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20110804_Bewertung Personalbemessung - GKV-Spitzenverband

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Viele andere organisatorische Merkmale von Einrichtungen beeinflussen die zeitliche Struktur<br />

der geleisteten Versorgung. Dazu zählen neben der Größe und Gliederung der Wohnbereiche<br />

unter anderem:<br />

Pflegesystem/Pflegeorganisationsform<br />

Aufgabenspektrum von Pflege in Abgrenzung zu den anderen Leistungsbereichen im<br />

Heim (vor allem Hauswirtschaft, technischer Dienst, Verwaltung)<br />

Aufgabenspektrum von Pflegenden in Abgrenzung zu Pflegeleitungskräften (insbesondere<br />

Pflegedienstleitung und Wohnbereichsleitungen)<br />

Stand der Qualitätsentwicklung insgesamt<br />

Qualität des Kommunikations- und Besprechungssystems<br />

Ausbildungsstand und Befähigung der Pflegenden<br />

Arbeitsbelastung/Zufriedenheit der Pflegenden (BMFSFJ 2006: 106).<br />

Dies ist nur ein Teil der relevanten Größen. Abgesehen vom letzten Punkt handelt es sich<br />

durchweg um Merkmale, die sich im Rahmen von Organisationsentwicklungsprozessen prinzipiell<br />

von der Einrichtung gestalten lassen. Sie in ein <strong>Personalbemessung</strong>ssystem einzuführen<br />

wäre zweckwidrig. Streng genommen gehört die Länge der Wege ebenfalls in diese Kategorie,<br />

weil deren Auswirkung davon abhängt, wie die Einrichtung auf organisatorischer<br />

Ebene damit umgeht.<br />

Im Zusammenhang mit dem vorliegenden Ansatz zur Definition von Bausteinen eines <strong>Personalbemessung</strong>ssystems<br />

wird also davon abgesehen, Kennzahlen oder pauschale Werte<br />

für die gesonderte Berücksichtigung von Wegezeiten einzubinden. Es wird vielmehr davon<br />

ausgegangen, dass an diesem Punkt bei Bedarf eine Einzelfallbetrachtung im Rahmen von<br />

Vergütungsverhandlungen erfolgen sollte.<br />

7.3 Konzeptionelle Besonderheiten<br />

Konzeptionelle Besonderheiten entziehen sich ebenfalls einer pauschalen <strong>Bewertung</strong> durch<br />

Bedarfskennzahlen. Zu den wichtigsten gehört das Hausgemeinschaftskonzept, das in der<br />

Umsetzung häufig eine von der üblichen Struktur in vollstationären Pflegeeinrichtungen abweichende<br />

Personalbesetzung aufweist. Hausgemeinschaftskonzepte weisen eine überschaubare<br />

Gruppengröße auf (z.B. 8 bis 10 Bewohner) und setzen auf eine verstärkte Einbeziehung<br />

von Mitarbeitern mit hauswirtschaftlicher Qualifikation. Je nach Ausprägung und<br />

je nach individuellem Bedarf der Bewohner kann es zu einer unterdurchschnittlichen Besetzung<br />

durch Mitarbeiter mit pflegerischer Qualifikation kommen.<br />

Wie sich die Personalstruktur einer Einrichtung, die nach dem Hausgemeinschaftskonzept<br />

arbeitet, im Gesamtbild darstellt, kann allerdings höchst unterschiedlich sein. Vieles hängt<br />

dabei von der konkreten Dienstorganisation ab, etwa von der Organisation des gruppenübergreifenden<br />

Dienstes, des Nachdienstes, der Einbindung von Bereitschaftsdiensten, der<br />

Zentralisierung von Leitungsaufgaben etc. Auch im Blick auf fachliche Spezialisierungen gibt<br />

es zwischen den Einrichtungen zum Teil erhebliche Abweichungen. Besondere fachliche<br />

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