Situation der Schulpsychologie in Deutschland - GEW Niedersachsen
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Dollase Gutachten <strong>Schulpsychologie</strong> 37<br />
Mobb<strong>in</strong>g) e<strong>in</strong>e sichere Beurteilung ohne sta0s0sche Kenntnisse <strong>der</strong> Versuchsplanung<br />
möglich wäre. Hierzu müssen Psychologen h<strong>in</strong>zugezogen werden.<br />
5.2. Beson<strong>der</strong>e Aufgaben und Rollen <strong>der</strong> <strong>Schulpsychologie</strong><br />
Betrachtet man die <strong>in</strong>terna0onale Literatur zur <strong>Schulpsychologie</strong> und zum Arbeitsfeld <strong>der</strong><br />
Schulpsychologen, so kann man <strong>der</strong>en Aufgaben auch durch ganz konkrete Themen angeben.<br />
Diese reichen von <strong>der</strong> Hochbegabung zur M<strong>in</strong><strong>der</strong>begabung, von <strong>der</strong> Betreuung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
frisch geschiedener Eltern, von <strong>der</strong> Vorschulerziehung über die Betreuung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, die<br />
Todesfälle erlebt haben, über Beziehungsverschlechterungen <strong>in</strong> Schulklassen zu allgeme<strong>in</strong>en<br />
Untersuchungen für alle Schüler. Vom so genannten Screen<strong>in</strong>g, zur Frühdiagnose, zum<br />
Diabetesmanagement, zur Lösung mul0kultureller Probleme. Sehr viele Studien beschäIigen<br />
sich mit dem E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> Schulpsychologen bei Gewalt, Amoklauf, Migra0onsproblemen,<br />
soziometrischen Problemen <strong>in</strong> Schulklassen, die die Voraussetzung für e<strong>in</strong> effek0ves<br />
Management von Mobb<strong>in</strong>gfällen s<strong>in</strong>d, mit <strong>der</strong> Behandlung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, die Kriegserlebnisse<br />
gehabt haben, mit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n aus Armutsfamilien, Absen0smus, Diagnosen<br />
<strong>in</strong> jeglicher H<strong>in</strong>sicht, mit Cyber-‐Mobb<strong>in</strong>g, Bully<strong>in</strong>g und Mobby<strong>in</strong>g, die mehrfach genannt<br />
werden.Weitere Themen: Inklusion als Thema, Wutmanagement o<strong>der</strong> Anger-‐Management,<br />
Krisenpräven0on o<strong>der</strong> Krisen<strong>in</strong>terven0on, sozial-‐emo0onales Lernen usw.<br />
Es s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>deu0g Aufgaben, die nichts mit dem schulischen Lernen zu tun haben und die<br />
deswegen das Arbeitsgebiet <strong>der</strong> Lehrer, Beratungslehrer, aber auch <strong>der</strong> Schulsozialarbeiter<br />
nicht tangieren. Die Schulsozialarbeit hat eigene Methoden <strong>der</strong> Gestaltung von freier Zeit<br />
und sie ist nicht für die hier genannten Fälle direkt zuständig. Mit ihnen<br />
zusammenzuarbeiten ist sicherlich s<strong>in</strong>nvoll, aber Schulsozialarbeit und Beratungslehrer<br />
ersetzen Schulpsychologen nicht.<br />
5.3. Abgrenzung <strong>der</strong> schulpsychologischen Kompetenz von an<strong>der</strong>en<br />
Kompetenzen<br />
Die generelle Ausbildungs-‐ und Fortbildungsstrukturen von Schulpsychologen,<br />
Beratungslehrern und Sozialarbeitern s<strong>in</strong>d grundsätzlich unterschiedlich. Alle drei Berufe<br />
haben e<strong>in</strong> unterschiedliches universitäres Curriculum zu absolvieren, für Beratungslehrer und<br />
Schulsozialarbeiter ist Psychologie nur e<strong>in</strong> immer <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund gedrängtes Nebenfach.<br />
Aus diesem Grunde, wegen <strong>der</strong> Begrenzung <strong>der</strong> psychologischen Kompetenz <strong>in</strong> <strong>der</strong>