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Familienzentrum - Was zeichnet gute Arbeit aus?

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<strong>Familienzentrum</strong> -<br />

<strong>Was</strong> <strong>zeichnet</strong> <strong>gute</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>aus</strong>?<br />

• <strong>Was</strong> ist eigentlich „das“ <strong>Familienzentrum</strong>?<br />

• Der Early Excellence Ansatz – ein Modell zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit<br />

mit Familien<br />

• Erfahrungen und Ergebnisse <strong>aus</strong> dem Rahmenkonzept Familienzentren in Hannover


Ganzheitliche Angebotsstrukturen für<br />

Familien schaffen:<br />

• Kita-Modell<br />

• Kooperationsmodell<br />

• Zentrums-/Campusmodell<br />

• Mehrgenerationenh<strong>aus</strong><br />

Alle Modelle „brauchen“ für ein Gelingen „Fehler- und Konflikttoleranz“


Die Bewegung ist bunt …<br />

NRW: landesweites Programm, mehr als 1000<br />

Einrichtungen<br />

Berlin: Pestalozzi Fröbel H<strong>aus</strong> und EEC Verein<br />

Nds.: Hannover, Wolfsburg, Braunschweig (Kommunale Programme)<br />

ev. Kirche, kath. Kirche, andere Träger, Emsland,<br />

Cuxhaven - nifbe<br />

Hessen: Frankfurt a. M., Offenburg<br />

Baden Württemberg: Stuttgart/ Träger St. Joseph<br />

… …


Kosten Hilfen zur Erziehung<br />

• Hannover: 66 Mio. € / 500.000 Einwohner<br />

• Hamburg: 266 Mio. € / 1.75 Mio. Einwohner<br />

• Berlin: 408 Mio. € / 3.4 Mio. Einwohner


Ethischer Code <strong>aus</strong> dem Early Excellence<br />

Ansatz<br />

• allen Beteiligten wird mit einer positiven Grundhaltung<br />

begegnet<br />

• Infos und Daten sind für alle verständlich<br />

• der Schwerpunkt wird auf Fragen gelegt, die die<br />

Beteiligten selbst stellen<br />

• Vertrauen wird gezeigt und Antworten werden ernst<br />

genommen<br />

• es geht darum, Resultate zu erreichen, die die Praxis zu<br />

H<strong>aus</strong>e und im FZ/Kita verbessern.


Der Early Excellence<br />

Ansatz<br />

ein Modell zur partnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit mit Eltern


Leitsätze des Early Excellence Ansatzes<br />

1. Jedes Kind ist einzigartig und verdient eine exzellente Förderung<br />

2. Eltern als die ersten Erzieher sind die Experten ihres Kindes<br />

3. Die Kita wandelt sich zum <strong>Familienzentrum</strong> und öffnet sich für Familien<br />

im lokalen Umfeld


„Eltern sind alle unterschiedlich und das heißt für uns,<br />

dass wir ständig auf der Suche sind, Mittel und Wege zu<br />

finden, um Eltern einzubeziehen.<br />

Jedes Kind hat das Recht, dass sich seine Eltern an<br />

seiner Erziehung beteiligen, und die ErzieherInnen<br />

haben die Pflicht, die Möglichkeiten zu suchen und die<br />

Wege zu finden, damit Eltern sich beteiligen können.“<br />

(Whalley)


Bildungssystem in England<br />

es gibt einen nationalen Bildungsplan<br />

mit 5 Jahren beginnt die Schulpflicht<br />

mit 4 Jahren kommen die Kinder in eine Art Vorschule<br />

(Reception)<br />

seit 2004 haben alle 3-5jährigen in England einen<br />

Rechtsanspruch auf einen kostenlosen Teilzeitplatz (2-<br />

2,5 Stunden täglich von Mo.-Fr.)<br />

jede weitere Betreuungszeit ist kostenpflichtig<br />

in der Regel gibt es keine Altersmischung in den<br />

Gruppen


Ausgang „Early Excellence Centre“ in<br />

England<br />

1997 wurde das „Early Excellence Centre Program“ als Pilotprogramm<br />

von der englischen Regierung ins Leben gerufen.<br />

Weitere Programme im Rahmen der „National<br />

Childcare Strategy“:<br />

– Sure Start Programme (2000),<br />

– Neighbourhood Nursery Programme (2000),<br />

– Children Centre Programme (2004)<br />

Quelle: EEC Berlin, Jutta Burdorf-Schulz, Weiterbildung 2007


Die wichtigsten Schlüsselkonzepte und Instrumente<br />

zur Umsetzung sind:<br />

• Beobachtung, Dokumentation und individuelle Förderung von Kindern<br />

Einsatz von ressourcenorientierten Beobachtungsinstrumenten<br />

(Bildungsgeschichten, Leuvener Skala, Schemata) um die Stärken jedes Kindes<br />

