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Factsheet Dänemark Teil I Exportinitiative Energieeffizienz Teil II ...

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<strong>Factsheet</strong> <strong>Dänemark</strong><br />

<strong>Teil</strong> I<br />

<strong>Exportinitiative</strong> <strong>Energieeffizienz</strong><br />

Die <strong>Exportinitiative</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> unterstützt deutsche Anbieter von Technologien, Produkten<br />

und Dienstleistungen im Kontext <strong>Energieeffizienz</strong> bei Ihren Exportaktivitäten durch zahlreiche<br />

Angebote.<br />

Ein Angebot daraus sind Geschäftsreisen ins Ausland. Durch individuelle Kooperationsgespräche<br />

mit potenziellen Partnerunternehmen und Entscheidern im Zielland wird der erste Schritt eines<br />

erfolgreichen Markteinstiegs vorbereitet. Deutsche Unternehmen profitieren vom weltweiten<br />

Netzwerk der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs), die in mehr als 80 Ländern mit<br />

Geschäftsstellen vertreten sind. Die AHK wird die richtigen Kontakte herstellen und die passenden<br />

Geschäftspartner finden.<br />

<strong>Teil</strong> <strong>II</strong><br />

Basisinformationen<br />

Basisinformationen<br />

Entwicklung Wirtschaftswachstum<br />

(%)<br />

Entwicklung Energieverbrauch<br />

(inkl. Strom/Fernwärme) in<br />

Haushalten in TJ<br />

Entwicklung Energieverbrauch<br />

(inkl. Strom/Fernwärme) insgesamt<br />

in TJ<br />

Verteilung der Stromproduktion<br />

nach Energieträgern [%], Jahr<br />

2010<br />

Strommarkt<br />

Installierte Kapazität 2010 3951 MW.<br />

Übertragungsnetze<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

3,4 1,6 -0,8 -5,7 1,6 1,1 0,6<br />

199226 201876 199442 193233 193681 196085 193<br />

578<br />

2.Quart<br />

al<br />

679723 683177 671250 632807 633799 640277 k.A.<br />

Erdöl Kohle Erdgas Nuklear Erneuerbare andere<br />

Energien<br />

s<br />

1,3 39,7 16,5 - 40,3 2,2<br />

Das übergeordnete Transmissionsnetz hat ein<br />

Spannungsniveau von 400 kW und ist mit dem<br />

Regionalnetz verbunden. Diese regionalen<br />

Transmissionsnetze haben in Jütland eine Spannung<br />

von 400 kW und in Seeland von 132 kW. Hinzu kommen<br />

regionale Distributionsnetze ab 60 kW. Die meisten<br />

Endverbraucher erhalten ihren Strom in 0,4 kW.<br />

Strompreis Industrie [€/ kWh], 2011 Exklusive Steuern und Abgaben: 0,099<br />

Strompreis Endverbraucher [€/ kWh],<br />

2011<br />

Exklusive Steuern und Abgaben: 0,126.<br />

Der durchschnittliche Strompreis für Privathaushalte mit<br />

einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 4000


Wird der Strompreis subventioniert?<br />

Wenn ja, wie?<br />

Entwicklung der Stromkosten in den<br />

letzten Jahren, Euro per kWh<br />

Wurde der Strommarkt liberalisiert?<br />

Wenn ja, wie ist die<br />

Wettbewerbsstruktur der Anbieter?<br />

Wer ist im Besitz der<br />

Übertragungsnetze?<br />

Ist der Netzzugang reguliert?<br />

Wärmemarkt<br />

Wärmequellen im<br />

Jahr 2011<br />

Akteure auf dem<br />

Wärmemarkt<br />

kWh lag im Jahr 2011 bei 2,25 DKK/kWh. Die<br />

Gesamtabgaben an den Staat berechnen sich u.a. aus<br />

den Elementen Stromabgabe, Stromsparabgabe, Co2-<br />

Abgaben und Mehrwertsteuer.<br />

Der Strompreis wird nicht subventioniert.<br />

Jahr 2009 2010 2011<br />

Haushalte 0,27 0,267 0,291<br />

(brutto)<br />

Industrie 0,086 0,094 0,099<br />

(netto)<br />

Der dänische Strommarkt wurde Ende der 90er Jahre<br />

