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Entlastungsprogramm bei Demenz

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dividuelles Einlassen auf den Einzelfall und eine Auseinandersetzung mit dessen<br />

Besonderheiten erfordern, legen als curriculares Konzept die Kompetenzorientie-<br />

rung nahe. Da<strong>bei</strong> müssen die Lernprozesse so gestaltet werden, dass die Hand-<br />

lungskompetenz der Pflegefachkräfte für gesundheits- und pflegeberaterische<br />

Aufgaben gestärkt wird.<br />

Anforderungen an eine präventive Ar<strong>bei</strong>t im Gesundheitswesen<br />

Zentrales Element gesundheitsförderlicher und präventiver pflegerischer Ar<strong>bei</strong>t<br />

ist das Aufzeigen von Risikofaktoren für Pflegebedürftigkeit, von Be- oder Über-<br />

lastungssymptomen durch häusliche Pflege, von den eigenen Ressourcen älterer<br />

Menschen oder pflegender Angehöriger und von den Möglichkeiten der Gesund-<br />

heitsförderung. In anschließenden Schritten müssen dann die Fähigkeiten dieser<br />

Menschen, mit Risikofaktoren und Belastungen umzugehen, gefördert und die<br />

Kompetenzen für gesundheitsförderliches Handeln gestärkt werden. Dazu muss<br />

der Blick insbesondere <strong>bei</strong> demenzerkrankten Menschen und deren pflegenden<br />

Angehörigen auf die Bewältigung der Erkrankung und der dadurch bedingten<br />

Veränderungen im Alltag gerichtet werden. 113 114 115 Dies sollte innerhalb eines<br />

Beratungsprozesses auf der Grundlage einer strukturierten Bedarfseinschätzung<br />

mit einem multidimensionalen Assessmentinstrument erfolgen. Eine lösungs-<br />

orientierte Beratungsstrategie ist da<strong>bei</strong> ebenso wichtig wie eine an den individu-<br />

ellen Bedarf angepasste Beratungskontinuität. Notwendig ist zudem eine inter-<br />

disziplinäre fallbezogene Zusammenar<strong>bei</strong>t, die einrichtungs- und dienstleistungs-<br />

übergreifende Kooperationen einschließt. 116 Den Betroffenen ist es in der Regel<br />

nicht möglich, die zahlreichen Dienstleistungsangebote oder sozialgesetzlichen<br />

Unterstützungsmöglichkeiten zu überblicken und die für sie passenden auszu-<br />

wählen und zu koordinieren. Hier bedarf es speziell dafür qualifizierter Fachkräf-<br />

te, die die Bedarfe ermitteln, bestehende Dienstleistungen für die Betroffenen<br />

verfügbar machen, eine neutrale Vermittlerrolle zwischen Nutzern und Anbietern<br />

einnehmen und da<strong>bei</strong> sowohl die Interessen des Einzelnen als auch gesamtge-<br />

sellschaftliche Interessen vertreten. 117 Aus diesen Anforderungen ergibt sich,<br />

dass gesundheitsförderliche und präventive pflegerische Ar<strong>bei</strong>t (Gesundheits-<br />

und Pflegeberatung) aus drei miteinander zusammenhängenden Handlungsfel-<br />

dern besteht, in denen die Gesundheitsberaterinnen und -berater Kompetenzen<br />

erlangen müssen:<br />

113 Vgl. Allenbach-Guntern, C. (2007), 2 ff.<br />

114 Vgl. Poll, E.; Gauggel, S. (2009), 35<br />

115 Vgl. Meier, D. et al. (1999), 94<br />

116 Vgl. Ströbel, A.; Weidner, F., Ansätze zur Pflegeprävention (2003), 85 ff.<br />

117 Dörpinghaus, S.; Weidner, F. (2004), 123 ff.<br />

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