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Situation der Schulpsychologie in Deutschland - GEW Niedersachsen

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Dollase Gutachten <strong>Schulpsychologie</strong> 46<br />

jener, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kontrollgruppe waren“(Skowron & Re<strong>in</strong>emann, 2005). An<strong>der</strong>e Effektmaße<br />

beziehen sich auf Anteile von Standardabweichungen sowie <strong>in</strong> dem oben zi0erten Fall. Bei<br />

e<strong>in</strong>er Übersetzung <strong>der</strong> verschiedenen Maße käme man ungefähr auf den von Skowron u.a.<br />

genannten Prozentsatz. Was sich rela0v schnell und leicht und beson<strong>der</strong>s wirksam behandeln<br />

lässt, ist opposi0onelles Verhalten, aber auch Aggression, rela0v gut auch Hyperak0vität,<br />

Del<strong>in</strong>quenz, Phobien, Ängste, sozialer Rückzug, auch Depression etc. Mul0ple Störungen s<strong>in</strong>d<br />

durch Psychotherapien nicht e<strong>in</strong>fach zu heilen o<strong>der</strong> zu bessern.<br />

Was man daran erkennt, ist zweierlei:<br />

1. E<strong>in</strong>e hun<strong>der</strong>tprozen0ge Garan0e für den Heilungserfolg gibt es nicht. 2. Die<br />

Psychotherapie bzw. professionelle psychische Behandlung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

mit schwerwiegenden Verhaltensauffälligkeiten verbessert <strong>der</strong>en Zustand im Vergleich zu<br />

e<strong>in</strong>er unbehandelten Kontrollgruppe von Menschen mit gleichem Syndrom erheblich.<br />

Mit diesen beiden Punkten s<strong>in</strong>d sowohl unrealis0sche Versprechungen als auch realis0sche<br />

E<strong>in</strong>schätzungen <strong>der</strong> Möglichkeiten psychologischer Behandlung umrissen.<br />

Über die genannten Studien h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d für dieses Gutachten auch noch weitere<br />

Metaanalysen berücksich0gt worden.<br />

Bachmann u.a. haben 2008 noch mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Meataanalyse hervorgehoben, dass ADHD die<br />

e<strong>in</strong>zige Störung ist, die auch nach bisherigen Erkenntnissen nur unter E<strong>in</strong>bezug von Table=en<br />

behandelt werden kann, dass aber ansonsten die Psychotherapie und die psychiatrische<br />

Behandlung das effek0vste Behandlungs<strong>in</strong>strumentarium für k<strong>in</strong>dliche Verhaltensstörungen<br />

ist (Bachmann, Bachmann, Rief, & Ma=ejat, 2008a, 2008b). Weiß u.a. belegen e<strong>in</strong>en<br />

signifikanten dauerhaIen Effekt <strong>der</strong> psychotherapeu0schen Behandlung (Weiss & Weisz,<br />

1995). Bav<strong>in</strong>g und Schmidt zeigen, dass die kogni0ve Verhaltenstherapie für depressive,<br />

phobische und Angstbeschwerden ebenso wie bei pos=rauma0schen Stresssymptomen e<strong>in</strong>e<br />

effek0ve Behandlungsform ist (Bav<strong>in</strong>g & Schmidt, 2001a, 2001b). Von Hoag u.a. wird 1997<br />

e<strong>in</strong>e Metaanalyse <strong>der</strong> Gruppen<strong>in</strong>terven0on sta= <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zel<strong>in</strong>terven0on vorgestellt. Auch<br />

hierbei wird e<strong>in</strong> großer Effekt berichtet, nämlich dass 73% <strong>der</strong> behandelten Versuchsgruppe<br />

nach e<strong>in</strong>er gewissen Zeit besser s<strong>in</strong>d als die unbehandelte Kontrollgruppe (Ma=hew James<br />

Hoag, 1997; Ma=hew J. Hoag & Burl<strong>in</strong>game, 1997a, 1997b).

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