21.04.2013 Aufrufe

Programmheft - Die Duisburger Philharmoniker

Programmheft - Die Duisburger Philharmoniker

Programmheft - Die Duisburger Philharmoniker

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Programm<br />

7.<br />

Philharmonisches Konzert<br />

Mi 20. / Do 21. März 2013, 20.00 Uhr<br />

Theater am Marientor<br />

Bruno Weil Dirigent<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Serenade B-Dur für Bläser KV 361<br />

„Gran Partita“<br />

Benjamin Britten<br />

Simple Symphony für Streicher op. 4<br />

Joseph Haydn<br />

Sinfonie Nr. 88 G-Dur Hob. I:88<br />

Generalmusikdirektor Giordano Bellincampi


7. Philharmonisches Konzert<br />

Mittwoch, 20. März 2013, 20.00 Uhr<br />

Donnerstag, 21. März 2013, 20.00 Uhr<br />

Theater am Marientor<br />

<strong>Duisburger</strong> <strong>Philharmoniker</strong><br />

Bruno Weil<br />

Leitung<br />

Programm<br />

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)<br />

Serenade B-Dur für Bläser KV 361<br />

„Gran Partita“ (1783/84)<br />

I. Largo – Molto allegro<br />

II. Menuetto – Trio I – Trio II<br />

III. Adagio<br />

IV. Menuetto. Allegretto – Trio I – Trio II<br />

V. Romance. Adagio – Allegretto – Adagio<br />

VI. Tema con variazioni. Andantino<br />

VII. Finale. Molto allegro<br />

Pause<br />

Benjamin Britten (1913-1976)<br />

Simple Symphony für Streicher op. 4 (1933/34)<br />

I. Boisterous Bourrée. Allegro ritmico<br />

II. Playful Pizzicato. Presto possibile pizzicato sempre<br />

III. Sentimental Saraband. Poco lento e pesante<br />

IV. Frolicsome Finale. Prestissimo con fuoco<br />

Joseph Haydn (1732-1809)<br />

Sinfonie Nr. 88 G-Dur Hob. I:88 (1787)<br />

I. Adagio – Allegro<br />

II. Largo<br />

III. Menuetto. Allegretto – Trio<br />

IV. Finale. Allegro con spirito<br />

„Konzertführer live“ mit Astrid Kordak um 19.00 Uhr<br />

im Großen Saal des Theaters am Marientor.<br />

Das Konzert endet um ca. 22.00 Uhr.<br />

3


Silberfaden der Melancholie<br />

Im vorletzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts hatte in Österreich<br />

der klassische Stil seine schönste Ausprägung gefunden. 1781<br />

hat te Wolfgang Amadeus Mozart die Fesseln einer Anstellung<br />

beim Salzburger Fürsterzbischof von sich gestreift und war<br />

nach Wien übergesiedelt. Dort schrieb er bald darauf die Bläser<br />

serenade B­Dur KV 361, die später den Namen „Gran Partita“<br />

er hielt. Bei entsprechenden Werken handelt es sich eigentlich<br />

um anspruchsvolle Unterhaltungsmusik, doch komponierte<br />

Wolf gang Amadeus Mozart mit dem „Adagio“ einen Satz von<br />

ein zig artiger Schönheit und Tiefe. So etwas konnten die Hörer<br />

nicht erwarten, doch bei Mozart stehen Heiterkeit und Ernst gele<br />

gentlich bemerkenswert dicht beisammen. – Entsprechendes<br />

fin det sich auch in der Sinfonie Nr. 88 G­Dur von Joseph Haydn.<br />

<strong>Die</strong> ses Werk gibt sich größtenteils optimistisch, erreicht aber<br />

im „Largo“, das mit Recht zu den schönsten langsamen Sätzen<br />

dieses Komponisten gezählt wird, einen sozusagen feierlichen<br />

Ernst. Hier bleibt noch zu ergänzen, dass die Sinfonie des 24<br />

Jah re älteren Komponisten der Mozart­Serenade um einige Jahre<br />

nachfolgte. – Klarheit durchsetzt mit einem zwischenzeitigen<br />

sehn süchtigen Innehalten zeichnet schließlich auch die „Simple<br />

Symphony“ des Engländers Benjamin Britten aus. Britten, dessen<br />

Ge burtstag sich in diesem Jahr zum einhundertsten Male jährt,<br />

be wies mit diesem auf älteren Vorlagen beruhenden Werk seine<br />

sichere Beherrschung des Kompositionshandwerks.<br />

Im siebten Philharmonischen Konzert werden die verschiedenen<br />

Or chestergruppen erst allmählich zusammengeführt. Der Bläserserenade<br />

folgt zunächst eine reine Streicherkomposition, und<br />

erst bei der Haydn­Sinfonie ist das klassische Orchester in seiner<br />

Gesamtheit zu erleben.<br />

-Ruf<br />

Unseren Konzertbesuchern bieten wir einen be sonderen<br />

Service an: Vor dem Konzert und in der Pau se können<br />

Sie bei unseren Mitarbeitern an einem speziell ge kennzeichneten<br />

Tisch im Foyer des Theaters am Ma rien tor<br />

für den Heimweg Ihr Taxi bestellen.<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Serenade B-Dur für Bläser KV 361<br />

