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Geschwister-Scholl-Gesamtschule Moers Kursangebot Jahrgangsstufe 11<br />
Latein<br />
1. Fortführung des Lateinunterrichts aus der Sekundarstufe 1 (A-Kurs)<br />
Schülerinnen und Schüler, die bereits seit dem 7. Schuljahr Lateinunterricht haben<br />
(Wahlpflichtbereich 1 der Gesamtschule), müssen diesen Kurs belegen, um am Ende der<br />
Jahrgangsstufe 11 das Latinum als Qualifikationsnachweis erwerben zu können. Da sie mit den<br />
Grundlagen der lateinischen Sprache vertraut sind und auch schon erste Originaltexte gelesen<br />
haben, bietet sich ihnen jetzt die Möglichkeit, in einem umfassenderen Rahmen Schwerpunkte zu<br />
setzen. Die folgenden "Headlines" sollen Anhaltspunkte für die Wahl von zwei Kursthemen (11/1<br />
und 11/2) geben:<br />
- Erleben und Dichten - Welterfahrung in poetischer Gestaltung<br />
- Beeinflussen, Überreden, Überzeugen - Rede und Rhetorik<br />
- Geschehen und Geschichte - Lateinische Geschichtsschreibung<br />
- Staatstheorie und Staatswirklichkeit - Die Auseinandersetzung mit Staat und Politik<br />
- Erkennen und Handeln - Antworten der Philosophie und Religion<br />
- Mensch, Kultur, Gesellschaft - Erfahrene Lebenswirklichkeit im Spiegel von Texten<br />
- Oberlieferung und Gegenwart - Lateinische Texte in ihrer zeitübergreifenden Bedeutung<br />
2. Latein als neueinsetzende Fremdsprache (C-Kurs)<br />
Alle Schülerinnen und Schüler, die bisher noch keinen Lateinunterricht hatten, können<br />
Latein in der Jahrgangsstufe 11 als neue Fremdsprache wählen. Auch Latein kann also die für die<br />
allgemeine Hochschulreife notwendige zweite Fremdsprache sein. Darüber hinaus wird bei<br />
ausreichender Leistung am Ende der Jahrgangsstufe 13 das für einige Studiengänge erforderliche<br />
Kleine Latinum bescheinigt. Selbstverständlich verläuft der Anfangssprachkurs anders als in der<br />
Sekundarstufe 1, indem er sich z.B. auf ein altersgemäßes Lehrbuch stützt und frühzeitig<br />
Originaltexte einbezieht.<br />
Warum aber sollte man heute überhaupt noch Latein lernen und Energien in eine "tote" Sprache<br />
investieren? Die Tatsache, dass die native speakers des Lateinischen längst ausgestorben sind,<br />
erweist sich paradoxerweise als Vorteil. Während es in den modernen Fremdsprachen vor allem auf<br />
aktive Sprachbeherrschung und Hörverstehen ankommt, erlauben - gerade die Abgeschlossenheit<br />
und Textgebundenheit des Lateinischen den Zugang hinter die Kulissen des Systems Sprache: Wie<br />
funktioniert Sprache eigentlich?<br />
Latein als Modellsprache erleichtert das Erlernen der Sprache. Die Grammatik hätten sie erst im<br />
Lateinunterricht gelernt, sagen Schüler immer wieder. Und die Vokabeln? Was die romanischen<br />
Töchtersprachen übernommen haben, liegt auf der Hand. Aber auch mehr als die Hälfte des in der<br />
Alltagssprache gebräuchlichen englischen Vokabulars geht auf das Lateinische zurück. Selbst die<br />
deutsche Sprache hat einen beträchtlichen Anteil an lateinstämmigen Wörtern. Die<br />
Wissenschaftssprachen schließlich dominiert das Lateinische nach wie vor. Bleiben noch die<br />
lateinischen Texte - keineswegs verstaubt, sondern Literatur von unbestrittenem Rang. Weit mehr<br />
als nur in ihrer Übersetzung lassen sie im Original die antike Welt und antikes Denken lebendig<br />
werden: Grundfragen menschlicher Existenz, Fremdes und Vertrautes. Sie zu verstehen, zu<br />
analysieren und über sie zu diskutieren, ist ein wesentliches Ziel des Lateinunterrichts in der<br />
Oberstufe.<br />
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