liberalisiert, der Preis wird jedoch öffentlich reguliert und<br />

vom Energitilsynet kontrolliert. Seit 2003 können alle<br />

Stromverbraucher selbst ihren Anbieter wählen. Neben<br />

88 kommerziellen Unternehmen existieren etwa 50<br />

Stromanbieter mit Versorgungspflicht.<br />

Die übergeordneten Transmissionsnetze sowie das<br />

Transmissionsnetz Nordseelands sind Eigentum der<br />

staatlichen Institution Energinet.dk. Alle übrigen<br />

regionalen Transmissionsnetze sowie die<br />

Distributionsnetze sind Eigentum der 88 Transmissionsund<br />

Netzbetriebe.<br />

Generell steht das Stromnetz allen Unternehmen offen,<br />

jedoch müssen alle Anbieter vom Staat bewilligt werden.<br />

Wärmequelle Anteil an produzierter<br />

Wärme im Jahr 2011 in<br />

Prozent<br />

Fernwärme 52,62<br />

mit Öl 8,23<br />

mit Erdgas 16,82<br />

Erneuerbaren<br />

18,49<br />

Energien<br />

Strom 3,55<br />

anderes 0,27<br />

Wärmeinstallationen<br />

in<br />

Wohnungen/Häusern<br />

2011 in<br />

Prozent<br />

Fernwärme 58<br />

Öl 17<br />

Erdgas 15<br />

Strom 5<br />

anderes 5<br />

-Die zentralen Akteure in der Wärmeversorgung sind die Kommunen.<br />

-In ländlichen Gebieten liegt die Wärmeversorgung häufig bei privaten<br />

Betrieben.


Struktur des<br />

Wärmemarkts<br />

preisliche<br />

Entwicklung<br />

Reguliert und/oder<br />

subventioniert der<br />

Staat den<br />

Wärmemarkt<br />

Immobilienmarkt<br />

Immobilienmarktlage<br />

-Die Fernwärmewerke sind in zwei Verbänden organisiert: Dansk<br />

Fjernvarme und Foreningen Danske Kraftvarmeværker.<br />

-Klagen werden vom Energitilsynet (Energieaufsicht) behandelt<br />

-Die meisten Anbieter haben in ihrem Gebiet ein Monopol<br />

-Distributionsnetz und Verkauf liegen meist in einer Hand<br />

-Es existieren 16 zentrale und 415 dezentrale Wärmewerke sowie 480<br />

private Wärmewerke<br />

Die Kosten für Fernwärme variieren sehr stark regional und sind abhängig<br />

von den Produktions- und Distributionskosten der einzelnen Werke.<br />

Die Angaben in der Tabelle beziehen sich auf ein Haus mit ca. 130m² mit<br />

einem Jahresverbrauch von ca. 18,1 MWH.<br />

Durchschnittspreis in Euro pro<br />

Jahr für ein 130m² Haus<br />

2007 2008 2009 2010 2011<br />

Fernwärme 1.622 1.689 1.757 1.892 2.027<br />

Gas 2.230 2.838 2.162 2.703 2.568<br />

Öl 2.838 3.514 2.838 3.378 3.919<br />

-Der Preis für Fernwärme darf nur den Betrag decken, der für die<br />

Herstellung und Distribution benötigt wird.<br />

-Der Staat unterstützt indirekt den Verbrauch von biologischen<br />

Brennstoffen, da diese als einzige nicht mit Abgaben belegt sind.<br />

-Die Installation von elektrischen Wärmesystemen in Neubauten ist mit<br />

wenigen Ausnahmen verboten.<br />

200<br />

9<br />

201<br />

0<br />

201<br />

1<br />

Einfamilienhäuse<br />

r<br />

Reihenhäuse<br />

r<br />

Wohnungsgebäud<br />

e<br />

Landwirtschaf<br />

t<br />

Büro,<br />

Handel,<br />

öffentliche<br />

Verwaltun<br />

g<br />

1.197.186 230.233 88.922 472.169 75.196<br />

1.201.213 233.232 89.156 467.423 76.022<br />

1.204.491 234.653 89.480 463.338 75.671<br />

Etwa ¾ des gesamten dänischen Baubestandes wurde vor 1979 erbaut,<br />

dem Jahr, in dem erstmals Energieanforderungen an Gebäude<br />

eingeführt wurden. Besonders viele ältere Gebäude gehören dem<br />

öffentlichen Sektor. Die große Zunahme an Fläche zwischen 1960 und<br />

1979 ist vor allem dem rapiden Anstieg an Einfamilienhäusern in diesem<br />

Zeitraum zuzuschreiben.