„Gran Partita“<br />

Mozarts Werke für Bläserensemble<br />

Begriffe wie „Serenade”, „Divertimento“, „Kassation“, „Partita“,<br />

„Nachtmusik“ oder „Finalmusik“ wurden von der Familie Mozart<br />

recht willkürlich benutzt. Der ursprünglichen Bestimmung nach<br />

handelt es sich bei den so benannten Werken um gehobene Unter<br />

hal tungsmusik, ging es doch vor allem darum, ein festliches<br />

Er eignis, einen Namens­ oder Geburtstag, eine Abschlussfeier<br />

der Salzburger Universität oder eine Veranstaltung des Fürst erzbi<br />

schofs oder des Adels musikalisch zu verschönern. Wolfgang<br />

Ama deus Mozart war jedoch in der Lage, mit seiner Kunst bestimmte<br />

Si tuationen zu adeln. Wiederholt dringen seine ent sprechen<br />

den Werke in un geahnte Ausdruckstiefen vor.<br />

Das gilt auch für den großen Bereich der Kammermusik für Bläser.<br />

Wolfgang Amadeus Mozart schrieb zahlreiche Werke für Blasinstrumente.<br />

Zunächst zeigt sich jedoch, dass es so etwas wie eine<br />

Wolfgang Amadeus Mozart, Ölgemälde von Barbara Krafft, 1819<br />

4 5


normierte Bläserbesetzung lange Zeit nicht gab. <strong>Die</strong> Salz burger<br />

Divertimenti des Jahres 1773 sind mit je zwei Oboen, Klarinetten,<br />

Englischhörnern, Hörnern und Fagotten sehr großzügig be setzt.<br />

In den Jahren 1775 bis 1777 komponierte Wolfgang Ama deus<br />

Mozart dann fünf Divertimenti für zwei Oboen, zwei Hör ner und<br />

zwei Fagotte – man mag die Klarinetten vermissen.<br />

Ver bindlich wurde erst 1782 die Besetzung des Bläseroktetts mit<br />

zwei Oboen, zwei Klarinetten, zwei Hörnern und zwei Fagotten. Im<br />

April 1782 gründete nämlich Kaiser Joseph II. ein solches Blä serok<br />

tett, das bei offiziellen Anlässen und zur Unterhaltung am Ho fe<br />

auf zuspielen hatte. Kompositionen für acht Blasinstrumente erfreu<br />

ten sich rasch großer Beliebtheit, da auch andere Fürsten dem<br />

Kai ser nacheiferten und entsprechende Ensembles unterhielten.<br />

Au ßerdem wurde die „Harmoniemusik“ beileibe nicht allein an<br />

den Adelshöfen gepflegt, da sich das Repertoire ohnehin zu großen<br />

Teilen aus Arrangements von beliebten Opernmelodien zusa<br />

m mensetzte. „Harmoniemusiken“ waren auch in Gasthäusern<br />

und auf der Straße zu erleben, was plausibel erscheint, da die<br />

In strumentalisten rasch von einem Platz zum nächsten wechseln<br />

konnten.<br />

<strong>Die</strong> „Gran Partita“ B-Dur KV 361<br />

Da Wolfgang Amadeus Mozart in Wien eine Anstellung am kaiser<br />

lichen Hofe erhoffte, hatte er 1782 nichts eiligeres zu tun, als<br />

seine im Vorjahr geschriebene Serenade Es­Dur 375 um zwei<br />

Klarinetten zu erweitern und damit der „Normbesetzung“ an zupassen.<br />

Mozarts Musik für Bläserensemble lässt den Bereich gefälliger<br />

Unterhaltung oft weit hinter sich, wie es später die Serenade<br />

c­Moll KV 388 – früher wohl fälschlich „Nacht Musique“ genannt<br />

– exemplarisch zeigt. Und bei der „Gran Partita“ KV 361 ist alles<br />

groß: Groß sind bei diesem Werk für zwölf Blasinstrumente (zwei<br />

Oboen, zwei Klarinetten, zwei Bassetthörner, vier Hörner, zwei<br />

Fa gotte) und Kontrabass die Besetzung, die Aufführungsdauer<br />

und auch der Anspruch. Wie diese Komposition ungeahnte Ausdruckstiefen<br />

berührt, so zeigt sich hier Mozarts Fähigkeit, mit<br />

seiner Kunst bestimmte Situationen zu adeln.<br />

Allerdings gibt gerade die „Gran Partita“, deren Name übrigens<br />

nicht von Mozart stammt und erst viele Jahre nach der Fer tigstellung<br />

von fremder Hand hinzugefügt wurde, viele Rätsel auf.<br />

Un klar heit herrscht beispielsweise über die Entstehungszeit<br />

und den Ent stehungsanlass. In der Mozart­Forschung ist diese<br />

Komposition wohl fälschlicherweise lange Zeit zu früh datiert<br />

worden. In der ers ten Auflage des Köchelverzeichnisses erscheint<br />

die Zuordnung „München 1780“, und Alfred Einstein vermutete,<br />

das Werk sei „im ersten Halbjahr 1781 in München und Wien“<br />

komponiert worden. Als Daniel N. Leeson und Neal Zaslaw 1979<br />

ihre Edition im Rahmen der „Neuen Mozart-Ausgabe“ vorlegten,<br />

glaubten sie, das Werk sei 1783/84 entstanden, möglicherweise<br />

zur gleichen Zeit wie das für Babette Ployer geschriebene<br />

Klavierkonzert in Es­Dur KV 449. Alan Tyson untersuchte später<br />

das verwendete Papier und hielt eine Entstehung in den Jahren<br />

1781 oder 1782 möglich.<br />

<strong>Die</strong> eigentliche Bestimmung der „Gran Partita“ ist nicht bekannt,<br />

und es ist bezeichnend, dass die erste nachweislich bekannte<br />

Auf führung unvollständig war. Ein eindeutiges Dokument findet<br />

sich nämlich im „Wienerblättchen“ vom 23. März 1784. Dort heißt<br />

es: „Musikalische Akademie. Heut wird Herr Stadler der ältere in<br />

wirk lichen <strong>Die</strong>nsten Sr. Majestät des Kaisers, im k.k. National-<br />

