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Workshop Teil 1 (PDF) - GeNUA

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PRAXIS I <strong>Workshop</strong><br />

gung modularer Programmierkonzepte<br />

gestrickt wurden oder die über viele Jahre<br />

gewachsen sind. Hier wurde meist<br />

wenig Wert auf Abstraktion bei der Behandlung<br />

von Netzwerkadressen gelegt.<br />

Verantwortlich dafür ist unter anderem<br />

die Tatsache, dass die IP-Adress-Arithmetik<br />

auf 32 Bit-Hardware eher noch an<br />

Komplexität gewinnt, wenn sie abstrahiert<br />

wird. Da IPv4-Adressen 32 Bit groß sind,<br />

lassen sich ohne Probleme Berechnungen<br />

an und mit ihnen durchführen.Auch die<br />

Übergabe von IP-Adressen an Unterprogramme<br />

erfolgt als 32 Bit-Integer und<br />

könnte aus Programmierersicht nicht einfacher<br />

sein.<br />

Soll ein solches Programm mit Unterstützung<br />

für IPv6 versehen werden, kann<br />

es allerdings sehr schnell zu einem Minenfeld<br />

mutieren. Zur Verarbeitung von<br />

IP-Adressen reicht ein einfacher Integer-<br />

Datentyp nicht mehr aus. Stattdessen<br />

kommt eine Datenstruktur zur Anwendung.Als<br />

Folge davon muss für IP-Adres-<br />

sen also Speicherplatz explizit zugewiesen<br />

und irgendwann auch wieder freigegeben<br />

werden. Letzteres wird sogar bei<br />

neuen Implementierungen hin und wieder<br />

vergessen und führt zu den gefürchteten<br />

sogenannten Memory Leaks, also zu<br />

Programmen, die während ihrer Laufzeit<br />

immer mehr und mehr Speicher belegen<br />

und nie wieder schrumpfen.<br />

An jeder Stelle im Code, wo eine Parameterübergabe<br />

erfolgt, muss abgeklärt werden,<br />

ob sich durch das aufgerufene Unterprogramm<br />

im Zuge von Berechnungen die<br />

Adresse verändert. Dann muss nämlich an<br />

der richtigen Stelle eine Kopie der Adresse<br />

angefertigt werden. Bei der Übergabe einer<br />

IPv4-Adresse in Form eines Integer-Wertes<br />

sind Überlegungen dieser Art nicht notwendig,<br />

da als Folge der Übergabeart automatisch<br />

immer eine Kopie angefertigt wird<br />

und kein Speicher extra angefordert werden<br />

muss. Nachträglich um IPv6 erweiterte<br />

und damit also derartig verbesserte Software<br />

funktioniert dann meist und der<br />

Benutzer bekommt davon nichts mit. In<br />

punkto Fehleranfälligkeit und Wartbarkeit<br />

ist allerdings mit derartiger Software kein<br />

Blumentopf zu gewinnen.<br />

Im zweiten <strong>Teil</strong> unserer Serie lesen Sie,<br />

welche Neuerungen IPv6-Adressen mitbringen<br />

und wie sich Adresskollisionen<br />

vermeiden lassen. (dr)<br />

[1] ICANN-Pressemitteilung<br />

http://it-a.eu/aap91<br />

[2] Freie IPv4-Adressblöcke<br />

http://it-a.eu/aap92<br />

[3] Hochrechnung zur IPv4-Vergabe<br />

http://it-a.eu/aap93<br />

[4] Wikipedia-Liste der zugeteilten IPv4-Adressen<br />

http://it-a.eu/aap94<br />

[5] Adresszuteilung nach Regionen<br />

www.internetworldstats.com/stats.htm<br />

[6] Präsentation zur reibungslosen Migration auf IPv6<br />

http://it-a.eu/aap96<br />

6 Auszug aus IT-Administrator November 2010 www.it-administrator.de<br />

Links

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