20110804_Bewertung Personalbemessung - GKV-Spitzenverband

Controlling und Benchmarking stationär (CBS)
Das Verfahren ermöglicht die individuelle Bestimmung des Pflegebedarfs für die direkten und
indirekten Pflegetätigkeiten und die damit verbundene Nutzung der Daten im Rahmen von
Controlling und Benchmarking.
Das Controlling und Benchmarking Stationär (CBS) wird seit 2004 von der Betriebswirtschaftlichen
Beratungs- und Service GmbH des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe
e.V. angeboten. Mit dem Instrument kann eine Personalbedarfsplanung und Prozessoptimierung
auf Basis individueller Pflegezeiten bestimmt werden. In Zusammenarbeit mit dem
Lehrstuhl Empirische Wirtschaft- und Sozialforschung der Universität Dortmund wurde die
Pflegezeitstudie in Einrichtungen des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe e.V. in der
Zeit von 2002 bis 2004 durchgeführt. Erfasst wurden die Zeiten der direkten und indirekten
Pflegetätigkeiten innerhalb von sieben Tagen. Neben der Zeiterfassung wurden beispielsweise
die Bewohnervariablen kognitive und körperliche Faktoren erhoben. Hierzu wurde ein
Fragenkatalog in Anlehnung an das Minimum Data Set des Resistent Assessment Instruments
(RAI) entwickelt. Der Analyse der ermittelten Datensätze (13.000 Pflegezeitdaten)
folgte einer Bestimmung der Variablen mit signifikantem Zusammenhang zu den Pflegetätigkeiten.
Anhand durchschnittlicher Zeitbedarfe wurden Bewohnergruppen gebildet und als
Ergebnis 27 aufwandsrelevanten Variablen in den CBS-Einstufungsbogen aufgenommen.
Das CBS-Modul dient gleichzeitig zu kontinuierlichen Controllingauswertungen und zum Soll-
Ist-Abgleich des ermittelten Pflege- und Personalbedarfs.
Basis des CBS ist der Einstufungsbogen. Neben den allgemeinen Informationen wie Name,
Wohnbereich, Pflegestufe u.a. werden Daten zur Ausscheidung, der Stuhlkontinenz, zur
künstlichen Ernährung und der Mobilität erhoben.
Der CBS-Einstufungsbogen beinhaltet die Kriterien Selbständigkeit mit den Unterpunkten:
Aufstehen/Zubettgehen, An-/Auskleiden, Waschen/Eincremen, Duschen/Baden, Auffinden
der Toilette, Intimhygiene und Essensaufnahme. Folgende Bewertungen sind hier möglich:
selbständig, teilweise selbständig, vollständige Hilfe erforderlich oder entfällt. Darüber hinaus
gibt es das Kriterium Aufenthaltsorte mit weiteren Unterpunkten, schließlich das Kriterium
geistige/psychische Einschränkungen mit den Punkten örtliche Orientierung, Kurzzeitgedächtnis,
Unruhe und depressiver Stimmung.
Unter der Rubrik Besonderheiten wird nach der täglichen Hilfe beim Anziehen der Kompressionstrümpfe
gefragt, nach Injektionen, einem vorliegendem Dekubitus, der Lifternutzung
und dem Alter. Abschließend findet sich eine Frage nach weiteren Besonderheiten, die
einen erheblichen zusätzlichen Zeitaufwand erfordern, mit zeitlicher Einschätzung pro Tag
durch die Pflegekraft.
Die Kategorien der indirekten Pflegeleistungen umfassen:
Wartezeiten,
Besprechungen mit Kollegen (Übergabe),
Besprechungen mit anderen Berufsgruppen (Ärzte u. Therapeuten),
Pflegedokumentation/Pflegeplanung,
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