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20110804_Bewertung Personalbemessung - GKV-Spitzenverband

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8.1 Testung der Urteilerübereinstimmung<br />

Im Rahmen der Erprobung der Bedarfsklassifikation wurde auch die Interraterreliabilität bei<br />

der Nutzung des NBA geprüft. Dieser Prüfung lagen mehrere Überlegungen zugrunde. Erstens<br />

liegen bislang recht wenige Erfahrungen zur Nutzung des NBA vor. Abgesehen von der<br />

ersten bundesweiten Praxiserprobung (Windeler et al. 2008) gibt es noch keine weiteren<br />

Studien zur methodischen Güte des Instruments. Zweitens wurde das NBA bei der Durchführung<br />

des Projekts Grundlagen der <strong>Personalbemessung</strong> unter ganz anderen Rahmenbedingungen<br />

eingesetzt, was eine Prüfung der Reliabilität grundsätzlich angezeigt erschienen<br />

ließ. Drittens sollte sichergestellt werden, dass die zur Fallgruppenbildung verwendeten Daten<br />

nicht im größeren Ausmaß Fehler aufwiesen. Und schließlich ist es im Falle eines Erhebungsinstruments<br />

zur Bedarfseinschätzung besonders wichtig, dass die Anwendung durch<br />

unterschiedliche Personen mit gleichem Wissenstand bei demselben Bewohner zu annähernd<br />

gleichen Ergebnissen führt. Ist dieses Kriterium erfüllt, kann davon ausgegangen werden,<br />

dass der Spielraum für subjektive Interpretationen gering ist. Unter diesen Voraussetzungen<br />

spricht man von hoher Urteilerübereinstimmung oder Interraterreliabilität. Sie bildet<br />

die Stabilität und Konsistenz eines Merkmals ab, das von unterschiedlichen Personen eingeschätzt<br />

wird. Sie gibt also an, wie groß oder wie gering die Unterschiede zwischen den Urteilen<br />

verschiedener Rater sind.<br />

Die Testung der Urteilerübereinstimmung fand gegen Ende der Erhebungen in drei der projektbeteiligten<br />

Einrichtungen statt. Es mag diesem Umstand geschuldet sein, dass bei der<br />

Durchführung der Erhebungen zwei Probleme auftraten. In einer der drei Einrichtungen wurde,<br />

wie die Einrichtung direkt zum Abschluss der Datenerfassungen einräumte, die Erhebung<br />

nicht nach den methodischen Vorgaben durchgeführt. Auch anhand der Erhebungsbögen<br />

aus dieser Einrichtung ist dies erkennbar. Vor diesem Hintergrund wurden die betreffenden<br />

Fälle (n=40) aus der Auswertung ausgeschlossen. In einer anderen Einrichtung kam es zu<br />

einer organisatorischen Panne, weil irrtümlich Bewohner aus einem Sonderwohnbereich<br />

einbezogen wurden, dessen Beteiligung weder geplant noch durch entsprechende Einführungen<br />

in das Instrument vorbereitet war. Somit verblieben statt der rund 120 Bewohner, bei<br />

denen eine Prüfung der Urteilerübereinstimmung vorgesehen war, letztlich nur 59 Bewohner,<br />

bei denen die Erhebungen so durchgeführt werden konnten wie von der Projektplanung vorgesehen.<br />

Eine weit verbreitete Maßzahl für die Bestimmung der Interraterreliabilität ist Cohen s Kappa<br />

28 . Der Kappa-Koeffizient wurde auch im vorliegenden Projekt herangezogen. Er bewegt<br />

sich zwischen dem Wert 0 fehlende Übereinstimmung und dem Wert 1 perfekte Übereinstimmung<br />

. Für die Interpretation der Kappawerte gelten folgende Faustregeln:<br />

Ein Wert über 0.75 gilt als Nachweis für eine sehr gute Übereinstimmung.<br />

Werte zwischen 0.6 und 0.75 werden als gute Übereinstimmung interpretiert.<br />

Bei einem Wert zwischen 0.4 und 0.6 wird noch von einer akzeptablen Übereinstimmung<br />

gesprochen.<br />

28 Die einfachste Methode für die Prüfung der Interraterreliabilität ist die Berechnung der prozentualen<br />

Übereinstimmung. Hierbei ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass die Übereinstimmung bis zu einem<br />

bestimmten Grad zufällig zustande kommt. Daher ist es im Rahmen wissenschaftlicher Studien<br />

üblich, bestimmte statistische Maßzahlen zu verwenden.<br />

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