Eigentumsverhältniss<br />

e in 2011<br />

Immobiliennachfrage<br />

Anzahl Anteil %<br />

Privatpersonen inkl OHG 1.776.970 63,5<br />

Wohnungsbaugesellschaft 528.817 18,9<br />

AG, GmbH und weitere Gesellschaften/<br />

Baugenossenschaft<br />

200.362 7,2<br />

Behörden 50.200 1,8<br />

Weiteres/nicht bekannt 242.118 8,6<br />

Mit der guten wirtschaftlichen Lage <strong>Dänemark</strong>s in den letzten Jahren vor<br />

der Krise erhöhte sich die Nachfrage nach Einfamilienhäusern,<br />

Wohnungsbauten und gewerblichen Gebäuden. Auch in <strong>Dänemark</strong> hat<br />

die Finanzkrise allerdings ihre Spuren hinsichtlich der<br />

Immobiliennachfrage hinterlassen. Nach einem Rückgang in 2007 und<br />

2008 hat sich der dänische Immobilienmarkt 2009 und 2010 stabilisiert.<br />

2011 und 2012 ist der Markt jedoch rückgängig. Sinkende Preise sowie<br />

geringere Nachfragen als in den Vorjahren resultierten in einer Vielzahl<br />

an freien Immobilien auf dem Markt.<br />

Seit der Wirtschaftskrise befindet sich <strong>Dänemark</strong> in einem permanenten<br />

und auch 2011 und 2012 noch anhaltenden Tief, wobei nun eine leichte<br />

Entspannung zu merken ist. Während der von der Krise stark betroffene<br />

Wohnungsbau in den letzten Monaten 2010 wieder leichte<br />

Belebungstendenzen zeigte, gibt es für den gewerblichen Bausektor<br />

noch keine Entwarnung. Seit 2011 stieg die Zahl der errichteten<br />

Wohnungsbauten langsam aber stetig an.<br />

(http://www.statistikbanken.dk/statbank5a/default.asp?w=1307)<br />

Detailinformationen zur energieeffizienten Gebäudesanierung in <strong>Dänemark</strong><br />

Der dänische Bauverband „Dansk Byggeri“ erwartet, dass die Beschäftigtenzahl in der<br />

Baubranche mit ca. 3500 Pers. in 2012 und ca. 3000 Pers. in 2013 fallen wird. Der Neubau liegt<br />

auf einem historischen Niedrigstand, der Bau von öffentlichen Gebäuden wird jedoch durch die<br />

Regierungspläne stimuliert. Auch lässt sich eine steigende Tendenz im Anlagenbau feststellen.<br />

Baubestand<br />

In <strong>Dänemark</strong> gab es 2012 etwa 723.000 km 2 Gebäudefläche, die wie folgt verwendet wurde.


8%<br />

Anwendung des Baubestandes 2012, Quelle: Danmarks Statistik<br />

Etwa ¾ des gesamten dänischen Baubestendes wurde vor 1979 erbaut, dem Jahr, in dem<br />

erstmals Energieanforderungen an Gebäude eingeführt wurden.<br />

Besonders viele ältere Gebäude gehören dem öffentlichen Sektor. Die große Zunahme an Fläche<br />

zwischen 1960 und 1979 ist vor allem dem rapiden Anstieg an Einfamilienhäusern in diesem<br />

Zeitraum zuzuschreiben.<br />

18,9%<br />

19%<br />

23%<br />

0%<br />

Baujahr des Baubestandes, Quelle: Danmarks Statistik<br />

Anwendung des Baubestandes,<br />

Anteil an m2<br />

14%<br />

Neubau<br />

Dansk Byggeri erwartet einen Rückgang der Neubauten von 0,25 mio. m 2 in 2013 nach einem<br />

Rückgang von 0,75 mio. m 2 in 2012. Damit würde im Jahr 2013 4,45 mio. m2 neu bebaut werden.<br />

