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Situation der Schulpsychologie in Deutschland - GEW Niedersachsen

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Dollase Gutachten <strong>Schulpsychologie</strong> 22<br />

Qualität <strong>der</strong> f<strong>in</strong>nischen Schulen haben könnte. Diese Gruppe, die sich m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal die<br />

Woche trifft, besteht aus folgenden Personen: dem Schulleiter, Klassenlehrer, Fachlehrer,<br />

dem Schulpsychologen, Gesundheitsfürsorger, dem Son<strong>der</strong>pädagogen, Kurator,<br />

SchullauÑahnberater, Eltern und falls notwendig e<strong>in</strong>em Arzt und Neurologen. Diese <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Presse als „mul0professionelle Teams“ apostrophierten Personengruppen bestehen, und das<br />

ist für deutsche Adapta0onen wich0g, zusätzlich zu Beratungslehrern auch aus<br />

Schulpsychologen. Gleichzei0g wird <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland das Lehrer-­‐Schülerverhältnis <strong>in</strong> Richtung<br />

e<strong>in</strong>er vertraulicheren und guten Beziehung durch folgende Pr<strong>in</strong>zipien orien0ert: „Der Lehrer<br />

zeigt se<strong>in</strong> Interesse für jeden e<strong>in</strong>zelnen Schüler, <strong>der</strong> Lehrer gibt Schülern die Möglichkeit ihre<br />

Me<strong>in</strong>ungen zu äußern, <strong>der</strong> Lehrer unterstützt Schüler bei ihrer Arbeit, <strong>der</strong> Lehrer<br />

unterrichtet so lange, bis die Schüler den Stoff verstehen, <strong>der</strong> Lehrer unternimmt große<br />

Anstrengungen, um Schülern zu helfen und <strong>der</strong> Lehrer hilI Schülern bei ihren Lernprozessen.<br />

Trotz e<strong>in</strong>es konsequenten Gesamtschulsystems gibt es auch <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland die Problema0k,<br />

dass Schüler beson<strong>der</strong>e Hilfen benö0gen. Nach e<strong>in</strong>er Studie aus dem Jahre 2009 von<br />

Laaksonen u.a. nimmt diese Zahl <strong>der</strong> Schüler, die spezielle Bedürfnisse an die Erziehung<br />

stellen, zu (Laaksonen, et al., 2007). Die Zuweisung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des zu e<strong>in</strong>er „beson<strong>der</strong>en<br />

Erziehung“ geschieht immer nur im E<strong>in</strong>verständnis mit den Erziehungsberech0gten. Das aber<br />

führt durchaus auch <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland zu Problemen, wie man aus <strong>der</strong> genannten Untersuchung<br />

entnehmen kann. Die Vorschläge des Welfare-­‐Teams müssten e<strong>in</strong>e gewisse Verb<strong>in</strong>dlichkeit<br />

bekommen und zugleich müsste das, was dort verhandelt wird, so vertraulich behandelt<br />

werden, dass ke<strong>in</strong>e E0keÖerungsprozesse dabei entstehen.<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Schulpsychologen <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland ist erheblich. In Hels<strong>in</strong>ki arbeiten alle<strong>in</strong>e 44<br />

Schulpsychologen. Selbst wenn man den Ballungsraum Hels<strong>in</strong>ki mit rund e<strong>in</strong>er Million<br />

E<strong>in</strong>wohner zusammen nimmt und nicht die Stadt Hels<strong>in</strong>ki alle<strong>in</strong>e (580 000 E<strong>in</strong>wohner), dann<br />

ergäbe sich für e<strong>in</strong> acht Millionen Land wie Nie<strong>der</strong>sachsen e<strong>in</strong>e ungefähre Zahl von 350<br />

Schulpsychologen, die man e<strong>in</strong>stellen müsste, wenn man die ungefähre Dichte <strong>der</strong> Stadt<br />

Hels<strong>in</strong>ki erreichen wollte. Zusammen mit den weiter unter beschriebenen Effekten <strong>der</strong><br />

Schulpsychologen kann allerd<strong>in</strong>gs mit Sicherheit angenommen werden, dass die Arbeit e<strong>in</strong>er<br />

so großen Zahl von Spezialisten e<strong>in</strong>en posi0ven E<strong>in</strong>fluss auf die Gestaltung des Schul-­‐ und<br />

Bildungssystems haben wird.

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