her<strong>aus</strong>zufinden und sie noch stärker zu machen<br />

• Pädagogische Handeln / Pädagogische Strategien<br />

sichere, anregende Umgebung, Psychoanalytische Entwicklungsmodelle,<br />

Wohlbefinden, Engagiertheit/Beteilgung<br />

• Einbeziehung von Eltern in die Bildungsprozesse ihrer Kinder<br />

(Entwicklungsgespräche, Dokumentation/Portfolio, Situationsbücher, Ichbücher …<br />

Teilnahme am Alltag des Kindes)<br />

• Die Kindertagesstätte wird ein Dienstleistungszentrum<br />

(Beratung, Schulung, Gruppenangebote....)


Philosophie<br />

Kultur der gegenseitigen Wertschätzung aller Beteiligten etablieren<br />

Familie als Ganzes steht im Mittelpunkt der Betrachtung<br />

Eltern sind als Experten ihrer Kinder anerkannt<br />

Kinder, Eltern und Erzieherinnen machen sich gemeinsam auf den Weg<br />

vertrauensvolle Atmosphäre schaffen<br />

aktive Beteiligung von Eltern <strong>aus</strong>bauen


Early-Excellence-Centre


Konzeptionelle Grundlagen der „Early-Excellence-<br />

Centre“ in England<br />

Vernetzung und Integration unterschiedlicher Dienste in eine<br />

Gesamteinrichtung (Frühförderung, Familienberatung,<br />

Gesundheitsdienste, Familienbildung) sowie unterschiedliche<br />

Professionen (SozialarbeiterInnen, Hebammen, Psychologen,<br />

LehrerInnen, u.v.m.)<br />

enge Beteiligung und Rückkopplung zu den Eltern<br />

jede Familie wird nach der Geburt ihres Kindes zu H<strong>aus</strong>e besucht und<br />

willkommen geheißen sowie über die Angebote der Centres informiert,<br />

um möglichst eine frühe Bindung der Familien mit dem Centre zu<br />

fördern, z.B. durch Stillkurse, Babymassage,<br />

positive Haltung gegenüber jedem Kind und seinen Eltern


„Nichts geht Eltern schneller und intensiver<br />

unter die Haut, als die Spiegelung des<br />

Verhaltens des eigenen Kindes. Der Effekt,<br />

dass die Eltern daran teilhaben wollen, kann<br />

garantiert werden.“<br />

Zitat von: Chris Athey 1990


The Effective Provision of Pre-School Education<br />

(EPPE)Projekt<br />

Erste europäische Langzeitstudie seit 1997 der Uni London (3000<br />

Kinder im Alter von 3 und 4 Jahren über 10 Jahre)<br />

Ziel: Untersuchung der Wirkung von Kindertageseinrichtungen<br />

auf die kognitive und soziale Entwicklung der Kinder<br />

Ergebnisse:<br />

– Die besten Ergebnisse erzielen Einrichtungen, die Bildung,<br />

Erziehung und Betreuung mit integrierter Familienarbeit anbieten.<br />

– Die Qualität der familiären Lernumgebung beeinflusst die kognitive<br />

und soziale Entwicklung der Kinder am Stärksten.<br />

– Relativ geringe Relation zur sozialen Schicht oder kulturellen<br />

Zugehörigkeit. Wichtiger ist, wie Eltern die Beziehung zu ihren<br />

Kindern tatsächlich gestalten.


