7 - Humanus-Haus
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<strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong> Nachrichten<br />
Sommer 2010<br />
Mit Jahresbericht 09<br />
eDitoriaL<br />
Als ich Schnuppern gekommen<br />
bin, habe ich im Kastanienhaus<br />
gewohnt. Zuerst habe ich in der<br />
Küche des Paracelsushaus bei Ursula<br />
geschnuppert. Jeweils am Nachmittag<br />
war ich dann im <strong>Haus</strong>wirtschaftsbereich.<br />
Im August 2008 bin<br />
ich defi nitiv als Anlernender gekommen.<br />
Ich habe von Anfang an im<br />
Akazienhaus gewohnt. Dies war<br />
möglich, da ich schon sehr selbständig<br />
war.<br />
In der ersten Zeit der Anlehre hatte<br />
ich oft Heimweh. Ich habe meine Eltern<br />
vermisst und die ganze Familie.<br />
Nach einer gewissen Zeit ging es<br />
mir besser, da ich hier einen Kollegen<br />
gefunden habe. Im <strong>Haus</strong> hatte<br />
ich, im ersten Jahr auch noch eine<br />
Kollegin. Das war die Lena. Leider<br />
ist Lena im Sommer 2009 weggegangen.<br />
In meiner Freizeit spiele ich Geige.<br />
Meine Geige habe ich ins <strong>Humanus</strong>-<br />
<strong>Haus</strong> mitgenommen. Ich informiere<br />
mich im Internet gerne über das Leben<br />
von Schauspielern und Schau-<br />
spielerinnen. Meine Lieblingsschauspielerin<br />
ist Penelope Cruz und<br />
Jonny Depp ist mein Lieblingsschauspieler.<br />
Ich trinke nach dem Mittagessen<br />
gerne einen Kaffee. Ich trinke<br />
den Kaffee ganz schwarz, ohne Zucker<br />
und ohne Milch.<br />
Viel gelernt<br />
Am 2. Juli bin ich mit meiner Anlehre<br />
fertig. Ich habe in den zwei Jahren<br />
Anlehre viel gelernt. Zum Beispiel<br />
habe ich gelernt, ein «Mise<br />
en place» vorzubereiten. Ich habe<br />
gelernt, dass ich meine Finger beim<br />
Schneiden von Gemüse zurückhalte,<br />
damit ich mich nicht verletze. Ich<br />
habe in der <strong>Haus</strong>wirtschaft sogar<br />
das Plätten von Tüchern gelernt.<br />
In der Anlernendenschule habe ich<br />
noch ein wenig Rechnen gelernt. Ich<br />
erinnere mich gerne an folgende<br />
Unterrichtsstunden: die Stunden<br />
über Sexualität, die Lektionen zu<br />
Ostern, die Lektionen über das Geld.<br />
Im Unterricht habe ich lieber geschrieben<br />
als gezeichnet.<br />
Wenn ich an den Lehrabschluss denke,<br />
werde ich nervös. Es werden vie-<br />
Louis Zürcher, Jahrgang 1991, ist 2008 als IV-Anlernender ins <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong> eingetreten.<br />
Anfang Juli konnte er seinen Lehrabschluss feiern (siehe Bericht im Heft). Hier beschreibt er,<br />
was ihn in dieser Zeit bewegt hat.<br />
Die Fotos ohne Bildlegende in dieser Ausgabe<br />
sind am Sommerfest 2010 unter dem Motto<br />
«Tier-isch-gut» entstanden. Sie illustrieren die<br />
Freude der Kinder, der Besucherinnen und Besucher<br />
und die Kreativität der Mitarbeitenden aus dem<br />
Werkbereich des <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong>. Immer wieder<br />
werden Spiele erfunden, die dem Motto entsprechen<br />
und damit zu Erfahrung und Auseinandersetzung<br />
anregen. Und alle haben Freude daran.<br />
le Leute im <strong>Humanus</strong>-Saal sein und<br />
der Gedanke, dass ich da oben auf<br />
der Bühne stehen werde – das macht<br />
mich nervös. Ich freue mich aber<br />
auch, da ich einen Tanz zeigen werde.<br />
Zukunft<br />
Wenn ich nach den Sommerferien<br />
wieder ins <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong> komme,<br />
werde ich im Akazienhaus das<br />
Wohntraining machen. Das bedeutet,<br />
dass ich pro Monat eine Woche<br />
im Akazienhaus am Morgen für alle<br />
kochen werde und am Nachmittag<br />
lerne ich das Putzen des <strong>Haus</strong>es. Ich<br />
lerne beim Wohntraining so<br />
etwas wie selbständiges Wohnen.<br />
In den Wochen, in denen ich nicht<br />
Wohntraining habe, werde ich vermutlich<br />
am Vormittag in einer anderen<br />
Wohngruppe kochen und am<br />
Nachmittag werde ich im Leierbau<br />
mitarbeiten.<br />
Schule habe ich dann keine mehr<br />
und das ist gut so.<br />
Ich wünsche mir für meine Zukunft<br />
folgendes: dass ich ganz selbtständig<br />
für mich schauen kann. Ich wünsche<br />
mir eine schöne Frau an meiner<br />
Seite. Ich wünsche mir, dass alle<br />
Leute des <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong> gesund<br />
und zufrieden sind.<br />
Louis Zürcher
2<br />
Jahresbericht 2009<br />
Mensch sein heisst<br />
unterschiedlich sein<br />
Mit den humanus-haus-Nachrichten<br />
geben wir ja wie fortlaufend einen<br />
Jahresbericht. Dennoch möchten<br />
wir einzelne Lebensbereiche<br />
besonders hervorheben und haben<br />
daher verschiedene Menschen im<br />
humanus-haus eingeladen, ihr resümee<br />
oder wichtige aspekte für<br />
das Jahr 2009 hier zu präsentieren.<br />
Wenn ein Mensch vollumfänglich an<br />
der Gesellschaft teilhaben kann – und<br />
dazu gehört, von dieser Gesellschaft<br />
auch in seiner einmaligen Individualität<br />
akzeptiert zu werden – redet man heute<br />
von sozialer Inklusion. Inklusion setzt<br />
nicht Normalität voraus, weil das Merkmal<br />
des Menschseins seine Unterschiedlichkeit<br />
ist. Gerade die Besonderheit<br />
und Andersartigkeit ist das<br />
Kriterium eines normalen Menschen,<br />
nicht das Erfüllen von Normen.<br />
Lernen anweisungen geben<br />
Diese Sichtweise, das Fokussieren auf<br />
das Einzigartige und Einmalige jedes<br />
einzelnen Menschen fordert von mir<br />
und von jedem Einzelnen, eine Welt zu<br />
erschaffen und zu ermöglichen, in der<br />
jeder Mensch sich möglichst unbeschwert<br />
entwickeln kann, um seinen<br />
eigenen Beitrag an das Ganze einzubringen.<br />
Sich selbst ohne ungewollte<br />
Einflüsse von aussen ein eigenes individuelles<br />
Leben zu gestalten und dies<br />
gleichzeitig auch den anderen Menschen<br />
einzuräumen, ist eine grosse<br />