30%<br />

6%<br />

Anteil am Baubestand in m²<br />

1,3% 0,1%<br />

11,1%<br />

31,3%<br />

9,1%<br />

9,0%<br />

10,2%<br />

10,4%<br />

Einfamilienhäuser<br />

Reihen- und Doppelhäuser<br />

Etagenwohnungen<br />

Andere Ganzjahreswohnungen<br />

Ladwirtschaftliche Nutzugen<br />

Fabrikken, Werkstätten etc.<br />

Andere<br />

Vor 1900<br />

1900-1919<br />

1920-1939<br />

1940-1959<br />

1960-1979<br />

1980-1999<br />

2000-2009<br />

2010-<br />

Unbekannt


Begonnener Neubau in 1000 m 2<br />

Quelle: Danmarks Statistik<br />

Wohnungen<br />

Nach einem Rückgang als Folge der Krise im Jahr 2009, war 2010 ein leichter Aufschwung im<br />

Wohnungsbau zu erkennen, 2010 gab es 50% mehr Neubauten als noch 2009. Dieser Trend<br />

setzte sich auch 2011 noch fort, besonders aufgrund des Wachstums im Bereich des öffentlichen<br />

Wohnungsbaus. Der private Wohnungsbau hingegen verbleibt auf einem sehr niedrigen Niveau.<br />

Durch die Reduzierung im öffentlichen Wohnungbau 2012 und 2013 fällt der gesamte<br />

Wohnungsbau laut Dansk Byggeri mit 3500 Neubauten 2012 und mit weiteren 2000 Neubauten<br />

2013. D.h. dass im Jahr 2013 9500,- Wohnungsneubauten begonnen werden.<br />

Büro- und Verwaltungsgebäude sowie gewerbliche Gebäude<br />

Der Bau von Räumlichkeiten für Büro- und Verwaltungszwecke im Handel- und<br />

Dienstleistungssektor ist seit 2006 von knapp 1,65 Mio. m 2 auf rund 1 Mio. m 2 im Jahre 2009<br />

zurückgegangen. Die Finanzkrise und die damit verbundene Zurückhaltung vieler Banken bei der<br />

Kreditvergabe haben zu der Drosselung der Bauaktivitäten beigetragen. Ein anderer Grund ist die<br />

Überkapazität an Bürofläche, die während des Baubooms 2006 entstanden ist. Die Zahlen des<br />

dänischen Immobilienhändlervereins von April 2012 belegen, dass in der Hauptstadtregion im<br />

ersten Quartal 2012 9,9 % der Büroräume leer standen, in der Stadt Kopenhagen (die<br />

Kommunen Kopenhagen, Frederiksberg, Tårnby und Dragør) betrug die Zahl sogar 11,7 %. Die<br />

gleiche Entwicklung ist bei gewerblichen Immobilien festzustellen, obwohl die Finanzkrise im


Gegensatz zu Deutschland zu keinen nennenswerten Einbrüchen bei den Kaufgewohnheiten der<br />

dänischen Verbraucher verursacht hatte. Obwohl die Entwicklung einen Rückgang um 0,3<br />

Prozentpunkte im Vergleich zum vorherigen Quartal in der Stadt Kopenhagen darstellt, ist eine<br />

Zunahme von 3,2 % bei leer stehenden Büroräumen seit Beginn des letzten Jahres zu<br />

verzeichnen.<br />

Öffentliche Gebäude<br />

Durch verschiedene Reformen und Maßnahmen der Regierung wird eine Zunahme der<br />

Neubauten in den Kommunen und Regionen erwartet. Besonders ab Ende 2012 bis einschl. 2014<br />

werden viele neue Projekte geplant, besonders für Tagesstätten, Schulen, Pflegeheime,<br />

Sportcenter sowie Straßen und Fahrradwege. Nach einem Abkommen zwischen Regierung und<br />

Kommunen im Juni 2014 sind ca. 18 mia. DKK für diese Projekte veranschlagt worden.<br />

Es kann in den Kommunen und Regionen mit einer beachtlichen Menge an Sanierungsaufgaben<br />

gerechnet werden, die zu einer erhöhten Beschäftigung in der Baubranche führen werden.<br />

Zudem investieren die Regionen zunehmend in den Neubau von Kliniken, während von Seiten<br />

des Staates vermehrt in neue Universitätsgebäude investiert wird.<br />

Instandhaltungen, Sanierungen und Umbau<br />

Nach einem Rückgang seit 2007 hat sich der Markt seit 2011 wieder etwas erholt. Im Jahr 2011<br />

stiegen die Instandhaltungs-, Sanierungs- und Umbaumaßnahmen mit 10%, 2012 mit 7%.<br />