Hof theater eine musikalische Akademie zu seinem Vortheil geben,<br />

wobey unter anderen gut gewählten Stücken eine große<br />

bla sende Musik von ganz besonderer Art, von der Composition<br />

des Hrn. Mozart gegeben wird.“ Den Klarinettisten Anton Stadler<br />

(1753­1812) dürfte Mozart bereits 1781, also kurz nach seiner<br />

Über siedlung nach Wien, kennen gelernt haben, und auch als<br />

Frei maurer dürften der Komponist und der Instrumentalist später<br />

Kon takt gehalten haben.<br />

Ihren auffallend warmen Klang erhält die „Gran Partita“ durch<br />

die Hinzufügung von zwei Bassetthörnern, eines weiteren Hörner<br />

paares und eines Kontrabasses. Auf diese Weise verstärkt<br />

die „große blasende Musik“ gegenüber den herkömmlichen Bläserkompositionen<br />

die Bassregion der Instrumente. Das zur Klari<br />

nettenfamilie gehörende Bassetthorn erfreute sich mit seinem<br />

war men Klang damals großer Beliebtheit; <strong>Die</strong> beiden Hörnerpaare<br />

sehen übrigens verschiedene Stimmungen vor, was das Erreichen<br />

entlegenerer Tonarten erleichtert, und der Kontrabass<br />

als Streichinstrument vermag die Bassregion präziser und anspruchsvoller<br />

abzurunden, als es die tiefen Blasinstrumente da­<br />

<strong>Die</strong> Harmoniemusik des Fürsten Öttingen­Wallerstein,<br />

Silhouette aus dem Jahr 1791<br />

6 7


mals taten. Insgesamt muss jedoch die farbige Besetzung aufhorchen<br />

lassen, die von vornherein die einheitliche Färbung der<br />

Strei cherkompositionen aufgibt. Tatsächlich hat Mozart ganz bewusst<br />

auf eine große Farbigkeit der Komposition gesetzt, wenn<br />

er nämlich die thematische Führung wechselnden Instrumenten<br />

an ver traute, den Instrumentalsatz gelegentlich auch ausdünnte<br />

und dann an anderer Stelle wieder prächtige Klangwirkungen des<br />

vollständigen Instrumentariums schuf.<br />

Doch groß ist auch die Ausdehnung der siebensätzigen Kom po sition,<br />

wobei der erste Satz eine recht konventionelle Eröffnung ist,<br />

das Finale aber bewusst unterhaltenden Charakter hat. Immerhin<br />

be tont der erste Satz mit einer langsamen Einleitung und schnellem<br />

Haupt teil einen gewissen Anspruch, und dieser Hauptsatz führt<br />

die Instrumente in immer wieder neuen Konstellationen zusammen.<br />

Zuzustimmen ist dem Urteil Hermann Aberts: „<strong>Die</strong> Krone<br />

des Ganzen ist aber der dritte Satz, das Adagio. Gleich sein erster<br />

Takt, in dem die folgende Baßfigur gleichsam erst aus der Tiefe<br />

he raufbeschworen wird, weist weit über die Mozartsche Zeit hinaus.<br />

<strong>Die</strong>ses geheimnisvolle Motiv schreitet in Achteln fast ununterbrochen<br />

im Basse dahin, in den Mittelstimmen begleitet von<br />

dem Rhythmus, den Mozart auch später in verschiedenen langsamen<br />

Sätzen zur Wiedergabe dumpfer, spannender Energie anwen<br />

det. Darüber aber schwebt, unter verschiedene Soli verteilt,<br />

ein Gesang von unbeschreiblicher Tiefe der Empfindung und von<br />

zau berhafter Klangschönheit, aus Sehnsucht, holder Schwärmerei<br />

und zarter Wehmut zusammengewoben, eine Weise, wie sie noch<br />

bei keiner Serenade erklungen war.“ Das prächtige Adagio aber<br />

wird von zwei Menuetten eingerahmt, die mit zwei Trios eine beträchtliche<br />

Ausdehnung erreichen. Bemerkenswert ist auch, dass<br />

jeweils eines der beiden Trios in Moll gehalten ist. Auf diese Weise<br />

stellt sich nicht nur auf begrenztem Raum eine wunderbare<br />

Viel falt ein, wird doch zugleich auch auf den kompositorischen<br />

An spruch verwiesen. <strong>Die</strong> schwärmerische Romance könnte kaum<br />