Herausforderung. Menschen mit Unterstützungsbedarf<br />
müssen lernen Anweisungen<br />
zu geben, damit ihr «persönlicher<br />
Assistent» diese selbstgewählten<br />
Hilfestellungen dann unterstützen und<br />
ermöglichen kann. Diese «assistierte<br />
Autonomie» ist uns eigentlich allen aus<br />
dem alltäglichen Leben bekannt. Haben<br />
wir nicht alle Unterstützungsbedarf –<br />
holen wir uns nicht immer wieder Unterstützung<br />
und gute Ratschläge, Feedback<br />
und Wissen bei einem guten<br />
Freund oder Partner?<br />
bedingungen fördern<br />
Die Aufgabe des Stiftungsrates ist es,<br />
Bedingungen zu fördern, die genau<br />
diese «individuelle Entfaltung» unterstützen,<br />
um eine eigenverantwortliche<br />
«soziale und wirtschaftliche Einglie-<br />
derung» zu ermöglichen (Stiftungs-<br />
Statuten, 1979). Der Stiftungsrat hat<br />
sich 2009 zu drei Sitzungen, einer Tagung<br />
für Stiftungsräte und zwei Retraiten<br />
getroffen. Transparente Zusammenarbeitsformen<br />
zu beschreiben und aus<br />
Rückblick, Spiegelung und Rechenschaft<br />
gute Bedingungen für Zukünftiges<br />
anzulegen, waren Schwerpunkte in<br />
diesem Jahr. Im Rückblick und in der<br />
Spiegelung ging es insbesondere darum,<br />
die jeweils eigene Position und<br />
Sichtweise, aber auch das eigene Handeln<br />
aus der Distanz wahrzunehmen.<br />
Welche Bedingungen sind für die Zu-<br />
kunft des <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong> hilfreich und<br />
unterstützend, um die individuelle Entfaltung<br />
und die gesteckten Ziele jedes<br />
Einzelnen zu ermöglichen? Wie bilden<br />
wir gerade dadurch eine starke Gemeinschaft<br />
mit einer gemeinsamen Absicht<br />
und einem gemeinsamen Ziel?<br />
Klarheit und struktur<br />
Eine Mitarbeiterbefragung durch den<br />
Stiftungsrat zeigte in einer respektvollen,<br />
offenen und ehrlichen Art und Weise<br />
grosse Wertschätzung für die neue<br />
Gesamtleitung und ihr grosses Engagement.<br />
Viele neue Prozesse seien in Gang<br />
gesetzt worden und es entstehe Klarheit<br />
und Struktur. Auch Unsicherheiten<br />
und Schwierigkeiten wurden angesprochen.<br />
Anschliessend hat der Stiftungsrat<br />
gemeinsam mit der Gesamtleitung<br />
Strategien entwickelt, um die Zusammenarbeit<br />
und das Vertrauen weiter zu<br />
fördern.<br />
In zwei Klausuren «Führung im <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong>»<br />
mit Christian Czesla, Organisationsberater<br />
aus Stuttgart, bemühten<br />
sich der Stiftungsrat und die<br />
Gesamtleitung um ein gemeinsames<br />
Organisations- und Führungsverständnis.<br />
Es wurde nach Bildern und Absichten<br />
hinter der Organisationsstruktur<br />
und hinter wesentlichen Begriffen wie<br />
Camphill, Gemeinschaft, Führung, Leitung,<br />
Team, strategische und operative<br />
Führung gesucht.<br />
Ein genau umschriebener Beschwerdeweg<br />
für die <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong> Gemeinschaft<br />
wurde nach intensiver Vorbereitung<br />
genehmigt. In mehreren Gesprä-<br />
chen ging es um die Vorbereitungs-<br />
arbeiten zu einer neuen Zusammen-<br />
arbeitsvereinbarung zwischen dem<br />
Stiftungsrat und der Gesamtleitung und<br />
um zeitgemässe und transparente Reglemente,<br />
welche die Kompetenzen, die<br />
Aufgaben und Verantwortlichkeiten regeln.<br />
Gesamtorgan<br />
Nach intensiver Vorarbeit und Begleitung<br />
durch den Stiftungsrat wurde der<br />
Verantwortungskreis teils durch das<br />
neu gebildete Gesamtorgan ersetzt.<br />
Das Gesamtorgan (alle Mitarbeitende)<br />
trifft sich zweimal im Jahr während 1½<br />
Tagen. Dies ist entstanden aus dem be-
Der Stiftungsrat des <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong> 2009:<br />
(v.l. Hans Flury, Luzia Aliverti-Gegenschatz,Kathy Hänni, Heide Byrde, Andreas Fischer, Urs Thimm, Thomas Spalinger)<br />
sonderen Bedürfnis der <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong><br />
Kultur, alle Mitarbeitenden an Grundsatzfragen<br />
zu beteiligen.<br />
Ausserdem ist das Bedürfnis und<br />
der Wille nach eigenverantwortlicher<br />
Selbstgestaltung sehr gross. Das Gesamtorgan<br />
beschäftigt sich inhaltlich<br />
mit Reflektion und Bewusstseinsbildung<br />
von handlungsleitenden Werten.<br />
Das Gesamtorgan ist kein Entscheidungsgremium,<br />
es soll vielmehr kollektiv<br />
die Voraussetzung schaffen, dass<br />
individuell im Sinne des Ganzen gehandelt<br />
werden kann.<br />
Ein weiteres wichtiges Thema war die<br />
Vorbereitung der Anfangs 2010 gestarteten<br />
dreijährigen internen Weiterbildung<br />
«Führung im <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong>» für<br />
alle Leitenden (Häuser, Werkstätten,<br />
usw.). Sie orientiert sich inhaltlich am<br />
Kurs «Führungsverantwortung» an der<br />
HFHS in Dornach und soll die nötigen<br />
Werkzeuge vermitteln und das Verständnis<br />
fördern, Verantwortung tragen<br />
zu können.<br />
bausubstanzanalyse<br />
Unter kompetenter Führung von Gesamtleiter<br />
Werken, Ralf Mathesius,<br />
konnte auf Ende Jahr die Zustandserfassung<br />
aller Liegenschaften durch eine<br />
Bausubstanzanalyse und die Unterhaltsplanung<br />
abgeschlossen werden.<br />
Ebenso wurden wichtige Brandschutzauflagen<br />
umgesetzt. In einer zweiten<br />
Etappe ging es um die Grundlagenerhebung,<br />
Bedarfsabklärung und Abklärung<br />
möglicher Varianten für eine zukünftige<br />
sinnvolle Gesamtplanung.<br />
Im Weiteren hat sich der Stiftungsrat<br />
Gedanken gemacht über eine Form der<br />
Mitarbeitenden-Beteiligung im Stiftungsrat,<br />
über ein transparentes Lohnsystem,<br />
eine Risikoanalyse, ein (vorgeschriebenes)<br />
System zur internen<br />
Kontrolle (IKS), um nur die wichtigsten<br />
Themen zu nennen.<br />
Vielfältiger Dank<br />
Dankbar, aber mit grossem Bedauern,<br />
