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20110804_Bewertung Personalbemessung - GKV-Spitzenverband

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In der Praxis bleiben globale Handlungsorientierungen dieser Art meist ohne Konsequenz.<br />

Bessere Chancen der Umsetzung bieten zielgerichtete, individuelle und in der Pflegeplanung<br />

fixierte Programme, die Art, Umfang, Rhythmus, Situationen und Zeitpunkte für ressourcenfördernde<br />

Maßnahmen klar definieren.<br />

Vor diesem Hintergrund unterscheidet das Referenzkonzept zwei Ansätze der Ressourcenförderung:<br />

Der erste Ansatz ist die ressourcenfördernde Ausgestaltung von Maßnahmen, d.h. eine<br />

Form der Pflege, mit der Pflegebedürftige zu Eigenaktivität (etwa zur Übernahme von<br />

Teilhandlungen) motiviert werden. Hierdurch können Ressourcen angesprochen (aktiviert<br />

) und, eine gewisse Stetigkeit vorausgesetzt, erhalten oder sogar verbessert werden.<br />

Allerdings erweist sich diese Stetigkeit, wie schon angesprochen, im Versorgungsalltag<br />

als großes Problem.<br />

Direkte Ressourcenförderung umfasst dagegen Maßnahmen, die sich unmittelbar auf<br />

Erhalt, Entwicklung oder Verbesserung einzelner Ressourcen ausrichten. Hierzu gehören<br />

beispielsweise Übungen zur Förderung von Muskelkraft, Gangsicherheit oder Feinmotorik,<br />

ebenso jedoch Gedächtnistraining oder zielgerichtete beratende Gespräche über den<br />

Umgang mit Krankheitsfolgen.<br />

Die Leistungsbeschreibungen des Referenzkonzepts beinhalten (neben Hinweisen zur ressourcenfördernden<br />

Ausgestaltung verschiedenster Pflegemaßnahmen) folgende Maßnahmen<br />

der direkten Ressourcenförderung:<br />

Einzelaktivitäten zur Förderung/Erhaltung der Mobilität<br />

Gruppenaktivitäten zur Förderung/Erhaltung der Mobilität<br />

Biografieorientierte Einzelaktivitäten<br />

Biografieorientierte Gruppenaktivitäten<br />

Orientierungs-/gedächtnisfördernde Einzel- und Gruppenaktivitäten.<br />

Hinzugerechnet werden müssen auch Einzelgespräche, die mit dem Ziel der Ressourcenförderung<br />

geführt werden (z.B. beratende Gespräche, die den selbständigen Umgang mit Anforderungen<br />

einer ärztlichen Therapie oder mit bestimmten Krankheitsfolgen fördern sollen).<br />

Dies ist gemeint, wenn im Folgenden von Ressourcenförderung gesprochen wird. Die allgemeine<br />

Forderung, pflegerische Hilfen nach Möglichkeit grundsätzlich im Sinne der Aktivierung<br />

durchzuführen, wäre ein anderer Ansatz, bei dem fraglich wäre, ob er sich so weit konkretisieren<br />

ließe, dass er den Anforderungen eines <strong>Personalbemessung</strong>ssystems entspricht.<br />

Zielgerichtete, direkte Ressourcenförderung setzt häufig umfangreiches Fachwissen und<br />

Erfahrung voraus. Denn die Handlungsschritte, die damit angesprochen sind, verlangen eine<br />

wesentlich genauere Beobachtung, komplexere Abwägung, größere Sensibilität (z.B. Erspüren<br />

von Muskelspannung und Gelenkbeweglichkeit bei Übungen, die die Grobmotorik betreffen)<br />

und weitere Kompetenzen, für die eine dreijährige Pflegeausbildung eine Mindestvoraussetzung<br />

darstellt.<br />

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