ro mantischer klingen, und doch ist ihre Grundstimmung durch<br />

ei nen Moll­Mittelteil unterbrochen. Da auch ein Variationensatz<br />

mit er lesenen Klangwirkungen aufwartet, dabei ernstere Töne anschlägt<br />

und in der langsamen Variation die Melodie über einer<br />

ei gen artig flächig wirkenden Begleitung erklingen lässt, zeigt sich<br />

beim Übergang zum schnellen Finalsatz ein letztes Mal, wie dicht<br />

Nachdenkliches und Ausgelassenes bei Mo zart beieinander stehen<br />

können.<br />

Benjamin Britten<br />

Simple Symphony für Streicher op. 4<br />

Wie Wolfgang<br />

Ama deus Mozart<br />

be gann auch<br />

der Engländer<br />

Ben ja min Britten<br />

bereits in<br />

frühester Kind ­<br />

heit zu kom ponieren.<br />

„Ich fing<br />

an zu kom ponie<br />

ren, als ich<br />

noch ein ganz<br />

klei ner Junge<br />

war. Und warum<br />

fängt man an zu<br />

kom ponieren?<br />

Of fensichtlich,<br />

weil man eine ganz große Liebe zur Musik hat. Allerdings gibt es<br />

vie le Wege, Musik zu lieben. Ich erinnere mich noch an meine<br />

ers ten Versuche. Das Resultat sah aus wie die Forth-Brücke:<br />

Hun derte von Punkten, über die ganze Seite gesät, waren durch<br />

lan ge Linien mit wundervollen Schnörkeln verbunden. Ich muss<br />

zu geben: Was mich wirklich interessierte, war das Muster auf<br />

dem Papier, und als ich meine Mutter bat, es mir vorzuspielen,<br />

hat mir das Entsetzen auf ihrem Gesicht einen ziemlichen Schlag<br />

ver setzt. Bei meinen nächsten Versuchen nahm ich bereits mehr<br />

Rück sicht darauf, wie es klingen würde. Ich hatte angefangen,<br />

Kla vier zu spielen und komponierte kunstvolle Tondichtungen,<br />

die in der Regel etwa 20 Minuten dauerten und durch auf wühlen<br />

de Ereignisse meines häuslichen Daseins inspiriert waren: die<br />

Ab reise meines Vaters nach London, das Auftauchen einer neuen<br />

Freundin oder sogar ein Schiffbruch auf hoher See“, erin nerte<br />

sich Britten mit humorvollem Augenzwinkern in einer Rund funksen<br />

dung.<br />

Durch geregelte Studien erlernte Britten das Kom po si tionshandwerk,<br />

und es gelang ihm, sich präzise und ohne Umschweife<br />

ausdrücken zu können. Schon mit vierzehn Jahren erhielt er<br />

Unterricht bei Frank Bridge, anschließend belegte er die Fächer<br />

Komposition und Klavier am Royal College of Music in London.<br />

Als er dieses Studium 1932 abgeschlossen hatte, schrieb er als<br />

8 9<br />

Benjamin Britten


Strei cherkomposition zunächst die „Simple Symphony“ op. 4. Für<br />

dieses Werk griff er auf ältere Werke zurück, die er im Alter von<br />

zehn bis dreizehn Jahren geschrieben hatte. Der Komponist sag te<br />

dazu in dem Rundfunkporträt: „Ein paar die ser Stücke arrangierte<br />

ich später für Streichorchester und ver öffentlichte sie (…): Meine<br />

‚Simple Symphony’, die aus einer So na te entstand, die ich mit<br />

ungefähr zehn Jahren komponiert hatte.“<br />

Mit der „Simple Symphony“ blickte Benjamin Britten in doppelter<br />

Hin sicht in die Vergangenheit zurück. Der Rückblick geschieht<br />

näm lich einerseits durch die Weiterverarbeitung eigener Kom positionen<br />

– als Quellen konnten mehrere Klavierstücke und drei<br />

Lieder ausgemacht werden; Andererseits entfernt sich die „Simple<br />

Symphony“ aber gerade bei einer Anlehnung an die ältere<br />

Form der Suite von der bedeutungsschweren modernen Sinfonie.<br />

So gibt sich die „Simple Symphony“ in ihren Dimensionen beschei<br />

den. Sie ist ein unkompliziertes Werk, das sich durch eine<br />

be merkenswerte Frische auszeichnet und seine Bedeutung durch<br />

die sehr idiomatische Streicherbehandlung gewinnt.<br />

Der Komponist Benjamin Britten hat den vier Sätzen seiner<br />

„Sim ple Symphony“ Überschriften vorangestellt, die nicht al lein<br />

durch die Alliteration eine beträchtliche Portion Humor er kennen<br />

lassen. <strong>Die</strong> „ungestüme Bourrée“ („Boisterous Bourrée“)<br />

ist mit einfachsten Kadenzfloskeln durchsetzt, die aber als Impuls<br />

geber zu kontrapunktischen Experimenten fungieren. In<br />

den kontrapunktischen Abschnitten wiederum werden mehrere<br />

The men in unterschiedlichen Notenwerten zusammengeführt.<br />

Ge zupfte Töne, die bereits im ersten Satz vorkamen, spielen<br />

im zweiten Satz eine weitaus wichtigere Rolle. „Playful Piz zi ca to“<br />

ist ein leichtfüßiger Satz im Tarantella­Rhythmus, mit ge schwinden<br />

Ablösungen oder auch Überlagerungen der In stru men talstimmen.<br />

Lediglich im Trio verfestigen sich die Strukturen, wenn<br />

zu kräftigen Begleitakkorden ein volksnah erfundenes The ma<br />

er klingt. <strong>Die</strong> „Sentimental Saraband“ nimmt die längste Auffüh<br />

rungszeit in Anspruch, und vielleicht wäre zu fragen, ob der<br />

Zu satz „sentimental“ lediglich den sehnsüchtigen Charakter der<br />

Mu sik unterstreicht oder bereits unterschwellig auf ironische Brechungen<br />

verweist. Das „ausgelassene Finale“ („Frolicsome Finale“)<br />

stürmt dann im Prestissimo­Tempo dahin, ist jedoch auch von<br />

Moll­Stimmungen durchsetzt und vermittelt eher Ausgelassenheit<br />

als wirkliche Fröhlichkeit.<br />

<strong>Die</strong> „Simple Symphony“ erlebte ihre Uraufführung am 6. März<br />

1934 in der ostenglischen Universitätsstadt Norwich. Bei die ser<br />

Gelegenheit stand der Komponist selbst am Pult eines Lai enorchesters.<br />

Brittens folgende größere Orchesterkomposition, die<br />

„Variationen über ein Thema von Frank Bridge“ kamen drei Jahre<br />

später schon bei den Salzburger Festspielen heraus.<br />

Joseph Haydn<br />

Sinfonie Nr. 88 G-Dur Hob. I:88<br />

„Vater der Sinfonie“<br />

Wenn Joseph Haydn ein „Vater der Sinfonie“ genannt wird, so ist<br />

das begreiflich angesichts der Vielzahl von Beiträgen zu dieser<br />

Gat tung. Dass mehrsätzige Orchesterwerke allmählich höchste<br />

Wert schätzung fanden, ist diesem Komponisten maßgeblich<br />

zu verdanken. In einem Zeitraum von etwa vier Jahrzehnten<br />

schrieb Joseph Haydn mehr als einhundert Sinfonien. Nicht allein<br />

die chronologische Folge dieses gigantischen Oeuvres lässt<br />

be merkenswerte Entwicklungslinien erkennen, denn auch das<br />

An sehen des Komponisten begann kontinuierlich zu wachsen.<br />

An fangs war Joseph Haydn noch ein Musiker mit gerade einmal<br />

re gionaler Bedeutung, doch zuletzt fand er internationale An erkennung.<br />

Ab etwa 1780 begann Joseph Haydns Ruhm den Rahmen<br />

seines höfischen Wirkungskreises endgültig weit zu überstra<br />

hlen. Das war nicht selbstverständlich, denn inoffiziell galt<br />

Joseph Haydn, Gemälde von Christian Ludwig Seehas, 1785<br />

10 11


Als Joseph Haydn 1787 die Sinfonie Nr. 88 G­Dur komponierte,<br />

stand er immer noch in <strong>Die</strong>nsten des Fürsten Nikolaus I. Esterházy<br />