hat sich der Stiftungsrat von Brigitta<br />
Fankhauser als langjähriges Mitglied<br />
verabschiedet. Nach dem Leitungswechsel<br />
hatte sie uns für eine Übergangszeit<br />
mit ihrem grossen Wissen<br />
und Können tatkräftig unterstützt.<br />
Einen besonderen Dank möchte ich der<br />
Familie Steinemann und der Familie<br />
Weissbarth aussprechen, die uns anlässlich<br />
unserer Stiftungsratssitzung im<br />
August auf dem Bauernhof Brunnmatt<br />
bewirtet und uns eine interessante und<br />
aufschlussreiche Begegnung ermöglicht<br />
haben.<br />
Herzlichen Dank auch an Christoph<br />
Akeret und sein Team, dass wir nach<br />
einer eindrücklichen Führung durch die<br />
Choroi-Musikinstrumentenbauwerkstatt<br />
in Langenthal unsere Stiftungsratssitzung<br />
bei ihnen abhalten durften.<br />
austausch<br />
Ausgehend von einem Treffen der Stiftungsräte<br />
der Stiftung Seehalde in Rombach<br />
und Seon und des <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong><br />
im Sommer 2008 ist das Bedürfnis nach<br />
kollegialem Erfahrungsaustausch entstanden.<br />
Unter Federführung von Rainer<br />
Menzel wurde am 12.01.2009 aus<br />
dieser Begegnung eine erfolgreiche und<br />
spannende Veranstaltung mit dem Namen<br />
«Wege zur Qualität für Stiftungsräte»,<br />
an der etwa 30 Personen teilnahmen.<br />
Es wurde beschlossen, gemeinsam<br />
mit unserem Verband VAHS eine Folgeveranstaltung<br />
zu organisieren.<br />
Nach Ablegung der Rechenschaft und<br />
Entlastung durch den Gesamtstiftungsrat<br />
wurde ich einstimmig als Stiftungsratspräsident<br />
für die nächsten drei Jahre<br />
bestätigt. Auch wurde mir das<br />
Mandat für die Begleitung der Gesamtleitung<br />
erteilt.<br />
Im Namen des Stiftungsrates möchte<br />
ich meinen herzlichen Dank an die<br />
gesamte <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong>-Gemeinschaft<br />
für die geleistete Arbeit ausdrücken.<br />
Jeder Einzelne hat seinen Beitrag am<br />
Gesamtkunstwerk geleistet. Ich danke<br />
der Gesamtleitung und meinen Stiftungsratskollegen<br />
für die intensive,<br />
fruchtbare und kooperative Zusammenarbeit.<br />
Thomas Spalinger<br />
Stiftungsratspräsident<br />
Bauvorhaben Fr. 1’960’000 total<br />
37<br />
Spenden bis 31.12.2009: 73’138<br />
Darlehen: 50’000
4<br />
JahresrechNuNG Per 31. DeZeMber 2009<br />
bilanz<br />
Bilanz Kommentar 31.12.09 31.12.08<br />
Aktiven<br />
CHF CHF<br />
Flüssige Mittel 2'112'910 2'915'998<br />
Debitoren 723'400 742'594<br />
Diverse Guthaben 23'981 28'337<br />
Warenvorräte 1 664'804 453'510<br />
Transitorische Aktiven 2 641'937 243'774<br />
Total Umlaufvermögen 4'167'031 4'384'213<br />
Immobilien 3'237'950 3'377'481<br />
Mobilien 249'878 210'814<br />
Total Anlagevermögen 3'487'827 3'588'295<br />
Total Aktiven 7'654'858 7'972'508<br />
Passiven<br />
Kreditoren 3 293'254 445'209<br />
Transitorische Passiven 4 351'152 450'390<br />
Darlehen 5 761'263 886'263<br />
Hypotheken 700'000 700'000<br />
Rückstellungen 6 230'494 198'494<br />
Total Fremdkapital 2'336'163 2'680'356<br />
Stiftungskapital 350'000 350'000<br />
Betriebskapital 7 3'160'482 3'215'748<br />
Spenden & Fonds 8 1'808'213 1'726'404<br />
Total Eigenkapital 5'318'695 5'292'152<br />
Total Passiven 7'654'858 7'972'508<br />
betriebsrechnung<br />
Betriebsrechnung 2009 2008<br />
Aufwand<br />
CHF CHF<br />
Mitarbeitendenbezüge 7'471'707 7'026'143<br />
Mitarbeitendenbezüge Betreute 163'918 168'141<br />
Sozialleistungen 1'440'516 1'320'301<br />
Personalnebenaufwand 133'512 154'790<br />
Honorare für Leistungen Dritter 68'952 65'586<br />
Personalaufwand 9 9'278'605 8'734'960<br />
Medizinischer Bedarf 12'342 7'115<br />
Lebensmittel und Getränke 574'901 633'827<br />
<strong>Haus</strong>haltsaufwand 107'599 109'273<br />
Unterhalt und Reparaturen 572'865 575'388<br />
Abschreibungen 189'167 174'279<br />
Kapitalzinsen 35'472 43'875<br />
Mietaufwand 53'450 52'268<br />
Energie und Wasser 229'500 297'245<br />
Schulung, Ausbildung und Freizeit 46'646 50'731<br />
Büro und Verwaltung 265'317 245'049<br />
Werkzeug- und Materialaufwand 443'131 423'981<br />
übriger Sachaufwand 211'020 159'262<br />
Sachaufwand 10 2'741'409 2'772'293<br />
Total Aufwand 12'020'014 11'507'253<br />
Ertrag<br />
Betriebsbeitrag Standortkanton 4'764'061 4'319'687<br />
Leistungsabgeltungen innerkantonal 2'505'638 2'501'669<br />
Leistungsabgeltungen ausserkantonal 2'356'731 2'235'064<br />
Differenz Beitragsabrechnungen Vorjahre 11 -55'266 -<br />
Ausbildungsbeiträge 943'827 1'031'210<br />
Erträge Produktion 12 994'900 913'831<br />
Lagerbeiträge 36'136 40'719<br />
Leistungen an Personal und Dritte 408'086 469'176<br />
Miet- und Kapitalzinserträge 10'635 35'409<br />
Total Ertrag 11'964'748 11'546'765<br />
Betriebsergebnis -55'266 39'512
KoMMeNtare<br />
1 Warenvorräte<br />
Die Erhöhung ergibt sich aus Umgliederungen und ein hohes Heizöllager<br />
2 Transitorische Aktiven<br />
Die Veränderung besteht im Wesentlichen aus Abgrenzungen bei den Kantonsbeiträgen<br />
3 Kreditoren<br />
Wir haben uns weiter bemüht unsere Verbindlichkeiten innerhalb der Fälligkeit zu begleichen<br />
4 Transitorische Passiven<br />
Auch hier dominieren die Kantonsbeiträge und Periodenabgrenzungen<br />
5 Darlehen<br />
Wir haben kleinere Darlehen zurückzahlen können<br />
6 Rückstellungen<br />
Beinhaltet den Wert der nicht bezogenen Ferien und Überzeiten<br />
7 Betriebskapital<br />
Die Veränderung ergibt sich aus der Verbuchung des Jahresergebnisses<br />
8 Spenden & Fonds<br />
Konto Bezeichnung Stand 1.1.2009 Einnahmen Ausgaben Stand 31.12.2009<br />
Personalfonds 24'398.45<br />
3'000.00<br />
21'398.45<br />
Sozialfonds Dauersiedler 103'220.80<br />
771.70 4'645.90<br />
99'346.60<br />
Seminarfonds 16'640.10 8'568.70<br />
25'208.80<br />
Stiftungskapitel 350'000.00<br />
350'000.00<br />
Betriebskapitel 3'176'236.36 39'512.08 55'266.06 3'160'482.38<br />