Allerdings wird nach dem Wegfall von verschiedenen Förderungsmaßnahmen und andere<br />

Umstände für 2013 ein Rückgang von 5% erwartet.<br />

Der größte Anstieg wird im Bereich des öffentlichen Wohnungsbaus erwartet. Durch das<br />

Finanzabkommen 2011 wurden insg. 8,1 mia. DKK für Instandhaltungs- und<br />

Renovierungsmaßnahmen bewilligt. Auf lange Sicht wird auch der Markt für die Renovierung und<br />

Instandhaltung von privatem Wohnungsbau anziehen, da die vorhandene Baumasse mittlerweile<br />

ein Alter erreicht hat, in dem Renovierungsmaßnahmen notwendig sind. 2013 soll von der<br />

Regierung zudem eine Strategie zur Energierenovierung der vorhandenen Baumasse vorgelegt<br />

werden.<br />

Für gewerbliche Immobilien kann man seit 2011 einen leichten Anstieg erkennen, und zwar lag<br />

dieser bei gut 2% im Jahr 2011, bei 3% für 2012 und für 2013 wird ein Anstieg von guten 4%<br />

erwartet. Insgesamt gesehen liegt die Aktivität jedoch auf einem sehr niedrigen Niveau: lag diese<br />

bei 25,7 mia. DKK, wird für 2013 eine Aktivität von nur 18,9 mia. DKK erwartet.<br />

Wie ist die Förderpolitik für <strong>Energieeffizienz</strong>maßnahmen strukturiert?<br />

-Kaum staatliche Fördermöglichkeiten für private Bauherren.<br />

-Den Regionen werden Kredite für die Verbesserung der <strong>Energieeffizienz</strong> ihrer Gebäude<br />

garantiert.<br />

-Öffentliche Gebäude erhalten alle fünf Jahre eine Energiemarke, die den Energieverbrauch und<br />

Einsparungspotenziale aufzeigt. Alle vorgeschlagenen Verbesserungsmaßnahmen mit einer<br />

Finanzierungszeit von unter fünf Jahren müssen durchgeführt werden.<br />

-2012 steht ca. 1 Mia. EUR für die Sanierung- und Renovierung bzw. Neubauaufgaben von<br />

Schulen, Kindertagesstätten, Senioren- und Pflegeheime, Krankenhäusern und Sozialwohnungen<br />

zur Verfügung.


Einige Finanzinstitute bieten Finanzierungsmöglichkeiten mit speziellen Konditionen für<br />

<strong>Energieeffizienz</strong>maßnahmen für Privatpersonen an.<br />

Normen und Standards, Bauvorschriften:<br />

<strong>Dänemark</strong> hat sich im Bezug auf die Reduktion des CO2-Austoßes und <strong>Energieeffizienz</strong><br />

ambitionierte Ziele gesetzt. Um den Energieverbrauch in neuen Gebäuden bis 2020 schrittweise<br />

um 75 % zu senken, werden in regelmäßigen Abständen die geltenden Vorschriften verschärft.<br />

Energierahmen<br />

Das Bygningsreglement 2010 ist eine aktualisierte Version des Reglements von 2008 der Bauund<br />

Wirtschaftsbehörde, das auf dem 2005 beschlossenen Handlungsplan für einen neuen<br />

Energiespareinsatz aufbaut. Das Reglement bestimmt, dass bei allen Neu- und Umbauten<br />

unnötiger Energieverlust für Heizung, Wassererhitzung, Kühlung, Ventilation und Beleuchtung<br />

vermieden werden soll. Das Reglement legt einen Energierahmen für Neubauten fest, der den<br />

maximal zugelassenen Gesamtenergieverbauch eines Gebäudes angibt. Die Energierahmen sind<br />

mit dem aktualisierten Reglement mit 25 % im Vergleich zum Bygningsreglement 2008 verschärft<br />

worden.<br />

Hierbei sollte nicht vergessen werden, dass einige Kommunen für Neubauten in ihrem<br />

Einzugsgebiet strengere Regeln aufgestellt haben. Aufgrund der starken Verschärfung der<br />

