Gruppenschulungen 146,<br />

die auf der Grundlage eines neu erstellten Curriculums stattfanden.<br />

143 Pinquart, M.; Sörensen, S. (2005), 624<br />

144 Meier, D. et al. (1999), 85<br />

145 Allenbach-Guntern, C. (2007), 14<br />

146 Die Begriffe „Gruppenschulung“ und „Schulungsreihen“ werden hier verwendet an Stelle des<br />

sonst gebräuchlichen Begriffs „Pflegekurse“, da sie <strong>bei</strong> den teilnehmenden Ange- hörigen eine<br />

höhere Akzeptanz haben.<br />

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