20110804_Bewertung Personalbemessung - GKV-Spitzenverband
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Die Beurteilung dieser Zahlen bereitet größere Schwierigkeiten als die Beurteilung der direkten<br />
Leistungen. In der Struktur der mittelbar bewohnerbezogenen Maßnahmen spiegelt sich<br />
zum Teil eine eher ungünstige Arbeitsorganisation, was beispielsweise darin zum Ausdruck<br />
kommt, dass manche Fachkräfte in höherem Umfang in Aufräum- und Reinigungsarbeiten<br />
und in die Wäscheversorgung einbezogen sind. Davon abgesehen handelt es sich bei den<br />
Reinigungsarbeiten um ein Arbeitsfeld, das nur in geringem Umfang den in der Bewohnerbetreuung<br />
tätigen Mitarbeitern überantwortet werden sollte und von daher auch in einer auf<br />
die Bewohnerbetreuung ausgerichteten <strong>Personalbemessung</strong> nicht vollständig berücksichtigt<br />
werden kann. Besondere Bereiche wie Fortbildungen oder spezialisierte Funktionen im übergreifenden<br />
Qualitätsmanagement sollten ebenfalls nicht an dieser Stelle berücksichtigt<br />
werden. Manche Zeitwerte wirken hingegen unterdimensioniert. Das gilt beispielsweise für<br />
den Bereich der Angehörigenarbeit, für die im Projekt Referenzmodelle ein eigenes Rahmenkonzept<br />
entwickelt wurde, in dem die Verantwortung der Bezugspflegenden für die Kooperation<br />
mit Angehörigen gestärkt wurde. Auch die Zeiten für die Aufgabenbereiche Pflegeplanung/Dokumentation<br />
und Arbeitsbesprechungen bewegen sich in einem eher niedrigen<br />
Bereich. So entspricht der Zeitaufwand für Arbeitsbesprechungen, umgerechnet auf einen<br />
Wohnbereich mit 24 Bewohnern, einem täglichen Gesamtaufwand von drei Stunden. Dieser<br />
Wert erscheint auf den ersten Blick zwar recht hoch, doch relativiert sich dieser Eindruck,<br />
wenn beispielsweise berücksichtigt wird, dass täglich für gewöhnlich drei Dienstübergaben<br />
stattfinden. Eine Übergabe im Umfang von 15 Minuten, an der vier Personen teilnehmen,<br />
kompensiert bereits eine dieser drei Stunden. Dienstübergaben durch den Nachtdienst erfordern<br />
zwar weniger Ressourcen, doch zeigt das Beispiel, dass die für die interne Kommunikation<br />
aufgewendete Zeit keineswegs besonders umfangreich ist.<br />
Eine nochmalige Auswertung der Daten aus der NRW-Studie unter Vernachlässigung von<br />
Ausreißern mit ungewöhnlichen Zeitwerten führte zu dem Ergebnis, dass der durchschnittliche<br />
Anteil der mittelbar bewohnerbezogenen Maßnahmen an der Arbeitszeit der für die<br />
Bewohnerversorgung zuständigen Mitarbeiter recht nahe bei einem Anteil von einem Drittel<br />
liegt. Diese Größe (33,3%) und damit ein etwas geringeres Niveau als in der NRW-Studie,<br />
in der sich der Anteil auf 38% belief soll allen weiteren Berechnungen zugrunde gelegt<br />
werden 12 . Entsprechend der Definitionen der Leistungsbeschreibungen zur Klassifikation<br />
von Maßnahmen in der vollstationären Pflege (Referenzkonzept) sollen damit folgende Aufgaben<br />
abgedeckt werden (vgl. Korte-Pötters et al. 2007):<br />
12 Tätigkeiten von Mitarbeitern, die nicht zum Stammpersonal gehören, sind in diesem Wert ebenfalls<br />
nicht berücksichtigt.<br />
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