Übertragung nach Deutschland<br />

PFV – Pestalozzi-Fröbel-H<strong>aus</strong> in Berlin<br />

Kooperation mit Pen-Green-Centre in Corby 2000<br />

Übertragung des Ansatzes auf die Einrichtungen in Berlin<br />

Unterstützung durch die Heinz-und-Heide-Dürr-Stiftung<br />

Gründung des „Early Excellence - Zentrum für Kinder und ihre<br />

Familien e.V.“<br />

Bundesweite Fortbildung zur EEC-Beraterin / EEC Berater<br />

Aufbau eines Bundesnetzwerkes EEC


Familienzentren Hannover


„Manche Eltern erreicht man<br />

nicht!“<br />

Im Early Excellence Ansatz wird dagegen gefragt:<br />

„Es gibt Eltern, für die wir schwer<br />

erreichbar sind!“


• Trägerübergreifende Zusammenarbeit<br />

• Kitas werden zu Familienzentren weiterentwickelt<br />

• Early Excellence Ansatz<br />

• Beteiligung von Eltern<br />

• Ressourcenorientierung: Kinder, Eltern + Team


Rahmenkonzeption Familienzentren Hannover<br />

Ziele<br />

• Bildung<br />

• Familien<br />

• Gesundheit<br />

• Netzwerk<br />

Philosophie<br />

• Kultur der gegenseitigen Wertschätzung<br />

aller Beteiligten etablieren<br />

• Familie als Ganzes steht im Mittelpunkt<br />

der Betrachtung<br />

• Eltern sind als Experten ihrer Kinder<br />

anerkannt<br />

• Kinder, Eltern und Erzieherinnen machen<br />

sich gemeinsam auf den Weg<br />

• vertrauensvolle Atmosphäre schaffen<br />

• aktive Beteiligung von Eltern <strong>aus</strong>bauen


Rahmenbedingungen für FZ bei der LH<br />

Hannover<br />

• Bewerbungsverfahren mit Kurzkonzept + Vergabekriterien<br />

• 40.000 Euro Förderung durch die LHH<br />

• Trägerübergreifender Fortbildungsbereich<br />

• Early Excellence Ansatz<br />

•Ressourcenorientiertes Beobachtungsverfahren<br />

• Sachbericht – Qualitätsentwicklung<br />

• Studientage<br />

• Dürr-Stiftungsmittel<br />

• Gemeinsames Marketing/Öffentlichkeitsarbeit


Treffen der Fachberatungen<br />

Treffen der KoordinatorInnen<br />

Fachtage<br />

Prozessentwicklung FZ<br />

JHA - Stadtpolitik<br />

Gesamtkoordination<br />

Teams der Familienzentren<br />

Forum <strong>Familienzentrum</strong><br />

Regionalforen


Familienzentren Hannover<br />

- Fortbildungsprogramm -<br />

• Einführung in die pädagogischen Strategien – Menschenbild/Haltung (eth. Code)<br />

• Veränderungen gestalten – Organisationsentwicklung in Familienzentren für die Leitungen und<br />

Koordination<br />

• Einheitliches, ressourcenorientiertes Beobachtungs- und Dokumentationssystems (EEC in<br />

Kombination mit Bildungs- und Lerngeschichten)<br />

• Ressourcenorientierte Zusammenarbeit mit Eltern in Familienzentren<br />

• Psychoanalytische Entwicklungsmodelle: Halten, Umschließen, Bindung<br />

• Einführung in den Umgang mit Medien I und II (digitale Fotografie/Film/Schnitt)<br />