Spenden Allgemein 1'459'821.93 44'353.00 7'663.40 1'496'511.53<br />
Spenden Freundeskreis 468.35 13'845.00 14'163.60<br />
149.75<br />
Spenden Langenthal 3'651.15<br />
500.00<br />
4'151.15<br />
Baufonds 59'665.00 13'473.20<br />
73'138.20<br />
Kulturfonds 9'447.15 30'519.80<br />
39'966.95<br />
Zweckgebundene Spenden 49'091.10<br />
49'091.10<br />
Zweckgebundene Spenden Bäckerei<br />
9 Personalaufwand<br />
-<br />
15'000.00 15'000.00<br />
-<br />
Die Zunahme begründet sich in Pensenerhöhungen und qualitativen<br />
Verbesserungen im Rahmen des Leistungsvertrages mit dem Kanton Bern<br />
10 Sachaufwand<br />
Der Vergleich mit dem Vorjahr zeigt nur sehr geringfügige Veränderungen.<br />
Für den laufenden Betrieb konnten wir das Niveau halten.<br />
11 Differenz Beitragsabrechnungen Vorjahre<br />
Die Abgrenzungen in den transitorischen Aktiven und Passiven können nie ganz exakt sein.<br />
Das Jahresergebnis resultiert vollständig daraus.<br />
12 Erträge Produktion<br />
Erfreulicherweise konnten wir die Umsätze aus eigener Produktion weiter verbessern.<br />
Sie finden dazu auch den Bericht über die Kooperation mit Biomilk in diesem Heft.<br />
Leistungsdaten in Aufenthaltstagen<br />
Wohnheim mit Beschäftigung, kantonal 17'502 15'253<br />
Wohnheim mit Beschäftigung, ausserkantonal 7'768 8'058<br />
Tagesstätte, kantonal 4'716 4'277<br />
IV-Eingliederung/ berufl. Ausbildung, kantonal 2'395 2'939<br />
IV-Eingliederung/ berufl. Ausbildung, ausserkantonal 739 856<br />
Total Betreuungstage 33'120 31'383<br />
Der Revisionsstellenbericht der REDI AG, Treuhandbüro für Heime, vom 10. Mai 2010<br />
liegt ohne Einschränkungen vor und bestätigt den Gesetzes- und Statutenkonformen Abschluss.<br />
Der Stiftungsrat hat die Jahresrechnung in seiner Sitzung am 18.05.2010 genehmigt.<br />
5
6<br />
soZiaLbiLaNZ<br />
biographien anregen<br />
Der Jahresbericht des stiftungsrates<br />
sowie das Zahlenwerk der bilanz<br />
und erfolgsrechnung stellen<br />
das Jahr mit einem blick nach innen<br />
dar. Wir suchen seit einiger Zeit<br />
nach einer Form, wie die indirekte<br />
Wirkung unserer arbeit nach aussen<br />
darstellbar ist. auch, wie andere<br />
unsere arbeit sehen, was sie bewirkt.<br />
als sozialbilanz. Für dieses<br />
Jahr haben wir die hausverantwortlichen<br />
gebeten, zu beschreiben was<br />
sie an Wirkungen sehen und welche<br />
erfahrungen sie mit diesem blickwinkel<br />
machen. rainer Menzel hat<br />
die unterschiedlichen beiträge zusammengefasst.<br />
Ein Grossteil der <strong>Haus</strong>verantwortlichen<br />
beschreibt übereinstimmend einige<br />
Wirkungen, die so naheliegend wie<br />
überraschend sind. Es geht dabei um<br />
eine zentrale Qualität unserer Arbeit:<br />
Begegnungen zwischen unterschiedlichen<br />
Menschen so zu gestalten, dass sie<br />
Anstoss für persönliche Entwicklung<br />
sein können.<br />
Das geht über den Kontakt zu und von<br />
Angehörigen, die auf der Gruppe (z.B.<br />
gemeinsames Kochen) oder im Huma-<br />
nus-<strong>Haus</strong> bei Anlässen (z.B. Sommerfest)<br />
helfen. Sie bringen so einerseits ein<br />
Stück andere Realität nach Innen. Andererseits<br />
werden sie aber oft selbst<br />
angeregt, weil Kontakte zu Menschen<br />
entstehen, die ihre Biographie auf eine<br />
andere Weise tragen, als das ihre Tochter<br />
oder ihr Sohn tut. Wir beobachten<br />
das besonders bei jüngeren Eltern.<br />
Praktika<br />
Eine weitere starke Wirkung stellen wir<br />
bei den unterschiedlichen Praktikant-<br />
Innen, die zu uns kommen, fest. Gerade<br />
ganz junge Menschen (Sozialpraktikanten<br />
der Steiner-Schulen z.B.) sind oft sowohl<br />
beladen mit Ängsten als auch mit<br />
Vorurteilen über Menschen mit einer<br />
Behinderung – sie bringen aber auch<br />
ein Stück lebensaltersgemässe Naivität<br />
und Unbefangenheit in die Begegnung.<br />
Oft werden so Anstösse für (Berufs-)<br />
Biographien gegeben. Wir sind sicher,<br />
dass die Erlebnisse und Einsichten in<br />
Lebensverhältnisse von Menschen mit<br />
einer Behinderung im privaten Umfeld<br />
der PraktikantInnen weitergegeben<br />
werden.<br />
Diese Gespräche vermitteln dann wichtige<br />
Einsichten und Impulse über das<br />
Leben mit einer Behinderung als auch<br />
über das Leben in Gemeinschaften wie<br />
das <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong>. Diese Erfahrung<br />
machen wir natürlich auch mit den<br />
verschiedenen psycho-sozialen Ausbildungen<br />
die wir anbieten und sie decken<br />
sich mit den Erfahrungen aus 30 Jahren<br />
Camphill-Seminar.<br />
begegnung<br />
Die dritte wesentliche indirekte Wirkung<br />
betrifft die Begegnung mit «der<br />
Gesellschaft» selbst. Das kann beim<br />
Einkaufen, bei Ausfl ügen, Konzerten,<br />
Freizeitgestaltungen oder Restaurantbesuchen<br />
etc. sein. Hier beschreiben<br />
die <strong>Haus</strong>verantwortlichen, dass meist<br />
wohlwollendes Interesse herrscht (das<br />
bis zum anonymen Begleichen der<br />
Rechnung führen kann) – es aber auch<br />
zu Irritationen kommt, die dann für<br />
«beide Seiten» in interessante Gespräche<br />
münden kann. Insgesamt wird die<br />
Situation aber so beurteilt, dass Menschen<br />
mit einer Behinderung in der Öffentlichkeit<br />
(immer noch) mit einem<br />
Cassian Gallmann<br />
Danilo Esposito<br />
Louis Zürcher
«besonderen Interesse» wahrgenommen<br />
und beobachtet werden. Wenn es<br />
dann zum Gespräch kommt, entsteht<br />
meist Anteilnahme und Verständnis.<br />
Diese aktive Offenheit setzt Transparenz<br />
und Verletzbarkeit voraus. In der<br />
Begegnung selbst lassen sich Vorurteile,<br />
Annahmen und Distanzen oft verblüffend<br />
einfach überwinden – aber es<br />
braucht dazu die Begegnung.<br />
Daran wird deutlich, dass Prinzipien<br />
unserer Arbeit in die Gesellschaft wirken,<br />
die wir auch sonst verfolgen: die<br />
