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Entlastungsprogramm bei Demenz

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6<br />

Ergebnisse der wissenschaftlichen<br />

Begleitung<br />

6.1 Entlastung pflegender Angehöriger<br />

Belastung ist entsprechend verschiedener theoretischer Modelle als situations-<br />

spezifisches und mehrdimensionales Konstrukt zu betrachten. Die pflegebeding-<br />

te Belastung Angehöriger von Menschen mit <strong>Demenz</strong> besteht dementsprechend<br />

ebenfalls aus verschiedenen Dimensionen, die zwar einzeln benannt werden<br />

können, jedoch miteinander in Zusammenhang stehen. Dasselbe gilt für eine<br />

Überlastung, die jeweils individuell definiert wird. Effektive entlastende Maßnah-<br />

men dürfen sich demnach nicht auf einzelne Interventionen beschränken. Stu-<br />

dien, in denen die Wirkung einzelner Interventionen untersucht wurden, zeigen in<br />

der Regel keine oder geringe entlastende Effekte auf die pflegenden Angehöri-<br />

gen 140. Für multimodale Interventionen konnten signifikante Effekte in Bezug auf<br />

Stresssymptome, Depressivität, positives Befinden sowie Wissen und Fähigkei-<br />

ten des pflegenden Angehörigen gezeigt werden. Dementsprechend sind „<strong>bei</strong>m<br />

Anstreben thematisch breiterer Effekte verschiedene Interventionsbausteine zu<br />

kombinieren“ 141 .<br />

Im Projekt EDe sollten die pflegenden Angehörigen durch individuelle Unterstüt-<br />

zungsprogramme unterstützt und entlastet werden. Die Entlastungsinterventio-<br />

nen <strong>bei</strong>nhalteten Information über und die Vermittlung und Koordination von<br />

Unterstützungsangeboten, Beratung, Schulung und Anleitung sowie zeitlichen<br />

Freiräumen. Dazu wurden neben den Beratungsbesuchen und häuslichen Schu-<br />

lungen die Unterstützungsangebote der Region genutzt. Die hohe Individualität<br />

der Unterstützungsprogramme führt dazu, dass die Wirkung einzelner Interven-<br />

tionen nicht nachgewiesen werden kann. Dennoch kann im Folgenden gezeigt<br />

werden, dass das Gesamtprogramm (<strong>Entlastungsprogramm</strong>) zu einer Entlastung<br />

der pflegenden Angehörigen geführt hat. Die dazu genutzten vielfältigen Evalua-<br />

tionsverfahren wurden in Kapitel 5.1 beschrieben.<br />

Zu Projektbeginn waren Ergebnisqualitätskriterien festgelegt worden, anhand de-<br />

rer die Wirkung der Unterstützungsprogramme überprüft werden sollte. Die Er-<br />

gebnisqualitätskriterien wurden thematisch zu drei Dimensionen zusammenge-<br />

fasst, unter denen die umfangreichen Ergebnisse der Evaluationsverfahren zu-<br />

140 Allenbach-Guntern, C. (2007)<br />

141 Pinquart, M.; Sörensen, S. (2005), 635<br />

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