Vorschriften muss sich die dänische Baubranche mit neuen Technologien und Materialien<br />

vertraut machen.<br />

Bürogebäude, Schulen Wohngebäude, Hotels,<br />

& andere Institutionen etc.<br />

Maximaler<br />

71,3 +1650/A<br />

Energieverbrauch seit 2010<br />

1 KWh/M 2<br />

52,5+1650/A KWh/M<br />

pro Jahr<br />

2 pro<br />

Jahr<br />

Niedrigenergieklasse 2 41+1000/A KWh/M<br />

(Niedriegengebäude 2015)<br />

2 pro 30+1000/A KWh/M<br />

Jahr<br />

2 pro<br />

Jahr<br />

Niedrigenergieklasse 1<br />

(Gebäudeklasse 2020)<br />

Max 25 KWh/M 2 pro<br />

Jahr<br />

Max 20 KWh/M 2 pro Jahr<br />

Tabelle 7: Jährlicher Energierahmen neuer Gebäude in kWh/m², Quelle<br />

Bygningsreglementet<br />

Mit wenigen Ausnahmen dürfen neu errichtete Gebäude zudem bei einer Druckdifferenz von 50<br />

Pa (Pascal) höchstens eine Luftdurchlässigkeit von 1,5l/s pro m 2 aufweisen. Ebenso darf der<br />

Transmissionsverlust durch Außenwände, Dächer und Kellerwände gegenüber dem Erdreich 6 W<br />

pro m 2 nicht übersteigen.<br />

Im Bygningsreglement 2010 festgelegt sind u. a. die Reduzierung des Energieverbrauchs um 25<br />

% bis 2015 gemessen am Niveau von 2010 (Niedrigenergieklasse 1), eine weitere Reduzierung<br />

um 50 % bis 2020 gemessen an den Werten von 2010 (Niedrigenergieklasse 2) – insgesamt eine<br />

Reduzierung von 75 % im Vergleich zu 2006. Im August 2011 traten Verschärfungen des<br />

Bygningsreglements 2010 in Kraft, die von der Regierung 2011 entschlossen wurden. Damit gibt<br />

es nun die Niedrigenergieklasse 2020, nachdem der Energieverbrauch gemessen an 2006 um 75<br />

% gesenkt werden soll. Mit diesem Entwurf ist <strong>Dänemark</strong> Vorreiter in der EU bzgl. der von der EU<br />

gestellten Forderung der Nearly Zero Buildings. Die Niedrigenergieklasse 2020 soll ab dem Jahr<br />