Gestaltung von Beziehungen, Anregungen<br />
für biographische Entwicklungen<br />
zu geben und zu nehmen und dadurch<br />
einen Beitrag zur Sozialität der Gesellschaft<br />
zu leisten.<br />
Rainer Menzel<br />
Gesamtleitung<br />
Finanzen & Administration<br />
Drazen Kovac<br />
Daniel Führer<br />
LehrabschLuss<br />
Für die Darbietung<br />
braucht es alle alle<br />
auch dieses Jahr beenden sechs<br />
iV-anlernende iV-anlernende ihre ausbildungszeit<br />
mit einer einer abschlussfeier. Die Lehrerin<br />
für den begleitenden unterricht unterricht<br />
beschreibt, wie das vor sich geht. geht.<br />
Lehrabschluss bedeutet, dass dass die die zwei zwei<br />
Anlehrjahre beendet sind. Dies feiern<br />
und würdigen wir. Mit den Schülerinnen<br />
und Schülern wird eine<br />
Darbietung einstudiert und aufgeführt.<br />
Es sind immer alle Schüler<br />
involviert, auch jene die erst<br />
im nächsten Jahr abschliessen.<br />
Für die Darbietung braucht es Alle.<br />
Luca Gsell Zudem ist es für sie eine gute Mög-<br />
lichkeit, sich auf das einzustimmen,<br />
was im Folgejahr auf sie selber zukommen<br />
wird.<br />
Die Abschliessenden, auch das hat hat hier<br />
Tradition, stellen ihre Fertigkeiten mittels<br />
einer Ausstellung für die Besucher<br />
zur Verfügung. Die Ausstellung wird von<br />
den verschiedenen Lehrmeisterinnen<br />
und Lehrmeistern, Lehrmeistern, in Zusammenarbeit<br />
mit dem / der jeweiligen Abschliessendenden<br />
gestaltet. gestaltet. Gezeigt Gezeigt werden die die Arbeiten<br />
im Paracelsus-Saal.<br />
ausstellung und Darbietung<br />
Die Abschliessenden warteten am 2. Juli<br />
ab 14.15 Uhr mit der Lehrerin vor dem<br />
Laden & Café auf ihre Gäste. Sie konnten<br />
mit ihren Gästen durch die Ausstellung<br />
wandern und mit ihren Gästen<br />
bis 15.30 Uhr zusammen sein. Auf<br />
15.30 Uhr waren sie im <strong>Humanus</strong>-Saal,<br />
um sich auf die Darbietung vorzubereiten.<br />
Diese ging um 16.00 Uhr los und<br />
dauerte ungefähr eine Stunde. Nach der<br />
Darbietung waren alle Anlernenden mit<br />
ihren Angehörigen zu einem Apéro im<br />
Paracelsus-Saal eingeladen.<br />
Wir wünschen den Abschliessenden<br />
alles Gute für Ihre Zukunft!<br />
Giovanna Paravicini<br />
Lehrerin<br />
ausbiLDuNG<br />
KV-Lehre im<br />
humanus-haus<br />
seit sommer 2009 bietet das<br />
humanus-haus erstmals eine ausbildung<br />
zum Kaufmann / Kauffrau<br />
an. alheidis stucki – verantwortlich<br />
für die psychosozialen ausbildungen<br />
– hat sich mit dem Lernenden<br />
7
8<br />
Marcel Bächer macht eine KV-Lehre Ruth Käser, Personalfachfrau<br />
Marcel bächer (37 Jahre alt, verheiratet,<br />
einen sohn mit 9 Jahren und<br />
tochter mit 5 Jahren) und seiner<br />
berufsbildnerin ruth Käser (Personalfachfrau,<br />
42 Jahre alt, verheiratet,<br />
ein sohn mit 4 Jahren), unterhalten.<br />
AS: Für alle, die es nicht wissen: Marcel,<br />
was ist eine KV-Lehre und was war Deine<br />
Intention, Dich dafür zu entscheiden?<br />
MB: Es handelt sich um eine Lehre in<br />
kaufmännischer Verwaltung und sie<br />
dauert drei Jahre. Ich hatte bereits eine<br />
Lehre als Koch und Diätkoch wie auch<br />
eine Lehre zum Bäcker / Konditor absolviert,<br />
als ich mich – nicht ganz freiwillig,<br />
nämlich aus gesundheitlichen Gründen<br />
– für eine KV-Lehre entschied. Ich<br />
möchte aber auch hinzufügen, dass ich<br />
schon früher mit der Lehre im Buchhaltungssektor<br />
«liebäugelte».<br />
AS: Und warum ausgerechnet im<br />
<strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong>?<br />
MB: In dieser Umgebung arbeiten zu<br />
dürfen, entspricht der Erfüllung eines<br />
Traumes von mir. Was ich ganz besonders<br />
schätze sind die Begegnungen mit<br />
Menschen mit Behinderungen.<br />
AS: Ruth, Du begleitest Marcel als<br />
Berufsbildnerin. Mit welcher Intention<br />
bist du in diese Aufgabe eingestiegen?<br />
RK: Die Berufslehre finde ich eine gute<br />
Sache, da diese Ausbildung sowohl<br />
Theorie wie auch viel Praxis beinhaltet.<br />
Da es heute eher zu wenig Lehrstellen<br />
gibt für Kaufleute, fand ich, dass wir im<br />
<strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong> eine neue Lehrstelle<br />
schaffen sollten. Das <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong><br />
kann mit den verschiedenen Bereichen<br />
Laden & Café, Sekretariat, Buchhaltung,<br />
Sozialdienst und Personaldienst einen<br />
vielfältigen und attraktiven Lehrstellenplatz<br />
anbieten. Zudem ist die Begleitung<br />
eines Lernenden eine neue Herausforderung<br />
für alle.<br />
AS: Und wie hat sich dann – zu Beginn<br />
der Lehre – die Begleitsituation in der<br />
Realität gezeigt?<br />
RK: Da Marcel gleich zu Beginn seiner<br />
Lehre in verschiedenen Arbeitsbereichen<br />
eingesetzt war, forderte dies von<br />
allen Praxisausbildnern eine grosse<br />
Bereitschaft zur Zusammenarbeit und<br />
Kommunikation. Ich hatte daher als<br />
Berufbildnerin erstmal wenig direkten<br />
Kontakt mit Marcel. Die Praxisausbildnerinnen<br />
arbeiteten sehr selbständig<br />
mit einem hohen Grad an Motivation<br />
und Offenheit. Da wir hier zum ersten<br />
Mal einen KV-Lernenden ausbilden,<br />
sind wir auch noch am Erfahrungen<br />
sammeln.<br />
AS: Momentan stehst Du kurz vor<br />
Abschluss des ersten Lehrjahres.<br />
Beschreibst du uns bitte einen Arbeitstag<br />
von Dir?<br />
MB: Ich habe von August 2009 bis März<br />
2010 vormittags im Empfangssekretariat<br />
gearbeitet, nachmittags im Laden<br />
& Café. Am Morgen habe ich die<br />
Post geholt und diese verteilt, dann alle<br />
möglichen Sekretariatsarbeiten erledigt.<br />
Über Mittag habe ich meistens ein<br />
Sandwich gegessen, um dann nachmittags<br />
im Laden & Café Kunden zu beraten<br />
und zu bedienen. Um 17.30h war<br />
für mich Arbeitsschluss. Seit April arbeite<br />
ich den ganzen Tag in der Buchhaltung.