• Führen und Leiten im <strong>Familienzentrum</strong> (Coaching)<br />

• Teilnahme am Forum <strong>Familienzentrum</strong><br />

• Supervision/Prozessbegleitung in den Teams (nach Absprache)<br />

• Fachtage<br />

gefördert durch die Heinz und Heide Dürr Stiftung


Pädagogische Strategien:<br />

• sanfte Intervention, warten und beobachten in respektvoller Distanz<br />

• Kenntnis der Lebenszusammenhänge des Kindes und an früheren<br />

Erlebnissen und Erfahrungen des Kindes anknüpfen<br />

• Zuwendung durch physische Nähe und Mimik<br />

• das Kind ermutigen, selbst zu wählen und zu entscheiden<br />

• das Kind unterstützen, angemessene Risiken einzugehen<br />

• Das Kind ermutigen, etwas zu tun, was den Erwachsenen im Ablauf<br />

selbst unklar ist und das Kind dabei begleiten<br />

• Wissen, dass Haltung und Einstellung des Erwachsenen das Kind<br />

beeinflussen<br />

• der Erwachsene zeigt, dass er und das Kind im Lernen Partner sind


© Ulrich Bensmann


© Ulrich Bensmann


Familienzentren Hannover<br />

Modul: Ressourcenorientiertes Beobachtungs- und<br />

Dokumentationsverfahren – Leuvener Skala,<br />

Schemata, Bildungs- und Lerngeschichten<br />

„Nur durch eine Verknüpfung der Informationen<br />

von Eltern und ErzieherInnen<br />

kann ein umfassendes und präzises Bild des<br />

kindlichen Entwicklungsprozesses entstehen“


Kindliche Entwicklungsschemata<br />

als Werkzeuge der Welterkundung<br />

• Weshalb tragen Kinder Spielzeug, Möbel, … von einem<br />

Zimmer ins andere?<br />

• Warum verbinden Kinder Türklinken mit Seilen?<br />

• Warum überfluten Kinder ein <strong>Was</strong>chbecken?<br />

• Weshalb schieben sie einen leeren Kinderwagen vor sich<br />

her?<br />

• Weshalb stecken sie ein Stück Kuchen in den<br />

Videorecorder?


Dokumentation<br />

Situationsbuch, Ichbücher, Eingewöhnungsbücher,<br />

Entwicklungsordner


Fortbildungsprogramm Hannover<br />

Modul: Ressourcenorientierte Zusammenarbeit mit<br />

Eltern in Familienzentren<br />

„Der Schlüssel für die Partnerschaft mit Eltern liegt darin, ein<br />

Netzwerk von Strategien zu entwickeln, so dass mit<br />

unterschiedlichen Familien unterschiedliche Ansätze<br />

verfolgt werden können.<br />

Ansätze, die Eltern unterstützen und auf ihren Erfahrungen<br />

aufbauen und nicht die <strong>Arbeit</strong> der Eltern untergraben.<br />

Tina Bruce , Early Childhood Education, 1997


Familienzentren Hannover<br />

- Bedarfsabfrage -


Familienzentren Hannover<br />

A ngebo te in den F amilienzentren Stand 8/ 2009<br />

Angebote f ür Babys und<br />

Kleinkinder ; 8<br />

PC/ Medien; 2<br />

Handar beiten/ Kochen; 12<br />

Of f ene Angebote f ür Elter n; 33<br />

Elter ntr ainingspr ogr amme; 21<br />

Elter n-Kind-<br />

Ver anstaltungen; 28<br />

Spr ache; 16<br />

Ber atung/ Tr aining/<br />

Begleitung; 18<br />

Feste/ Ausf lüge/ Aktionen/<br />

Pr ojekte; 19<br />

Spor t/ Entspannung/<br />

Gesundheit; 34<br />

Musik/ Kunst/ Liter atur /<br />

Religion; 19


Familienzentren Hannover<br />

Erste Ergebnisse<br />

• Familien nehmen zunehmend Erziehungsberatung in Anspruch<br />

• Eltern sind aktiviert, beteiligen sich, führen Angebote durch …<br />

• Bildungschancen von Kindern verbessern sich<br />

• Wirksamkeitsforschung des Programms durch die FH Hannover<br />

• Konzepte wie z.B. FuN, FamilienErgo, werden gut angenommen<br />

• Sprachförderung ist ein wesentlicher B<strong>aus</strong>tein<br />

• Rückgang von Krisenintervention - HZE Maßnahmen<br />

• Bundesweiter Fachtag Familienzentren in Hannover<br />

• Familienzentren sind ein wichtiger Netzwerkpartner im Sozialraum,<br />

Kooperationen haben zugenommen/ sind intensiviert worden<br />

• Integration des Programms Stadtteilmütter<br />

• Integration des Programms GemeinsamWachsen


Vorr<strong>aus</strong>setzungen<br />

• Die eigene Bereitschaft<br />

• Bedarfsanalyse<br />

• Zusätzliche Ressourcen<br />

• Bereitschaft des Trägers und dessen Unterstützung<br />

• Festlegung mit dem Träger, in welchem Umfang der EEC-Ansatz<br />

implementiert werden soll<br />

• Beteiligung der MitarbeiterInnen, Klärung der Bereitschaft den Prozess zu<br />

beginnen<br />

• Fachberatung<br />

• Raumkonzept<br />

• Einbeziehung/Beteiligung der Familien/Eltern<br />

• Einrichtung einer Prozess(weiter)entwicklungsgruppe<br />

• Zwischenziele formulieren und Erfolge feiern!<br />

• …


Danke für Ihre Aufmerksamkeit<br />

Kontakt:<br />

Landeshauptstadt Hannover<br />

Fachbereich Jugend und Familie<br />

Andreas Schenk<br />

30449 Hannover<br />

Ihmeplatz 4<br />

0511-168-41799<br />

andreas.schenk@hannover-stadt.de<br />

www.hannover.de

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