20110804_Bewertung Personalbemessung - GKV-Spitzenverband
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Übernahme ausgewählter Aufgaben durch Fachkräfte<br />
Versorgungsmerkmale in ausgewählten Aufgabenfeldern (Qualitätsmaßstäbe der Referenzmodelle).<br />
Die Durchführung des Projektes erfolgte in Zusammenarbeit zwischen dem Diakonischen<br />
Werk der Evangelischen Kirche von Westfalen (DW) und dem Institut für Pflegewissenschaft<br />
an der Universität Bielefeld (IPW). Das DW trug Sorge für einen geeigneten organisatorischen<br />
Rahmen der Projektarbeiten. Es wirkte ferner mit bei der Auswahl der Experten, die<br />
auf Seiten der Leistungsanbieter über Erfahrungen mit Pflegesatzverhandlungen verfügen.<br />
4. Anforderungen an ein <strong>Personalbemessung</strong>ssystem<br />
Die Anforderungen an ein Bedarfsklassifikationssystem und ein darauf aufbauendes <strong>Personalbemessung</strong>ssystem<br />
für die vollstationäre pflegerische Versorgung umfassen mehrere<br />
Bereiche. Zu berücksichtigen sind erstens fachliche Anforderungen. Ein <strong>Personalbemessung</strong>ssystem<br />
muss auf einem fachlichen Verständnis aufbauen, dass dem aktuellen Stand<br />
des Wissens entspricht. Zweitens sollten Berechnungsverfahren und Bezugsgrößen einbezogen<br />
werden, die so weit wie möglich wissenschaftlich abgesichert sind. Drittens schließlich<br />
muss ein <strong>Personalbemessung</strong>ssystem praktikabel sein. Dies erscheint auf den ersten Blick<br />
wie eine Selbstverständlichkeit, gehörte jedoch zu den größten Herausforderungen bei der<br />
Konzeptentwicklung.<br />
4.1 Empfehlungen aus der Perspektive von Vergütungsverhandlungen<br />
Insbesondere um Anforderungen der Praktikabilität bereits bei den Entwicklungsarbeiten<br />
berücksichtigen zu können, wurden u.a. Expertengespräche mit Personen durchgeführt, die<br />
umfangreiche Erfahrungen mit Vergütungsverhandlungen vorweisen können. Einbezogen<br />
war sowohl die Seite der Kostenträger (Pflegekassen) als auch die Anbieterseite. Die wichtigsten<br />
Ergebnisse der Gespräche bestanden in der Formulierung von Grundsätzen, die<br />
dann in die Entwicklungsarbeiten eingeflossen sind und einige Eigenschaften des <strong>Personalbemessung</strong>ssystems<br />
geprägt haben.<br />
Dazu gehört u.a. die Frage nach dem Grad der Differenzierung eines Fallgruppensystems.<br />
Sollte es möglichst wenige oder möglichst viele Gruppen bzw. Bedarfskonstellationen unterscheiden?<br />
Die befragten Experten waren sich weitgehend einig darin, dass ein Fallgruppensystem zur<br />
<strong>Personalbemessung</strong> aus Gründen der Praktikabilität keinen hohen Differenzierungsgrad aufweisen<br />
sollte. Vorstellbar sei eine Differenzierung in einer Größenordnung von 4 bis 10 Fallgruppen.<br />
Systeme mit einer stärkeren Gruppendifferenzierung seien in der Praxis der Vergütungsverhandlungen<br />
vermutlich schwer zu handhaben und wurden daher skeptisch bewertet.<br />
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