im mer noch der Vertrag, der den Komponisten verpflichtete,<br />

sei ne Musik ausschließlich für seinen fürstlichen <strong>Die</strong>nstherrn zu<br />

schrei ben und auf Veröffentlichungen zu verzichten. Darüber<br />

setz te sich der Musiker wiederholt hinweg. Seine Kompositionen<br />

wur den in England und Frankreich gedruckt, gelangten aber auch<br />

als begehrte Raubdrucke in Umlauf. Und war in Esterháza eine<br />

ge wisse Einförmigkeit eingetreten, so konnte Haydn vor allem bei<br />

Auf tragswerken Experimente wagen. Wahrscheinlich 1784 oder<br />

1785 erhielt er von einer angesehenen Pariser Freimaurerloge den<br />

Auf trag, sechs Sinfonien für die „Concerts de la Loge Olympique“<br />

zu schreiben. <strong>Die</strong> Arbeit zog sich ein wenig hin, denn Haydn war<br />

be schäftigt, und erst 1786 lagen die sechs Sinfonien vor. In ihnen<br />

konn te Haydn wirklich neue Wege gehen, denn das französische<br />

Orchester war entschieden größer als die Kapelle des Fürsten<br />

Ester házy: Standen Haydn dort im Schnitt etwa 22 Musiker (davon<br />

15 oder 16 Streicher) zur Verfügung, so wies das französische Or ­<br />

chester nicht weniger als vierzig Violinen, immerhin zehn Kon trabäs<br />

se und eine vierfache Holzbläserbesetzung auf. Haydn hat die<br />

neu zur Verfügung stehenden Mittel in den Sinfonien Nr. 82 bis<br />

87, die als „Pariser Sinfonien“ Berühmtheit erlangten, nach besten<br />

Kräf ten genutzt und somit die Entwicklung seines klassischen<br />

Stils vor angetrieben.<br />

Doch bevor Joseph Haydn mit den zwölf „Londoner Sinfonien“ in<br />

den 1790er Jahren sein sinfonisches Vermächtnis vorlegte, entstanden<br />

1787 und 1788 einige Einzelwerke. Zwischen den beiden<br />

berühmten Gruppen der „Pariser“ und „Londoner Sin fonien“<br />

stehen fünf Kompositionen (Nr. 88 bis 92), die meist nicht ganz<br />

die Popularität der sie umgebenden Werke erlangt haben. <strong>Die</strong><br />

Bekanntheit dieser Werke ist sehr unterschiedlich. Populär wurden<br />

vor allem die Sinfonie Nr. 88 G­Dur und die Sinfonie Nr. 92<br />

G­Dur, wobei letztere 1791 gespielt wurde, als die Universität<br />

Ox ford Haydn die Ehrendoktorwürde verlieh. Das brachte der<br />

Komposition wie derum den Beinamen „Oxford-Sinfonie“ ein. <strong>Die</strong><br />

drei mitt leren Sinfonien Nr. 89 bis 91 standen jedoch immer im<br />

Schat ten berühmterer Nachbarwerke.<br />

<strong>Die</strong> Sinfonie Nr. 88 G-Dur Hob. I:88<br />

<strong>Die</strong> Sinfonie Nr. 88 G­Dur Hob. I:88 entstand im Jahr 1787. Joseph<br />

Haydn gab sie mit weiteren Werken (Sinfonie Nr. 89 F­Dur<br />

sowie Streichquartette op. 54 und 55) dem Geiger und Kauf mann<br />

Johann Tost mit auf den Weg nach Paris, um sie dort (sozusagen<br />

am Vorabend der Revolution) dem Musikverleger Sieber zur<br />

Ver öffentlichung anzubieten. <strong>Die</strong> Umstände, warum die Sinfonie<br />

we nig später auch beim Wiener Verlagshaus Artaria sowie in<br />

Lon don, Offenbach, Berlin und Amsterdam erschien, brauchen<br />

hier nicht weiter untersucht zu werden. <strong>Die</strong> Drucklegung an verschie<br />

de nen Orten beweist jedoch, dass Haydn nicht länger als der<br />

im Ver borgenen wirkende Komponist angesehen werden konnte.<br />

<strong>Die</strong> hier mit verbundene Verfügbarkeit trug aber dazu bei, dass<br />

die Sin fonie Nr. 88 bald zu den meist gespielten Haydn­Sinfonien<br />

gehörte.<br />

<strong>Die</strong> Sinfonien Nr. 88 G­Dur ist ein optimistisches Werk, das den<br />

