20110804_Bewertung Personalbemessung - GKV-Spitzenverband
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1. Kein oder geringfügiger Bedarf<br />
2. Geringer Bedarf<br />
3. Mittlerer Bedarf<br />
4. Hoher Bedarf.<br />
Den Stufen wird je nach Maßnahmenbereich verschiedene Punktwerte zugeordnet. Zusätzlich<br />
wird (nach anderen Regeln) der Leistungsumfang für die spezielle Pflege (ärztlich verordnete<br />
Maßnahmen) und die Sondenernährung bestimmt und ebenfalls als Punktwert dargestellt.<br />
In der Summe über alle der genannten Bereiche kann sich ein maximaler Wert von<br />
100 Punkten ergeben (hoher Bedarf in allen Bereichen). Auf dieser Grundlage erfolgt in Abhängigkeit<br />
von der Höhe des Punktwertes eine Zuordnung zu fünf Fallgruppen, für die wiederum<br />
Mittelwerte aus den Punktwerten errechnet werden 5 . Diese Mittelwerte stellen die<br />
eigentlichen Anhaltswerte zur Bestimmung des notwendigen Leistungsumfangs in der jeweiligen<br />
Fallgruppe zur Verfügung. Ergänzend hierzu wird ein Leistungsumfang für Maßnahmen<br />
zur Förderung der Mobilität kalkuliert.<br />
Die Ermittlung des Leistungsumfangs erfolgte größtenteils auf Grundlage der empirisch ermittelten<br />
Pflegezeiten aus der nordrhein-westfälischen Studie Pflegebedarf und Leistungsstruktur<br />
in vollstationären Pflegeeinrichtungen (Wingenfeld/Schnabel 2002). Diese Daten<br />
sind aufgrund ihres Differenzierungsgrades und der Möglichkeit, Leistungsaufwand mit<br />
Merkmalen der Pflegebedürftigkeit in Beziehung zu setzen und dabei auch qualitative Merkmale<br />
des Leistungsgeschehens abzubilden, eine geeignete Basis für eine Definition von<br />
Fallzeiten, die im Hinblick auf die Frage der Bedarfsgerechtigkeit allerdings noch näher zu<br />
prüfen sind.<br />
Zur Ermittlung des Bedarfs wurde ein Einschätzungsinstrument entwickelt, das es ermöglicht,<br />
die zur Fallgruppenzuordnung benötigten Indikatoren mit geringem Aufwand zu erfassen.<br />
Die Einschätzung operiert mit folgenden Indikatoren:<br />
Fortbewegung (Gehen/Rollstuhl)<br />
Motorik der oberen Extremitäten<br />
Selbständigkeit keim Transfer<br />
Bettlägerigkeit<br />
Aspirationsgefahr<br />
Sondenernährung<br />
Kontinenz<br />
Kognitiver Status<br />
Verhaltensweisen.<br />
Das Einschätzungsinstrument wurde im Verlauf des Projekts Referenzmodelle bei 740 Bewohnern<br />
getestet wurde, darunter 169 Bewohner, bei denen eine Doppeleinschätzung durch<br />
zwei Rater stattfand. Die Prüfung der Interraterreliabilität belegt eine überzeugende Urtei-<br />
5 Im Verlauf der Entwicklungsarbeiten wurden Klassifikationen mit einer größeren Anzahl an Fallgrup-<br />
pen geprüft, aber wieder verworfen.<br />
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