20110804_Bewertung Personalbemessung - GKV-Spitzenverband
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kann sowohl kurzfristig auf Veränderungen reagiert werden als auch der Personalbedarf mittel-<br />
und langfristig geplant werden.<br />
Die PRN-Daten werden einmal tägl. pro Patient erhoben. Der Erfassungsaufwand beträgt ca.<br />
2 Minuten/Patient. Die Daten werden im Rahmen der schriftlichen Pflegeplanung oder Pflegedokumentation<br />
gesammelt und anschließend von geschulten Anwendern (Schulungsaufwand<br />
etwa 1 ½ Tage) in das EDV-System übertragen.<br />
Literatur<br />
Bundesamt für Sozialversicherung Schweiz (Hg.) (1997): Patientenklassifikationssysteme zur Bildung von Behandlungsfallgruppen<br />
im stationären Bereich Prinzipien und Beispiele. Bern: Eidgenössische Drucksachen<br />
und Materialzentrale<br />
Fischer, W. (1996): Wie kann die Pflege zeigen, was sie leistet? Verfügbar unter: http://www.fischerzim.ch/artikel/Pflege-Leistung-9606-SBK.htm#zinPRN,<br />
abgerufen am 12.05.2009<br />
Fischer, W. ( 1994 ): Leistungserfassung und Patientenkategorisierung in der Pflege - Eine Übersicht. Aarau<br />
(Schweiz) VESKA-Generalsekreteriat<br />
Schweizerisches Institut für das Gesundheitswesen (1995): Instrumente zur Messung des Pflegeaufwandes in<br />
Altersheimen und Akutspitälern. , Aarau: Schweizerisches Institut für das Gesundheitswesen<br />
Universitätsspital Bern (Hg.) (1998): Pflegebedarf messen ein wirksames Führungsinstrument in der Pflege.<br />
Bericht eines Pilotprojektes am Inselspital Bern.<br />
Patient Requirements for Nursing Care (PRNC)<br />
Mit PRNC wird die Komplexität des Versorgungsbedarfs von Patienten im akutmedizinischen<br />
Bereich dargestellt. Auf Basis dieser Klassifizierung kann das notwendige Qualifikationsniveau<br />
von Pflegefachkräften einer Arbeitseinheit eingeschätzt werden.<br />
Das Instrument wurde in den 1990er Jahren von der Greater Victoria Hospital Society, Australien<br />
entwickelt. PRNC dient der Einschätzung des erforderlichen Qualifikationsniveaus von<br />
Pflegefachkräften in akutstationären Arbeitsbereichen. Dies geschieht auf Basis einer Patientenklassifizierung<br />
in komplexe und weniger komplexe Fälle. Das Instrument besteht aus den<br />
fünf Kategorien klinische (psychische) Stabilität (6 Fragen), klinische Entscheidungsfindung<br />
(3 Fragen), Informations- und Schulungsbedarf des Patienten (2 Fragen), emotionaler Unterstützungsbedarf<br />
des Patienten/der Familie (2 Fragen) und Unterstützungsbedarf im Bereich<br />
der Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) sowie der Mobilität (2 Fragen).<br />
Jeder Frage werden drei standardisierte Antwortmöglichkeiten zugeordnet. Die Antworten<br />
werden mit jeweils einem bis drei Punkten bewertet. Nach Durchführung des Assessments<br />
werden alle Einzelpunktwerte zu einem Gesamtsummenscore addiert. Je höher der Summenscore,<br />
desto komplexer ist die Versorgungssituation des Patienten. Die minimal zu erreichende<br />
Punktzahl beträgt 15 (= stabiler Patient mit vorhersehbarem Verlauf und wenig komplexem<br />
Versorgungsbedarf), die maximal erreichbare Punktzahl 45 (= instabiler Patient mit<br />
unvorhersehbarem Verlauf und hochkomplexem Versorgungsbedarf).<br />
PRNC ist ein Instrument, mit dem der qualitative Personalbedarf (Qualifikationsniveau) einer<br />
Arbeitseinheit im Krankenhaus abgeschätzt werden kann. Es wurde vor dem Hintergrund der<br />
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