re prä sentativen Stil der „Pariser Sinfonien“ fortsetzt und die<br />

„Lon doner Sinfonien“ vorwegnimmt. Ungewöhnlich ist, dass<br />

Trom peten und Pauke im ersten Satz zunächst ausgespart bleiben,<br />

jedoch in den drei folgenden Sätzen zur Bereicherung des<br />

Klangbildes beitragen. Üblicherweise wurde dagegen eher im<br />

Und nach dem Konzert...<br />

Liebe Gäste der Philharmonischen Konzerte,<br />

liebe Freunde der FSGG,<br />

gerne sind wir auch nach dem Konzert für Sie da. Lassen Sie<br />

den Abend bei einem<br />

Glas Wein oder Sekt Revue<br />

passieren.<br />

Wir freuen uns auf Ihren<br />

Besuch.<br />

Ihr FSGG Team.<br />

12 13


lang samen Satz die Besetzung reduziert. Warum Haydn hier den<br />

um gekehrten Weg ging, ist nicht nachzuweisen. Vielleicht ist dies<br />

tat sächlich mit einem längeren Entstehungszeitraum der Sinfonie<br />

zu erklären, aber wahrscheinlicher dürfte es sein, dass Haydn hiermit<br />

einen besonderen Effekt bewirken wollte.<br />

Von der Heiterkeit des ersten Satzes ist in der langsamen Einleitung<br />

noch nichts zu spüren. <strong>Die</strong>se spannungsgeladene Hinführung beginnt<br />

mit Akkordschlägen, die an einen Sarabandenrhythmus denken<br />

lassen, später jedoch Erweiterungen und Umspielungen er fahren<br />

und schließlich zu einem fünftaktigen Haltepunkt führen. Der<br />

schnel le Hauptteil ist dann beherrscht von einer bemerkenswerten<br />

Leich tigkeit. Hier zeigt sich Joseph Haydns Fähigkeit, aus einem<br />

ein fachen Gedanken Funken schlagen zu lassen. Das Hauptthema<br />

ist denkbar schlicht gehalten, es wird auch zunächst von den<br />

bei den Violinen allein und schließlich von sämtlichen Streichern<br />

vor getragen. Jedoch wird es auf derart fantasievolle Weise fortgeführt<br />

und klanglich immer wieder neu beleuchtet, dass Seitenge<br />

danken in diesem Satz keine nennenswerte Rolle spielen. Der<br />

Er öffnungssatz ist annähernd monothematisch gehalten, und es<br />

ver blüfft, wie jede neue Fortführung aus dem vorigen Gedanken<br />

ent wickelt zu sein scheint.<br />

Zu den besonderen Kostbarkeiten der Sinfonie Nr. 88 gehört das<br />

„Largo“, das zu den schönsten langsamen Sätzen von Joseph<br />

Haydn überhaupt zählt. Es handelt sich um einen Variationensatz,<br />

des sen feierliches Thema von der Oboe und dem Solo­Cello im<br />

Ok tav abstand vorgetragen wird. Bleibt auch die Substanz dieses<br />

The mas im Wesentlichen unangetastet, so fasziniert doch der<br />

har monische Reichtum dieses Satzes, der durchaus dramatische<br />

Ak zente zu setzen vermag und überhaupt dem Kunstgriff des<br />

erweiterten Instrumentariums Rechnung zu tragen versteht. Das<br />

„Lar go“ von Joseph Haydns 88. Sinfonie hat zahlreiche Bewun derer<br />

gefunden. Zeigte sich schon Ludwig van Beethoven von dieser<br />

Musik begeistert, so fand sie schließlich in Johannes Brahms ihren<br />

größten Fürsprecher, hatte dieser doch gewünscht, dass seine<br />

eigene „Neunte“ einmal klingen würde wie dieser Satz...<br />

Das Menuett von Joseph Haydns Sinfonie Nr. 88 lässt die hö fische<br />

Sphäre hinter sich und scheint dem einfachen Volk ab geschaut.<br />

Im Hauptteil tragen die vielfach wiederkehrenden kur zen<br />

Vorschlagsnoten zum unverkennbaren Charakter dieses Sat zes<br />

bei, im Trio lässt die Begleitung dagegen an einen Du del sack<br />

denken. Das Finale der Sinfonie Nr. 88 hat heiteren Kehr aus charak<br />

ter. Doch selbst hier geht nicht alles völlig geradlinig voran.<br />

Es gibt sonatenmäßige Verarbeitung, und etwa in der Mitte des<br />

Sat zes steht ein Kanon, bei dem die zweite Stimme im kürzesten<br />

Abstand nachfolgt.<br />

14<br />

Michael Tegethoff<br />

Jussi Myllys (Tom Rakewell); Tiger & Turtle – Magic Mountain, Duisburg. Foto: Hans Jörg Michel<br />

Igor StrawI n S ky<br />

The Rake’s<br />

PRogRess<br />

—<br />

theater DuISburg<br />

6.– 27. April 2013<br />

karten erhältlich im opernshop:<br />

Düsseldorfer Str. 5–7, 47051 Duisburg<br />

tel. 0203.940 77 77 | www.operamrhein.de


Der Dirigent des Konzerts<br />

Bruno Weil hat sich sowohl als Gastdirigent bedeutender inter<br />

nationaler Orchester als auch mit zahlreichen CD­Aufnahmen<br />

den Ruf als einer der weltweit führenden Dirigenten auf dem Gebiet<br />

der Wiener Klassik erworben. Er dirigierte unter anderem<br />

die Berliner <strong>Philharmoniker</strong> und die Wiener <strong>Philharmoniker</strong>, die<br />

