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20110804_Bewertung Personalbemessung - GKV-Spitzenverband

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7. Relevanz einrichtungsindividueller Merkmale<br />

Zur Ermittlung des Personalbedarfs einer Einrichtung kann es erforderlich sind, nicht nur den<br />

Bedarf der Bewohner bzw. die Fallgruppen zugrunde zu legen, sondern weitere Faktoren in<br />

Betracht zu ziehen, die sich systematisch auf den erforderlichen Leistungsaufwand auswirken.<br />

Auf die Bedeutung der mittelbar bewohnerbezogenen Leistungen und die Ermittlung der Jahresnettoarbeitszeit<br />

wurde bereits hingewiesen. Theoretisch denkbar ist jedoch auch die Einbeziehung<br />

weiterer Einflussgrößen.<br />

Um diese zu identifizieren, wurden zum einen Recherchen und Analysen zu bestehenden<br />

Verfahren der <strong>Personalbemessung</strong> durchgeführt. Sie konzentrierten sich auf die Frage, wie<br />

in anderen Ansätzen mit den Berechnungsgrößen bzw. Faktoren umgegangen wird, die in<br />

einem System zur <strong>Personalbemessung</strong> berücksichtigt werden können. Eine zusammenfassende<br />

Beschreibung der Ergebnisse dieser Arbeit findet sich im Anhang A dieses Berichtes.<br />

Zum anderen ergaben die Expertengespräche einigen Aufschluss zu dieser Frage. Hier bestand<br />

die Haupttendenz der Aussagen allerdings eher darin, übermäßige Komplexität so weit<br />

wie möglich zu vermeiden und nur diejenigen Faktoren einzubeziehen, ohne deren Berücksichtigung<br />

erhebliche inhaltliche oder methodische Probleme entstehen könnten.<br />

Doch auch das Fazit der Literaturrecherche weist in diese Richtung. Theoretisch wäre es<br />

möglich, sehr viele unterschiedliche Faktoren einzubeziehen. Ob dies sinnvoll wäre oder<br />

nicht, sollte anhand verschiedener Fragen geprüft werden. Die wichtigsten dieser Fragen<br />

lauten:<br />

Bringt die Einbeziehung eines einrichtungsindividuellen Merkmals einen Informationsgewinn,<br />

der eine wesentliche Verbesserung des <strong>Personalbemessung</strong>ssystems ermöglicht?<br />

Lässt sich der Einfluss des jeweiligen einrichtungsindividuellen Merkmals nachweisen<br />

bzw. ist dieser Einfluss evident?<br />

Gibt es hinreichend abgesicherte Möglichkeiten, das betreffende Merkmal rechenmethodisch<br />

darzustellen bzw. in die Kalkulation von Personalbedarf einzubeziehen?<br />

Im Rahmen des Projekts war u.a. anhand dieser Aspekte die Frage zu beantworten, welche<br />

ergänzenden Kriterien und Berechnungsverfahren empfehlenswert oder erforderlich sind, um<br />

eine Bedarfsklassifikation zum Zweck der Ermittlung des Personalbedarfs nutzbar zu machen.<br />

Es geht in diesem Zusammenhang vor allem um unregelmäßig anfallenden Leistungsaufwand<br />

und strukturelle Besonderheiten, also beispielsweise um die Faktoren Bewohnerfluktuation<br />

(Leistungen im Zusammenhang mit dem Heimeinzug und/oder der Sterbebegleitung)<br />

oder räumliche Gegebenheiten.<br />

Ob diese (und ggf. weitere) aufwandsrelevante Faktoren bzw. welche von ihnen in eine <strong>Personalbemessung</strong><br />

eingehen sollen, muss letztlich der Entscheidung der Vertragspartner überlassen<br />

bleiben. Aufgabe des Projektes war es, ihre Relevanz zu prüfen und sie ggf. in ein<br />

Gesamtkonzept der <strong>Personalbemessung</strong> zu integrieren. Damit stehen Grundlagen für ein<br />

<strong>Personalbemessung</strong>ssystem zur Verfügung, auf die sich spätere Entscheidungen beziehen<br />

können.<br />

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