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des Geldautomaten z.B. nach der Benutzung durch eine<br />

Person mit einer Videokamera aufgenommen und dieses<br />

aktuelle Bild in digitaler Form mit einem digitalen<br />

Referenzbild verglichen, das vor der Anwesenheit der<br />

jeweiligen Person aufgenommen wurde. So wird<br />

verhindert, dass die PIN unberechtigter Weise mit<br />

aufgenommen wird. Sollten anhand des Referenzbildes<br />

Unterschiede festgestellt werden, wird ein Alarm ausgelöst<br />

und der überwachte Geldautomat für die Kunden gesperrt.<br />

Die Anwesenheit einer Person wird z.B. über<br />

Lichtschranken oder Bewegungsmelder festgestellt.<br />

Ähnliche Verfahrensabläufe und Aufbauten sind auch den<br />

Druckschriften DE 199 03 593 A1 und GB 2 351 585 A zu<br />

entnehmen. So ist gemäß der englischen Druckschrift die<br />

Digitalkamera hinter einem Fenster mit Blick auf die<br />

Tastatur in das Gehäuse des Geldautomaten eingebaut.<br />

Neben sichtbarem Licht kann auch mit IR- oder UV-Bildern<br />

gearbeitet werden, da bei sichtbarem Licht die<br />

Lichtverhältnisse immer Probleme beim Vergleichen<br />

aufwerfen. Deswegen gibt es mehrere Referenzbilder, die<br />

bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen aufgenommen<br />

wurden, um einen Fehlalarm zu vermeiden.<br />

Die Videoüberwachung kann nicht nur zur Erkennung von<br />

Manipulationen dienen, sondern auch, wie aus [2] und der<br />

Druckschrift DE 203 18 489 U1 zu entnehmen, zum<br />

Aufzeichnen der Kunden und damit auch der Betrüger<br />

beim unerlaubten Geldabholen, vgl. Figur 6.<br />

Figur 6: Überwachungsbild einer Videoüberwachung gemäß<br />

DE 203 18 489 U1.<br />

Dazu wurden zwei Bildaufnahmeteile vollständig in einem<br />

Geldautomaten integriert, so dass zum einen das Porträt<br />

des Bedieners und zum anderen das Ereignis („Hand am<br />

Geld“) aufgezeichnet werden. Diese beiden Aufnahmen<br />

werden zu einem Kombinations-Überwachungsbild (siehe<br />

Figur 6) zusammengefügt, wobei auch die Transaktionsdaten,<br />

wie Uhrzeit, Datum, Bankleitzahl und<br />

Kontonummer, zeit- und ereignisgerecht eingefügt werden.<br />

Damit entsteht eine gerichtlich verwertbare<br />

Direktaufzeichnung des betrügerischen Benutzers. Die<br />

Kameradaten werden direkt in die Zentrale der Bank<br />

übertragen, so dass kein Bankmitarbeiter mehr die<br />

Videobänder beim Geldautomaten abholen muss.<br />

Eine weitere Gegenmaßnahme zum Erkennen von<br />

Manipulationen ist die Integration von Antennen zum<br />

Empfang von Funksignalen in die Geldautomaten. So kann<br />

das Anbringen von versteckten Kameras und falschen<br />

Kartenlesern, die die erspähten Daten gleich zu einem<br />

Empfänger in der Nähe funken, entdeckt werden. Aus der<br />

Druckschrift GB 2 414 104 A ist bekannt, Antennen<br />

einzusetzen, die Funksignale im Bereich von 50 MHz – 6<br />

GHz empfangen können. Ein Signalprozessor erkennt, ob<br />

die empfangenen Signale Videosignale sind und aus der<br />

Nähe des Geldautomaten gesendet werden. Falls dies<br />

zutrifft, wird der Geldautomat stillgelegt und die<br />

Auszahlung gestoppt. Die Druckschrift WO 2005/001598<br />

A2 verwendet ebenfalls aufgefangene HF-Signale, um<br />

falsche Kartenleser aufzuspüren. Nach der Entdeckung<br />

erfolgt eine ähnliche Vorgehensweise, wie bereits<br />

beschrieben.<br />

Seit vier bis fünf Jahren gibt es zu der Gegenmaßnahme,<br />

Vorbauten mittels Sensoren zu erkennen, eine rege<br />

Entwicklertätigkeit. Dabei wird die Vielfältigkeit der<br />

Sensortypen ausgenutzt. Die folgenden Druckschriften<br />

geben einen Überblick, welche Sensoren wie eingesetzt<br />

werden können.<br />

In der DE 10 2004 035 224 A1 wird ein Geldautomat<br />

beschrieben, der eine Vorrichtung zur Überwachung des<br />

Gewichts und/oder der Position einer Tastatur beinhaltet,<br />

um so Vorbauten zu erkennen. Die Tastatur ist dazu<br />

mittels geeigneter Lagerelemente (z.B. Federelemente) in<br />

das Gehäuse des Automaten eingebaut. Ein Sensor (z.B.<br />

kapazitiver Wegesensor) detektiert eine mögliche<br />

Verschiebung oder die Gewichtserhöhung, wenn eine<br />

zusätzliche, falsche Tastatur auf die bestehende<br />

aufgebracht wird. Damit die Manipulationserkennung nicht<br />

durch ein Blockieren der jeweiligen manipulierten Tastatur<br />

verhindert wird, ist zusätzlich eine Prüfvorrichtung<br />

vorgesehen, die feststellt, ob eine Blockierung vorliegt.<br />

Nach dem Vergleichen der Istwerte mit vorgegebenen<br />

Sollwerten findet bei der Feststellung einer Abweichung<br />

40 Erfinderaktivitäten 2005/2006

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