Staats kapelle Dresden, die Bamberger Symphoniker, die Wiener<br />

Sym phoniker, das Boston Symphony Orchestra, das Los Angeles<br />

Phil harmonic Orchestra, das Orchestre Symphonique de Montréal,<br />

das Orchestre National de France, das NHK Orchestra Tokyo, das<br />

Sydney Symphony Orchestra sowie das St. Paul Chamber Orchestra.<br />

Als einer der letzten Meisterschüler von Hans Swarowsky kam<br />

Bru no Weil über Kapellmeisterposten an den Staatstheatern<br />

in Wiesbaden und Braunschweig als damals jüngster Gene ralmusikdirektor<br />

Deutschlands nach Augsburg. Bis Ende des Jahres<br />

2001 war er Generalmusikdirektor der Stadt Duisburg. Bruno<br />

Weil ist künstlerischer Leiter der Cappella Coloniensis, sowie<br />

Erster Gastdirigent des „Tafelmusik Baroque Orchestra“ Toronto.<br />

Opernproduktionen dirigierte er unter anderem an der Wiener<br />

Staats oper, an der Deutschen Oper Berlin, an der Dresdner Semper<br />

oper, an der Kölner Oper, am Teatro Comunale di Bologna<br />

und an der Hamburgischen Staatsoper. 1992 gab er mit „Così<br />

fan tutte“ von Wolfgang Amadeus Mozart sein Debüt beim<br />

Foto: Michael Schilhansl<br />

Glyndebourne Festival. Seit 1982 war er ständiger Gast bei den<br />

Salzburger Festspielen, wo er 1988 für den erkrankten Herbert<br />

von Karajan drei Vorstellungen von Mozarts „Don Giovanni“ leitete.<br />

Mit dem kanadischen „Tafelmusik Baroque Orchestra“ und dem<br />

„Orchestra of the Age of Enlightenment“ entstand für das La bel<br />

SONY CLASSICAL eine große Anzahl von CD­Aufnahmen, die von<br />

der Kritik begeistert aufgenommen und mit Preisen ausge zeichnet<br />

wurden. <strong>Die</strong> Einspielung der Sinfonien Joseph Haydns („Cannes<br />

Classical Award 1996“, „Record of the Year“ im „Absolute<br />

Sound magazine“, „CD of the month“ in „CD Review“), der späten<br />

Haydn­Messen („Deutscher Schallplattenpreis Klassik – Echo­<br />

Klassik­Award“ 1996), des Haydn­Oratoriums „<strong>Die</strong> Schöpfung“<br />

(„<strong>Die</strong> beste Schöpfung aller Zeiten“ schrieb „Classic CD“) und<br />

der Klavierkonzerte Ludwig van Beethovens („Choc de l’année<br />

du Monde de la Musique“) haben Maßstäbe gesetzt. Aber auch<br />

als Schubert­Interpret von Rang hat sich Bruno Weil einen Namen<br />

gemacht. Neben der Einspielung der Sinfonien („Stern des<br />

Monats“ in der Zeitschrift „Fono Forum“) ist vor allem auch die<br />

Edition sämtlicher Schubert­Messen auf große Re so nanz gestoßen.<br />

Bruno Weil erhielt inzwischen fünf „Echo­Preise“, so unter<br />

an derem für die bei der „Deutschen Harmonia Mundi“ (BMG)<br />

er schienenen Aufnahme der Oper „Endimione“ von Johann<br />

Christian Bach und 2010 für seine Einspielung der Sinfonien von<br />

Joseph Haydn.<br />

Als Gründer und Künstlerischer Leiter des Musikfestivals „Klang<br />

& Raum“ im Kloster Irsee/Allgäu hat Bruno Weil im Jahre 1993<br />

ein internationales Forum für Konzerte auf Originalinstrumenten<br />

ge schaffen, das alljährlich die Stars der Alten­Musik­Szene in von<br />

Publikum und Kritik enthusiastisch gefeierten Konzerten präsentiert.<br />

In Kalifornien leitete er bis 2010 eines der ältesten Musik<br />

festivals der USA, das Carmel Bach Festival.<br />

Seit Oktober 2001 unterrichtet er als Professor für Dirigieren an<br />

der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater in München.<br />

Er ist seit 2003 künstlerischer Leiter der Cappella Coloniensis.<br />

Bruno Weil war von 1994 bis 2001 Generalmusikdirektor der<br />

Duis burger <strong>Philharmoniker</strong> und erwarb sich große Anerkennung<br />

als Spezialist für die Musik der Klassik und Frühromantik. <strong>Die</strong><br />

Konzertprogramme des Dirigenten zeichneten sich durch fan tasievolle<br />

innere Dramaturgie aus. Immer wieder wurden auch Kompo<br />

nisten vorgestellt, die sonst nicht im Mittelpunkt des Interesses<br />

standen. Mit Bruno Weil gingen die <strong>Duisburger</strong> <strong>Philharmoniker</strong><br />

1997 auf China­Tournee, das Festival „Schubert in Duisburg“ trug<br />

1996/97 deutlich erkennbar die Handschrift Bruno Weils. Er war<br />

auch der erste Dirigent der <strong>Duisburger</strong> Neujahrskonzerte, die sich<br />

seitdem unvermindert großer Beliebtheit erfreuen.<br />

16 17


Mittwoch, 10. April 2013, 20.00 Uhr<br />

Donnerstag, 11. April 2013, 20.00 Uhr<br />

Theater am Marientor<br />

8. Philharmonisches Konzert<br />

2012/2013<br />

Giordano Bellincampi Dirigent<br />

Dominic Natoli Tenor<br />

Ivan Ludlow Bass<br />

philharmonischer chor duisburg<br />

Landesjugendchor NRW<br />

Ottorino Respighi<br />

Antiche Danze ed Arie, Suite Nr. 3<br />

Gustav Mahler / Luciano Berio<br />

Fünf frühe Lieder<br />

Giacomo Puccini<br />

Messa di Gloria<br />

Achtung!<br />

„Konzertführer live“ mit Astrid Kordak um 19.00 Uhr<br />

im Großen Saal des Theaters am Marientor<br />

18 19


Fördern Sie unseren<br />

Musiker-Nachwuchs ganz<br />

einfach per SMS.<br />

Senden Sie eine SMS mit dem Kenn wort<br />

„Nachwuchs“ an die Kurzwahl 81190.<br />

Von Ihrem Konto wird der Betrag von<br />

5 Euro abgebucht und abzüglich der<br />

Gebühren dem Stiftungskonto gutgeschrieben.<br />

<strong>Die</strong> Stiftung der <strong>Duisburger</strong> <strong>Philharmoniker</strong> hat<br />