AS: Und was sind Deine Aufgaben als<br />
Berufsbildnerin?<br />
RK: Einmal plane ich die praktische<br />
Ausbildung und gewährleiste die Übersicht<br />
über die einzelnen Funktionen und<br />
Bereiche. Dann bearbeite ich mit Marcel<br />
die Ziele des Modelllehrganges und<br />
bin Begleit- und Ansprechperson für<br />
alle Fragen, seine Lehre betreffend.<br />
AS: Wie häufig führt ihr die Begleitgespräche<br />
und was für Inhalte behandelt<br />
ihr in diesen Gesprächen?<br />
RK: Wir führen einmal monatlich ein<br />
Ausbildungsgespräch. Wenn gerade ein<br />
Abteilungswechsel ansteht, treffen wir<br />
uns zusätzlich, um diesen vorzubereiten<br />
und zu begleiten.<br />
Es geht in den regulären Gesprächen<br />
um den Rückblick auf die erreichten wie<br />
auch um die noch zu bearbeitenden Ziele.<br />
Die Frage ist oftmals: was läuft gut?<br />
was läuft weniger gut? Auch die<br />
Schulthemen kommen zur Sprache und<br />
werden gegebenenfalls mit der Praxis<br />
vernetzt.<br />
AS: Marcel, bitte beschreibe uns einen<br />
Lernprozess, den du im ersten Lehrjahr<br />
bearbeitet hast.<br />
MB: Am ehesten sind Lernprozesse bei<br />
mir mit grossen Herausforderungen gekoppelt.<br />
So z.B. im Laden & Café, wäh-<br />
Ja, die gibt es wirklich. Allerdings<br />
nicht in Beitenwil, sondern in Simeria,<br />
Rumänien. Adrian, der Leiter dort, hat<br />
uns Neuigkeiten übermittelt.<br />
Mit der Hilfe von Hans Spalinger (dem<br />
Gründer des <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong>) ist 1990<br />
ja auch Simeria gegründet worden.<br />
Zusätzlich sind neu geplant und zum<br />
Teil bereits umgesetzt:<br />
• Ein <strong>Haus</strong> für 10 ältere Menschen<br />
(bereits realisiert)<br />
• Ein Center für 52 Obdachlose<br />
(in Planung)<br />
• Eine Tagesstätte für 80 ältere<br />
Menschen (in Planung)<br />
• Eine Entlastungsstätte für behinderte<br />
Kinder (bereits realisiert)<br />
hans spalinger strasse<br />
rend der arbeitsreichen Weihnachtszeit<br />
alleine dem grossen Kundenansturm<br />
gerecht zu werden. Einmal habe ich im<br />
Empfangssekretariat zwei Tage ohne<br />
das Beisein meiner Praxisausbildnerin<br />
arbeiten dürfen, das war eine gewaltige<br />
Herausforderung für mich.<br />
AS: Und was für Erfahrungen hast du<br />
dabei gemacht?<br />
MB: Ich hatte u.A. die Aufgabe Nachrichten<br />
aus den verschiedenen Berei-<br />
Erfreulicherweise gibt es für diese<br />
Projekte auch viel Unterstützung<br />
durch die Gemeinde in Bezug auf<br />
Infrastruktur und Kostenübernahme.<br />
In diesem Zusammenhang wurden<br />
auch viele Gebäude neu nummeriert<br />
und Strassen benannt. Dabei konnte<br />
der Name «Hans-Spalinger-Strasse»<br />
für den Weg zur Kantine vergeben<br />
werden.<br />
Wir freuen uns gemeinsam mit den<br />
Freunden in Simeria Veche über diese<br />
Ehrung!<br />
Thomas Spalinger<br />
Verein Freunde von Simeria<br />
chen ins wöchentlich erscheinende Mitteilungsblatt<br />
zu setzen.<br />
Dabei habe ich eine Nachricht nicht<br />
gründlich und präzise gelesen und sie,<br />
durch eine ungeschickte Formulierung,<br />
inhaltlich unkorrekt ausgedrückt. Als<br />
dann die Rückmeldung kam, hat das für<br />
mich einen abrupten Lernprozess ausgelöst.<br />
AS: Wie setzt ihr euch Ziele? Und wie<br />
überprüft ihr deren Erreichung?<br />
RK: Dafür haben wir ein brauchbares<br />
Unterstützungsinstrument, den Modelllehrgang.<br />
Bei Bedarf formulieren wir<br />
auch persönliche Ziele und deren Terminierung.<br />
AS: Marcel, wie erlebst Du Deine Lern-<br />
und Lehrsituation im Zusammenhang<br />
mit den Bewohnerinnen im <strong>Humanus</strong>-<br />
<strong>Haus</strong>?<br />
MB: Bis jetzt habe ich mit den BewohnerInnen<br />
noch keine ungute Erfahrung<br />
gemacht. Im Gegenteil: ich fühle mich<br />
gut aufgehoben und integriert.<br />
AS: Und Dir, Ruth, was macht Dir an<br />
dieser Aufgabe Spass?<br />
RK: Ich habe den Eindruck an aktuellen<br />
Themen zu arbeiten. Ich werde durch<br />
immer neue Situationen zu Selbstreflexion<br />
und Persönlichkeitsentwicklung<br />
angeregt. Ich bin zugleich Lehrende und<br />
Lernende.<br />
9
10<br />
AS: Und Differenzen, gibt es die auch?<br />
RK: Schwierige Situationen gibt es immer<br />
wieder. Oft sind sie auf Kommunikationslücken<br />
zurück zu führen. Es<br />
braucht viel Aufmerksamkeit von allen<br />
Beteiligten.<br />
AS: Marcel, wie gelingt es Dir, das in<br />
der Schule erworbene Fachwissen, im<br />
<strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong> umzusetzen?<br />
MB: Das gelingt mir jetzt gerade in der<br />
Buchhaltung ganz besonders gut, wo<br />
ich viel mit dem Rechnungswesen zu<br />
tun habe: Kreditoren buchen, als Bankzahlungen<br />
vorbereiten – das ist genau<br />
das, was wir momentan in der Schule<br />
durchgenommen haben.<br />
AS: Marcel, was für Erwartungen hast<br />
du ans zweite Lehrjahr und was möchtest<br />
du bis zu deinem Lehrabschluss<br />
unbedingt noch lernen?<br />
MB: Ich erwarte noch eine gute Zeit in<br />
der Buchhaltung, wo ich gerne arbeite.<br />
Dann, ab Oktober, werde ich im Personaldienst<br />