2020 Pflicht werden, bis dahin gilt sie als freiwillige Maßnahme.<br />

1 A = Beheizte Fläche


Branchenstruktur<br />

Gegenwärtiger Stand der<br />

Technik<br />

Wirtschaftliches Potential<br />

Zuständige Instanzen<br />

Verbände<br />

Geschäftsmöglichkeiten<br />

Sowohl bei Renovierungen als auch bei Neubauten werden meist<br />

veraltete Technologien eingesetzt, die nur die Mindestvorschriften<br />

einhalten.<br />

Im Bausektor sowie bei Planungsbüros gibt es sehr großes<br />

Interesse an energieeffizientem Bauen, jedoch existiert nur wenig<br />

Erfahrung in diesem Bereich.<br />

<strong>Dänemark</strong> hat ehrgeizige Ziele für die Herabsetzung des<br />

Energieverbrauches. Um diese zu erreichen, ist eine Herabsetzung<br />

des Energieverbrauches in Gebäuden unerlässlich, da hier 40 %<br />

der Energie verbraucht wird.<br />

Die größten Potenziale für Energiesparmaßnahmen bieten sich im<br />

bereits existierenden Baubestand. Vor allem bei<br />

Einfamilienhäusern aus den 60er und 70er Jahren, sowie im<br />

öffentlichen Sektor kann durch Renovierungen zur Verbesserung<br />

der <strong>Energieeffizienz</strong> viel Energie gespart werden.<br />

-Wirtschaftsministerium (Økonomi- og Erhvervsministeriet)<br />

-Klima- und Energieministerium (Klima- og energiministeriet)<br />

-Nationale Energiebehörde (Energistyrelsen )<br />

-Nationale Behörde für Wirtschaft und Bau (Erhvervs- og<br />

Byggestyrelsen)<br />

-Energiedienst (Energitjenesten)<br />

-Staatliches Bauforschungsinstitut (Statens<br />

Byggeforskningsinstitut)<br />

-Technische Universität <strong>Dänemark</strong>s (Danmarks Teknisk<br />

Universitet)<br />

-Dänischer Verband der Bauindustrie (Dansk Byggeri)<br />

-Verein Ratgebender Ingenieure (Foreningen af Raadgivende<br />

Ingeniører)<br />

-Handwerksrat (Håndverksrådet)<br />

-Dänischer Industrieverband: Baumaterialien (DI Byggematerialer)<br />

-Dänische Architektenfirmen (Danske Arkitektvirksomheder -<br />

Danske Ark)<br />

-Landesverband Dänischer Architekten (Danske Arkitekters<br />

Landsforbund)’<br />

-Dänisches Zentrum für Stadtökologie (Foreningen Bæredygtige<br />

Byer og Bygninger)<br />

-Gesellschaft für Umweltbewusste Architektur (Selskabet for<br />

miljøvenlig arkitektur)<br />

-Dänisches Zentrum für Stadtökologie (Dansk Center for<br />

Byøkologi)<br />

-Eigentümerverband <strong>Dänemark</strong>s (Ejendomsforeningen Danmark)<br />

Für Unternehmen welcher Geschäftsfelder bietet der Markt die besten<br />

Geschäftsmöglichkeiten?<br />

• Heiz-, Kühl- und Lüftungstechnik<br />

• Fenster & Türen<br />

• Beleuchtung<br />

• Dämmstoffe


Das Interesse am Energieeffizienten Bauen ist in Folge einer Untersuchung des dänischen<br />

Architektenbüros Arkitema stark gestiegen. 76% der befragten Bauunternehmer, Bauherren und<br />

Bauträger erwarten eine steigende Nachfrage nach energieeffizientem Bauen. Immer mehr<br />

Kunden geben Bauaufträge, die nach internationalem Standard, wie z. B. LEED, Breeam oder<br />

DGNB zertifiziert werden können.<br />

Nach der Entscheidungsphase im Sommer und Herbst 2010 hat sich das Green Building Council<br />

Denmark im Januar 2011 endgültig für das in Deutschland angewandte DGNB-System<br />

entschieden. Im Februar 2011 begann der Rat, an einer an dänische Standards angepasste<br />

Version zu arbeiten. Hier wird eng mit dem DGNB zusammen gearbeitet, um das neue System in<br />

<strong>Dänemark</strong> zu etablieren. Hier bieten sich deutschen Unternehmen beste<br />

Geschäftsmöglichkeiten, da diese mit ihren Erfahrungen in der Arbeit mit dem DGNB-System<br />

punkten können und dänische Unternehmen hier von den deutschen Firmen lernen können.<br />

Zweifellos wird die Bedeutung von energieeffizienten Baumaterialien und dazugehörigem Knowhow<br />

in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Hierbei stellt neben der Unsicherheit der<br />

Entscheidungsträger unzureichendes Know-how in der Baubranche eine der größten Barrieren<br />

für die Verbesserung der <strong>Energieeffizienz</strong> in dänischen Gebäuden dar. Nach wie vor herrscht ein<br />

Mangel an Fachkräften für die Erstellung von Energiemarken, wodurch diese nur langsam<br />

verbreitet werden. Daher ist zu erwarten, dass <strong>Dänemark</strong> sich weiterhin an das Ausland, im<br />

Besonderen an das DGNB-erfahrene Deutschland wendet, bis im eigenen Land ausreichend<br />

qualifizierte Kräfte vorhanden sind.<br />

Sind größere Projekte im Bau oder geplant?<br />

Carlsberg Brauerei Gelände<br />

Auf <strong>Teil</strong>en des ehemaligen Geländes der dänischen Brauerei Carlsberg in Valby, Kopenhagen<br />

wird derzeit ein umfangreiches Projekt mit Fokus auf <strong>Energieeffizienz</strong> und erneuerbaren<br />

Energien umgesetzt. Es handelt sich um ein von der Europäischen Kommission mitfinanziertes<br />