die Förderung junger Berufsmusiker zum Ziel.<br />

<strong>Die</strong> Einrichtung ermöglicht es Ab sol venten von<br />

Mu sik hochschulen, im Rah men eines Praktikums<br />

bei den Duis burger Phil har monikern wertvolle<br />

Er fahrungen beim Mu sizieren in einem Profi-<br />

Orchester zu sam meln. Der oft steinige Übergang<br />

vom Studium zum festen Engagement wird<br />

deut lich er leich tert, zumal ohne Nachweis erster<br />

Er fah rungen in einem großen Orchester kaum<br />

eine Stelle als Berufsmusiker zu erhalten ist.<br />

Eine Praktikantenstelle kostet 8.000 € im Jahr.<br />

Das Stiftungsvermögen ist Testa ments erbe aus<br />

dem Nachlass der Journalistin Ria Theens. Ria<br />

Theens hätte sich gewiss sehr darüber gefreut,<br />

wenn viele Musikbegeisterte ihrem Vorbild<br />

folgen. Stiften Sie mit, und geben Sie jungen<br />

Musikern eine Chance auf Zukunft!<br />

Vielen Dank<br />

für Ihre Unterstützung!<br />

20<br />

City Vinum „Treff für Weinfreunde“<br />

Eine große Weinauswahl, attraktive Preise und Freude am<br />

Weingenuss. Das ist unsere Philosophie.<br />

City Vinum steht für den kompetenten aber unkomplizierten<br />

Umgang mit dem Thema Wein.<br />

Wir führen über 300 Weine aus aller Welt. Davon sind wechselnd<br />

ca. 50 im Ausschank erhältlich. Ob Italien, Deutschland,<br />

Frankreich, Spanien oder Übersee: Bei uns findet der Genießer<br />

und jeder Weinfreund den passenden Tropfen.<br />

Entdecken Sie Ihre eigene Weinwelt in außergewöhnlicher<br />

Atmosphäre bei uns oder in aller Ruhe zu Hause.<br />

Ein kleines und feines Angebot an weintypischen Häppchen<br />

ergänzt die auserlesene Weinauswahl.<br />

Leicht zu erreichen, nicht zu verfehlen: Im CityPalais Duisburg<br />

direkt am Haupteingang des Casino‘s. Eingang an der Landfermannstraße.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Samstag 12.30 – 22.00 Uhr<br />

Sonn- und Feiertags 16.00 – 21.00 Uhr<br />

Bei Veranstaltungen Open End<br />

Telefon: 0203/39377950<br />

E-Mail: j.zyta@city-vinum24.de


22<br />

Herausgegeben von:<br />

Stadt Duisburg · Der Oberbürgermeister Sören Link<br />

Dezernat für Familie, Bildung und Kultur ·<br />

Dezernent der Stadt Duisburg Karl Janssen<br />

<strong>Duisburger</strong> <strong>Philharmoniker</strong> · Intendant Dr. Alfred Wendel<br />

Neckarstr. 1<br />

47051 Duisburg<br />

Tel. 0203 | 3009 ­ 0<br />

philharmoniker@stadt­duisburg.de<br />

www.duisburger­philharmoniker.de<br />

Layout: Michael Tegethoff<br />

Druck: Basis­Druck GmbH · www.basis­druck.de<br />

Abonnements und Einzelkarten<br />

Servicebüro im Theater Duisburg<br />

Neckarstr. 1, 47051 Duisburg<br />

Tel. 0203 | 3009 ­ 100<br />

Fax 0203 | 3009 ­ 210<br />

servicebuero@theater­duisburg.de<br />

Mo ­ Fr 10:00 ­ 18:30 Uhr<br />

Sa 10:00 ­ 13:00 Uhr<br />

Karten erhalten Sie auch im Opernshop Duisburg<br />

Düsseldorfer Straße 5 ­ 7, 47051 Duisburg<br />

Tel. 0203 | 57 06 ­ 850<br />

Fax 0203 | 57 06 ­ 851<br />

shop­duisburg@operamrhein.de<br />

Mo ­ Fr 10:00 ­ 19:00 Uhr<br />

Sa 10:00 ­ 18:00 Uhr<br />

<strong>Die</strong> <strong>Programmheft</strong>e der Philharmonischen Konzerte<br />

finden Sie bereits fünf Tage vor dem Konzert unter<br />

www.duisburger­philharmoniker.de im Internet.<br />

5.Profile-Konzert<br />

Sonntag, 26. Mai 2013, 11.00 Uhr<br />

Theater Duisburg, Großer Saal<br />

<strong>Die</strong> Kreutzersonate<br />

Florian Geldsetzer Violine<br />

Peter Bonk Violine<br />

Judith Bach Viola<br />

Friedmann Dreßler Violoncello<br />

Melanie Geldsetzer Klavier<br />

Barbara Auer Sprecherin<br />

Bernd Kuschmann Sprecher<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Sonate für Klavier und Violine<br />

A-Dur op. 47 („Kreutzersonate“)<br />

Leoˇs Janáček<br />

Streichquartett Nr. 1 „<strong>Die</strong> Kreutzersonate“<br />

Gesellschaft der Freunde der<br />

<strong>Duisburger</strong> <strong>Philharmoniker</strong> e. V.


6. Kammerkonzert<br />

So 14. April 2013, 19.00 Uhr<br />

Theater am Marientor<br />

Emmanuelle Bertrand<br />

Violoncello<br />

Pascal Amoyel<br />

Klavier<br />

Alexander Borodin<br />

Sonate für Violoncello und Klavier<br />

h-Moll<br />

Johannes Brahms<br />

Sonate für Violoncello und Klavier<br />

e-Moll op. 38<br />

„Immer leiser wird mein Schlummer“<br />

op. 105 Nr. 2 in einer Bearbeitung für<br />

Violoncello und Klavier<br />

Dmitri Schostakowitsch<br />

Sonate für Violoncello und Klavier<br />

d-Moll op. 40<br />

Gefördert vom Ministerium für Familie,<br />

Kinder, Jugend, Kultur und Sport<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!