und ab April 2011 noch im<br />
Sozialdienst arbeiten. Ich möchte noch<br />
viele Erfahrungen sammeln, beruflich,<br />
aber auch im Sozialfeld der Institution.<br />
AS: Bitte male uns zum Schluss noch ein<br />
Zukunftsbild: Marcel als Berufsperson.<br />
MB: Ich sehe mich einige Jahre nach abgeschlossener<br />
KV-Lehre in einer Bürogemeinschaft<br />
von 2 bis 3 Fachleuten, in<br />
der Buchhaltung. Wenn aber der Arbeitsmarkt<br />
etwas anderes anbietet,<br />
werde ich meine beruflichen Träume<br />
entsprechend anpassen.<br />
AS: Ruth, ist die Durchführung so einer<br />
Lehre mehr Bereicherung oder mehr<br />
Belastung für das <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong>?<br />
RK: Es ist sicher eine Bereicherung für<br />
den Betrieb und alle Beteiligten. Es erhöht<br />
auch das Image eines Betriebes,<br />
wenn es Lernende ausbildet. Zu Beginn<br />
rechne ich 20 % für den Begleitaufwand,<br />
gegen Schluss der Lehre wird dieser<br />
immer geringer.<br />
AS: Hast du für Marcel einen Wunsch?<br />
RK: Ich wünsche Marcel eine erfolgreiche<br />
Lehre und dass er später sagen<br />
kann, dass er den richtigen Beruf ge-<br />
lernt hat und jeden Tag mit Freude seiner<br />
Arbeit nachgeht.<br />
AS: Herzlichen Dank Euch beiden.<br />
Alheidis Stucki<br />
Ausbildungsverantwortliche<br />
VortraG<br />
«holland»<br />
es gehört zur Kultur des humanushaus<br />
das betreute Menschen die<br />
hier wohnen, initiativ sein können.<br />
so gibt es immer wieder das bedürfnis,<br />
ein thema, das sie sich erarbeitet<br />
haben, einer internen Öffentlichkeit<br />
vorzustellen. Diesmal berichtet<br />
das beatus-haus-team.<br />
Nach einer langen Vorbereitungsphase<br />
war es am 17. Mai 2010 soweit. Benedict<br />
Speiser hielt seinen Vortrag unter<br />
dem Titel «Holland» und lockte damit<br />
zahlreiche, interessierte Zuhörer an. Er<br />
nahm sie mit auf eine Reise, um ihnen<br />
so seine Ferienziele in den letzten Jahren<br />
vorzustellen.<br />
Multi-Media<br />
Mit vielen Informationen, Bildern, Liedern<br />
und einem kleinen Holländisch-<br />
Kurs, gestaltete Beni – unter Einsatz<br />
von Medien – einen sehr abwechslungsreichen<br />
und persönlichen Vortrag.
Benedict Speiser beim Vortrag über Holland<br />
Sich dem Publikum zu präsentieren genoss<br />
Beni sichtlich und gab sogar eine<br />
Gesangseinlage zum Besten. Wir staunten<br />
nicht schlecht, als Beni sogar während<br />
des Vortrages Zeit fand, Schokolade<br />
zu essen...<br />
Zither und torte<br />
Musikalisch wurde er von Lori an der<br />
Zither begleitet. Sie spielten zusammen<br />
einige wunderschöne Lieder. Nach dem<br />
gelungenen Vortrag gab es dann im<br />
Beatushaus Kaffee und ebenfalls von<br />
Beni selbst gemachte Schwarzwäldertorte.<br />
Gut versorgt wurde in froher<br />
Runde diskutiert und philosophiert. Wir<br />
sehen auf einen interessanten und gemütlichen<br />
Abend zurück.<br />
Johann vom Beatus-<strong>Haus</strong>-Team<br />
ZusaMMeNarbeit<br />
rohmilchquark und<br />
Frischkäse<br />
unser bauernhof brunnmatt produziert<br />
nicht nur für den eigenbedarf<br />
des humanus-haus, sondern auch<br />
für biomilk. andreas steinemann<br />
berichtet von einer erfolgreichen<br />
Zusammenarbeit, die sich im 2009<br />
entwickelt hat.<br />
Im November 2008 wurden wir von<br />
Viktor Kambli, Geschäftsleiter der Biomilk<br />
in Münsingen – Hersteller der bekannten<br />
Biomilk Joghurts – angefragt,<br />
ob wir ihren Rohmilchquark und Frischkäse<br />
herstellen könnten.<br />
Bei der Käserei Ghürn, die diesen Rohmilchquark<br />
im Auftrag bis dahin herge-<br />
stellt hatte, gab es Änderungen und es<br />
musste eine neue Lösung gefunden<br />
werden. Da wir auf der Brunnmatt seit<br />
1992 einen Milchverarbeitungsraum<br />
betreiben und auch selber seit dieser<br />
Zeit Quark herstellen, waren die räumlichen<br />
Voraussetzungen und die nötige<br />
Herstellungspraxis vorhanden. Also<br />
kamen wir zusammen mit der Biomilk<br />
zur genauen Planung inklusiv Preisverhandlung.<br />
herstellungsprozess<br />
Die Biomilk bestellt jede Woche am<br />
Montag für Mittwoch und am Donnerstag<br />
bereits für Freitag jeweils 60 – 90<br />
kg Quark und 20 – 30 kg Meerrettich-<br />
und Kräuterfrischkäse. Die Milch für den<br />
Rohmilchquark wird immer direkt nach<br />
dem Melken – noch warm – mit einer<br />
selbst nachgezogenen Kultur geimpft<br />
und bei 26° 12 Std. bebrütet. Anschliessend<br />
wird die jetzt dicke Milch in einen<br />
Korb mit einem feinen Tuch abgefüllt.<br />
Hier tritt die Molke aus und nach weiteren<br />
6 – 10 Stunden ist der Quark fertig.<br />
Wir bringen diesen Quark zweimal<br />
in der Woche in ca. 12 kg grossen Kesseln<br />
in die Biomilk wo dieser in 250gr.<br />
und 150gr. Verkaufsgebinde der Biomilk<br />
abgefüllt wird.<br />
Zusammenarbeit<br />
Wir machen die Herstellung und die<br />
Biomilk füllt ab und organisiert die Vermarktung<br />
über den Bio-Grosshandel.<br />
Für uns hat es den Vorteil, dass wir jetzt<br />
Andreas und Barbara Steinemann in der Milchverarbeitung<br />
alle unsere Milch selber verarbeiten<br />
