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20110804_Bewertung Personalbemessung - GKV-Spitzenverband

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Konzeptionelle Besonderheiten, die mit einem veränderten Personalbedarf einhergehen,<br />

kann es jedoch auch in klassischen vollstationären Einrichtungen geben. Dies gilt insbesondere<br />

für die Versorgung in der Nacht und in den späten Abendstunden.<br />

Für diesen Aufgabenbereich sieht das Referenzkonzept keine besonderen Personalkennzahlen<br />

vor, sondern eine einrichtungsindividuelle Bedarfsermittlung (Rahmenkonzept Nächtliche<br />

Versorgung , Korte-Pötters et al. 2007). Ausgangspunkt ist eine regelmäßige Überprüfung<br />

der Bedarfssituation der Bewohner und ggf. eine Angleichung des Versorgungskonzepts.<br />

Hier wird also vorausgesetzt, dass eine differenzierte, am Bedarf der Bewohner orientierte<br />

Konzeption für die nächtliche/abendliche Versorgung existiert. Diese Konzeption sollte<br />

in zusammenfassender, übersichtlicher Form darstellen, welche Leistungen in der Zeit zwischen<br />

Ende des regulären Spätdienstes und Beginn des nächsten Frühdienstes erbracht<br />

bzw. welche Angebote in dieser Zeit vorgehalten werden. Dazu gehört auch eine Darstellung,<br />

wie die Versorgung während dieser Zeit organisiert ist (Dienstplangestaltung, Personaleinsatz).<br />

Was diese Darstellung beinhaltet, ist im Referenzkonzept exemplarisch beschrieben:<br />

regelmäßig zu erbringende, in der individuellen Pflegeplanung vorgesehene Maßnahmen<br />

(z. B. Lagerungen, Inkontinenzversorgung, Spätmahlzeiten etc.)<br />

individuelle Unterstützung für Bewohner mit Durchschlafschwierigkeiten, motorischer<br />

Unruhe oder anderen Problemlagen und Bedürfnissen, die zu einem nächtlichen Bedarf<br />

führen (Unterstützungsleistungen, die nicht planbar sind, die bei den betreffenden Bewohnern<br />

jedoch häufiger erbracht werden müssen)<br />

organisierte zentrale oder wohnbereichsspezifische Angebote in den Abendstunden<br />

(z.B. Nachtcafe )<br />

nächtliche Kontrollgänge<br />

Zwischendienste oder andere Formen der Flexibilisierung der Dienstzeiten, die eine<br />

individuelle Unterstützung in den Abend- und Nachtstunden ermöglichen<br />

Dienstplanung und Personaleinsatz in den Abend- und Nachtstunden.<br />

Auch der Umfang des abendlichen/nächtlichen Versorgungsangebotes sollte deutlich werden.<br />

Dies betrifft zunächst abgrenzbare Gruppenangebote, bei denen der Personaleinsatz<br />

konkret beschrieben werden kann. Bei individuellen Maßnahmen ist an eine zusammenfassende<br />

Übersicht gedacht, die erkennen lässt, wie viele Bewohner regelmäßig in der Nacht<br />

versorgt werden müssen und welche Maßnahmen dabei im Vordergrund stehen.<br />

Das Referenzkonzept sieht ferner vor, dass die Einrichtung mindestens einmal jährlich überprüft<br />

und dokumentiert, inwieweit ihr Versorgungsangebot am Abend und in der Nacht dem<br />

Bedarf der Bewohner entspricht. Diese regelmäßige Bedarfsanalyse gilt als Voraussetzung,<br />

um das Angebot den Bewohnerbedürfnissen bzw. -wünschen anpassen zu können. Gedacht<br />

ist an eine Auswertung der Pflegedokumentation bzw. der darin enthaltenen Beschreibung<br />

von Pflegeproblemen und Bedürfnissen der Bewohner. Sollte die Dokumentationsqualität für<br />

diesen Zweck nicht ausreichen, sind ergänzende Informationserfassungen durch direkte Befragung<br />

der Bezugspflegenden erforderlich, etwa bei Pflegevisiten oder Fallbesprechungen,<br />

ggf. auch unter Einbeziehung der Mitarbeiter aus dem Nachtdienst. Bei der Bedarfsermittlung<br />

sollen u.a. folgende Fragen berücksichtigt werden:<br />

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