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Das ist regelmäßig dann der Fall, wenn die Komplexität<br />

eines solchen Systems zwar beeindruckende neue<br />

Funktionen und Möglichkeiten erschließt, die Bedienung<br />

dieses Systems aber möglicherweise scheitert, wodurch<br />

auch oder gerade der Spezialist nur Minimalfunktionen<br />

dieses Systems und selbst diese ungünstigstenfalls in<br />

einer ungeschickten Konfiguration und Konstellation mit<br />

vorgesehenen weiteren Modalitäten und Instrumenten<br />

„nutzen“ kann bzw. wird.<br />

In ein solches Szenario nahezu unvorstellbarer<br />

Möglichkeiten passt eine Argumentation, dass diese<br />

bildgestützten Navigationssysteme den Ärzteteams sehr<br />

viele Aufgaben mit der Folge abnähmen, dass deren früher<br />

eher intuitiv und rein manuell bewerkstelligten Eingriffe<br />

nunmehr mit einer erhöhten Präzision von einem solchen<br />

System mit den entsprechenden computerimplementierten<br />

Verfahrensschritten durchgeführt würden.<br />

Bei dieser Einstellung darf nicht übersehen werden, dass<br />

der über viele Jahre erarbeitete medizinische,<br />

praxisbezogene Wissensschatz nach wie vor fortentwickelt<br />

werden muss und die bloße Umsetzung eines diesem<br />

Wissensschatz entlehnten Teilwissens in<br />

programmtechnische Anweisungen an eine Apparatur<br />

lediglich eine trügerische Unfehlbarkeit dieses Systems<br />

darstellt [55].<br />

Denn es wird weiterhin erforderlich sein, dass das jeweilige<br />

Ärzteteam in jeder operationellen Phase situationsgerecht<br />

eingreifen kann, indem es dank seines breit angelegten<br />

Erfahrungsschatzes in der Lage ist, sich im Notfall über<br />

statische Vorgaben und deterministische Empfehlungen<br />

des Systems hinwegzusetzen. Die Kunst der<br />

bildgestützten Navigation besteht demnach darin, wie in<br />

anderen wissenschaftlichen Disziplinen auch, nicht nur die<br />

verwendete Apparatur verstehbar zu halten, sondern auch<br />

die ständig anwachsende Informationsdichte derart<br />

anwenderfreundlich aufzubereiten, dass sie dem<br />

qualifizierten Ärzteteam als ein wesentliches,<br />

unterstützendes Hilfsmittel dient.<br />

Ethische Fragestellungen, die sich ebenso zwangsläufig in<br />

diesem Zusammenhang ergeben, auf die im vorliegenden<br />

Fall jedoch nicht eingegangen werden kann, bedürfen<br />

ebenfalls der interdisziplinären Erörterung.<br />

Literaturliste<br />

[1] HAUSSPERGER, M. Die mesopotamische Medizin<br />

und ihre Ärzte aus heutiger Sicht. - In: Zeitschr. f.<br />

Assyriologie und vorderasiat. Archäol., EDZARD, D.O.<br />

[Hrsg.], Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin,<br />

New York, 1997, Band 87, II. Halbband, ISBN/ASIN:<br />

B00006LPX4.<br />

[2] HAUSSPERGER, M. Das „Fachbuch“ der<br />

Erkrankungen der Atmungsorgane. - In: Zeitschr. f.<br />

Assyriologie und vorderasiat. Archäol., EDZARD, D.O.<br />

[Hrsg.], Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin,<br />

New York, 1999, Band 89, II. Halbband, ISBN/ASIN:<br />

B00006LPX4.<br />

[3] HAUSSPERGER, M. Die Krankheiten des<br />

Verdauungstraktes. - In: Die Welt des Orients,<br />

Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2002, Band<br />

XXXII, S. 33 – 73, ASIN B00006LQ80.<br />

[4] FINCKE, J. C. Augenleiden nach keilschriftlichen<br />

Quellen. Untersuchungen zur altorientalischen<br />

Medizin. - In: Würzburger medizinhist. Forschungen,<br />

Band 70, Königshausen & Neumann, Würzburg, 2000,<br />

ISBN 3-8260-2053-7.<br />

[5] BURDE, C. Hethitische medizinische Texte. - In:<br />

Studien zu den Boğazköy-Texten, hrsg. von der<br />

Kommission für den Alten Orient der Akademie der<br />

Wissenschaften und der Literatur Mainz, Otto<br />

Harrassowitz, Wiesbaden, 1974, Heft 19 (StBoT 19),<br />

ISBN 3-447-01590X.<br />

[6] LEIDERER, R. Anatomie der Schafsleber im<br />

babylonischen Leberorakel. Eine makroskopischanalytische<br />

Studie. - W. Zuckschwerdt Verlag GmbH<br />

für Medizin und Naturwiss., München, 1990, ISBN 3-<br />

886-033481.<br />

[7] OTTEN, H. Keilschrifttexte aus Boghazköi, Siebentes<br />

Heft (Texte der Grabung 1952). -Verlag Gebr. Mann,<br />

Berlin, 1954, Text Nr. 7.<br />

[8] DE 103 438 26 B4<br />

[9] US 6 402 762 B2<br />

[10] DE 199 17 867 B4<br />

[11] DE 195 36 180 C2<br />

[12] DE 100 45 381 B4<br />

[13] DE 101 05 822 C2<br />

[14] DE 101 18 570 B4<br />

[15] DE 101 17 403 C2<br />

[16] DE 102 06 193 C1<br />

34 Erfinderaktivitäten 2005/2006

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