Projekt, in dem hauptsächlich ehemals gewerblich genutzte Fläche zu einem neuen Stadtteil<br />

umgewandelt werden sollen. Neben einer Vielzahl von neuen und sanierten Wohnungen sind<br />

auch ein Einkaufs- und ein Sportzentrum, sowie eine internationale Schule geplant. Besonderer<br />

Fokus wird hier auf integrierte Photovoltaikanlagen und Niedrigenergiehäuser gesetzt.<br />

Navitas Park In Aarhus<br />

Der Navitas Park am Hafen in Aarhus wird das derzeit größte Niedrigenergie- Bauprojekt in<br />

<strong>Dänemark</strong>. Das Bauprojekt hat einen Größenumfang von 38.000 m 2 und wurde 2011 begonnen.<br />

Das Projekt soll international als ein Musterbeispiel für Energieeinsparungen und<br />

Energietechnologie stehen, u.a. wird dieses Gebäude nach den Anforderungen der<br />

Energieklasse 1 gebaut. Beteiligte Bauunternehmen und Architekten sind ALECTIA A/S, E. Pihl<br />

& Søn A/S, Arkitektfirmaet Kjaer & Richter A/S sowie Christensen & Co Arkitekter a/s.<br />

Kopenhagener Nordhafen<br />

Der Nordhafen (Nordhavn) im nördlichen <strong>Teil</strong> des Kopenhagener Hafens soll sich im Laufe der<br />

nächsten 50 Jahre zu einem großen nachhaltigen Stadtteil in Kopenhagen entwickeln. Er soll bis<br />

zu 40.000 Einwohnern eine Heimat bieten können. Eine Kombination aus alten und neuen<br />

Bauten soll als Wohnraum und für das Geschäftsleben dienen und durch erneuerbare Energien<br />

in Form von geothermaler Wärme und Meerwasserkühlung versorgt werden. Ende 2011 wurde<br />

mit der erste Etappe des Projektes begonnen, die 7.000 Arbeitsplätze und Wohnfläche für 2.500


Kopenhagener zur Verfügung stellt.<br />

Gesundheitssektor<br />

Die Regionen planen 16 neue staatsfinanzierte Kliniken in den nächsten 10-15 Jahren. Diese<br />

Bauprojekte werden u.a. durch den sog. Qualitätsfond finanziert, insgesamt investieren<br />

Regierung und Regionen 41,4 mia. DKK. Darüber hinaus sind einige weitere große Bauprojekte<br />

auf dem Gesundheits- und Psychiatriesektor geplant, die die Regionen selbst finanzieren.


AHK Geschäftsreise<br />

Fokus der Reise<br />

Energieeffizientes Bauen, Sanieren und Renovieren von Gebäuden<br />

Welche Akteure des Zielmarktes werden zur Präsentationsveranstaltung eingeladen?<br />

-Entscheidungsträger innerhalb der Kommunen, Regierungsbehörden und Staatsorganen<br />

-Entscheidungsträger der großen privaten Projekte<br />

-Energiebeauftragte der Ministerien<br />

-Bauverbände und öffentliche Planungsbüros<br />

-Architekten und Ingenieurbüros, die sich auf den öffentlichen Sektor oder auf energieeffizientes<br />

Bauen spezialisiert haben<br />

Die <strong>Exportinitiative</strong> <strong>Energieeffizienz</strong> unterstützt Anbieter von Produkten und Dienstleistungen aus<br />

dem Bereich <strong>Energieeffizienz</strong> dabei, ihren Export in ausländische Märkte auf- und auszubauen.<br />

Profitieren auch Sie von den vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten dieses starken<br />

internationalen Netzwerks.<br />

Die AHK <strong>Dänemark</strong> organisiert für Sie:<br />

-Individuelle Gespräche und Firmenbesuche mit dänischen Entscheidungsträgern, gezielt auf<br />

Ihre Bedürfnisse abgestimmt<br />

-Präsentationsveranstaltung am 25.9.2012 , bei der Sie Gelegenheit haben Ihr Unternehmen und<br />

Ihre Produkte vorzustellen.<br />

Für weitere Rückfragen stehen Ihnen auch gerne<br />

Frau Friepörtner (af@handelskammer.dk / Tel.: +45 33 41 10 45) und Frau Kundby<br />

(mk@handelskammer.dk / Tel.: +45 33 41 10 32) von der AHK <strong>Dänemark</strong> zur Verfügung.

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