können und dadurch eine hohe Wertschätzung<br />
und auch Wertschöpfung erreichen.<br />
Das hat natürlich auch seinen<br />
Preis: Jeden Morgen und Abend fällt<br />
jetzt zusätzliche Arbeit in der Milchverarbeitung<br />
an. Auch bei Heuwetter, oder<br />
wenn sonst viel Arbeit ansteht und es<br />
uns hinaus drängt, hat diese Aufgabe<br />
Priorität! Die Milchverarbeitung macht<br />
uns viel Freude. Besonders freut uns,<br />
wenn Ihnen unsere Produkte schmecken.<br />
Durch diese Zusammenarbeit mit<br />
der Biomilk können unsere Produkte in<br />
vielen Bioläden in der ganzen Schweiz<br />
gekauft werden.<br />
Andreas und Barbara Steinemann<br />
und das Hofteam<br />
11
12<br />
VereiNsNachrichteN<br />
arbeitstage<br />
Für diese Ausgabe gibt es seitens des<br />
Freundeskreises nichts weiter zu berichten<br />
als die nächsten Daten der Arbeitstage.<br />
Neue Helfer, Schnupperer oder<br />
auch interessierte Gäste sind gerne<br />
willkommen.<br />
Die nächsten arbeitstage sind am:<br />
• 17. August<br />
• 31. August: Jahresausflug!<br />
• 14. September<br />
• 12. und 26. Oktober<br />
• 09. und 23. November<br />
KuLturPuNKt<br />
Kultur-treffpunkt<br />
Freitag abend um halb acht im<br />
humanus-saal: Das saallicht wird<br />
schwächer, auf der bühne wird es<br />
hell und dann ...<br />
...dann beginnt vielleicht ein Konzert,<br />
wie mit den «Hempels» am 27. August,<br />
oder ein lustiges Theaterstück, wie mit<br />
der «Compagnie Schafsinn» im Feb-<br />
ruar. Oder eine Eurythmieaufführung<br />
oder ein Vortrag oder etwas anderes<br />
aus dem bunten Kulturveranstaltungsangebot<br />
des <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong>.<br />
Ein erfreulich gemischtes Publikum<br />
trifft sich an diesen Anlässen: Menschen<br />
aus dem <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong>, manchmal<br />
begleitet von Angehörigen, Freunde des<br />
Kulturpunkte: Ursina Huber, Thorsten Schwarz, Clara Maag, Martin Schulz<br />
<strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong> oder der jeweiligen<br />
Künstler, Menschen aus anderen Einrichtungen,<br />
Kulturinteressierte aus der<br />
Region und andere. Und manchmal treffen<br />
sich nach der Vorstellung auch noch<br />
alte und neue Bekannte und die Künstler<br />
des Abends bei einem Glas Most im<br />
Foyer.<br />
Kultur-Programmpunkt<br />
Das öffentliche Kulturveranstaltungsprogramm<br />
wird organisiert von der<br />
vierköpfigen Kulturgruppe, welche sich<br />
neu KULTURPUNKT nennt. Mit dem<br />
neuen Namen sollen die häufigen Verwechslungen<br />
der «alten» Kulturgruppe<br />
mit dem «jungen» Kulturkreis vermieden<br />
werden.<br />
Der KULTURKREIS befasst sich mit<br />
verschiedenen kulturellen Aspekten im<br />
Leben des <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong> im weiten<br />
Sinn, beispielsweise mit den Jahres-<br />
festen. Der KULTURPUNKT befasst sich<br />
mit nur einem Aspekt von Kultur im<br />
engeren Sinne, nämlich mit Kunst, genauer<br />
noch mit künstlerischen Darbietungen.<br />
Und diesen Aspekt versuchen<br />
wir in Form von Programmpunkten<br />
eines öffentlichen Veranstaltungsprogramms<br />
auf der Bühne «auf den Punkt»<br />
zu bringen.<br />
Im KULTURPUNKT arbeiten unter der<br />
Leitung von Ursina Huber (Eurythmistin<br />
und Bewegungskünstlerin) vier Mitarbeitende<br />
zusammen: Neben Ursina<br />
noch Clara Maag (<strong>Haus</strong>verantwortliche<br />
und Sozialkünstlerin), Thorsten Schwarz<br />
(<strong>Haus</strong>verantwortlicher und bildender<br />
Künstler) und Martin Schulz (Musiktherapeut<br />
und Musiker).<br />
Kultur-schlusspunkt<br />
«Heute Morgen sass ich traurig im Café.<br />
Da stiess ich in der Zeitung auf einen<br />
Hinweis auf das Konzert von heute<br />
Abend im <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong>. Mein Tag war<br />
gerettet und jetzt bin ich zum ersten<br />
Mal hier!» (eine unbekannte Konzertbesucherin).<br />
KuLturProGraMM<br />
Die hempels<br />
Klarinetten- und Saxofonquartett –<br />
von Klassik bis Jazz<br />
Freitag, 27. august, 19.30 uhr<br />
Die Wechselwirkungen zwischen<br />
dem Menschen<br />
und der elementaren Welt.<br />
Vortrag von Karsten Massei<br />
Dienstag, 7. september, 19.30 uhr<br />
Voxtasy<br />
A capella-Chor: «5 individuals –<br />
1 sound»<br />
Donnerstag, 16. september,<br />
19.30 uhr<br />
Gruppo hechizo Flamenco<br />
Musik aus Spanien und<br />
Flamencotanz<br />
Freitag, 29. oktober, 19.30 uhr<br />
Leierkonzert<br />
zum ewigkeitssonntag<br />
sonntag, 21. November,<br />
17.00 uhr<br />
Weihnachtsbazar<br />
samstag, 27. November,<br />
9.00 – 17.00 uhr<br />
iMPressuM<br />
Herausgeber: <strong>Humanus</strong>-<strong>Haus</strong> Beitenwil<br />
3113 Rubigen. Tel. 031 838 11 11<br />
Mail: info@humanus-haus.ch<br />
www.humanus-haus.ch<br />
Ausgabe: Nr. 113, Sommer 2010<br />
Gestaltungskonzept, Layout: Lorenz Jaggi<br />
consign, Bern, www.consign.ch<br />
Druck: Schneider AG, Bern<br />
Fotos: Lehrabschluss und Editorial: Giovanna<br />
Paravicini; Brunnmatt: Jonas Kambli;<br />
alle anderen: Matthias Spalinger.<br />
Redaktion: Rainer Menzel